Die Gründung der NPD als eine Partei, die sich dem Alten Nationalismus der Weimarer Republik verpflichtet sah, kam am Anfang der 60er Jahre nicht von ungefähr. Von den zahlreichen rechtskonservativen Parteien, sofern sie nicht wie die Sozialistische Reichspartei (SRP) verboten worden waren, hatte nur die Deutsche Reichspartei (DRP) eine nennenswerte Bedeutung erlangt. Doch auch sie kämpfte Anfang der 60er Jahre mit Zersplitterungstendenzen und Auflösungserscheinungen. Der DRP war es in der Bundestagswahl von 1961, wie in den Jahren zuvor, wieder nicht gelungen, in das Parlament einzuziehen. Die Sezession ihres nationalneutralistischen Flügels nach der gescheiterten Wahl, der sich fortan Deutsche Freiheitspartei nannte, machte ein erneutes Antreten für 1965 aussichtslos. Dem langjährigen Vorsitzenden Adolf von Thadden schwebte deswegen eine Sammlung der nationalen Rechten nach dem Vorbild der "Harzburger Front\" vor, bei der sämtliche Parteien und Gruppierungen der Bundesrepublik eingebunden würden, die den Traditionslinien des "Alten Nationalismus\" folgten. In den nächsten Jahren kam es zu Kooperationen und Wahlbündnissen der DRP mit mehreren rechten Parteien, insbesondere mit dem "Deutschen Block\" und der "Deutschen Partei\" in Bremen. Diese erhielt unter ihrem Vorsitzenden Friedrich Thielen im Bündnis mit der DRP immerhin einen Stimmanteil von 5,2% in der Landtagswahl von 1963.
Von Thadden und Thielen gelang es schließlich zusammen mit Herbert Beer von der Gesamtdeutschen Partei (GDP) in einer Reihe von Versammlungen die Gründung einer Bündnispartei in die entscheidende Phase zu bringen. Friedrich Thielen wurde mit der Einladung zur Gründungsversammlung der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands am 28. November 1964 betraut, nachdem die Partei schon am 14. November ins Vereinsregister eingetragen worden war.
Zur Gründungsversammlung am 28. November 1964 erschienen ca. 700 Delegierte verschiedenster nationalistischer und rechtsextremer Kreise, die es zu überzeugen galt. Die Initiatoren der Parteigründung konnten 473 von ihnen zur Gründung der NPD bzw. zu deren Beitritt überzeugen. Dass die NPD nicht eine umgetaufte DRP sein und eine weitgehende Integrationsfunktion haben sollte, zeigte sich in der Zusammensetzung des Vorstandes: Vorsitzender der neuen Partei wurde Friedrich Thielen, der nach langjähriger CDU-Mitgliedschaft Vorsitzender der DP in Bremen geworden war und fortan das bürgerliche Aushängeschild der NPD wurde. Der stellvertretende Vorsitzende Wilhelm Gutmann repräsentierte die nationalistische GDP, deren führender Funktionär in Baden-Württemberg er war. Adolf von Thadden, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer, vertrat die DRP. Heinrich Fassbender, der sich schon in mehreren Parteien des deutsch-nationalen Spektrums betätigt hatte, wurde der dritte stellvertretende Parteivorsitzende. Im Präsidium der NPD wurde die Mehrheit der Mitglieder von alten Kampfgefährten Thaddens aus der DRP gestellt. Es war gelungen, eine neue Einheitspartei zur Sammlung aller rechtsextremen und nationalkonservativen Kräfte in Deutschland zu bilden. |