"Es muss endlich mit der theologisch begründeten Zurückhaltung gegenüber dem Tun des Staates gebrochen werden - es ist ja alles nur Angst. Tu deinen Mund auf für die Stummen - wer weiß denn das heute noch in der Kirche, das dies mindestens die Forderung der Bibel in solchen Zeiten ist?"
Dies ist ein Bekenntnis von Dietrich Bonhoeffer aus dem Jahr 1934. Er stand wie kaum ein Anderer für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der protestantischen Kirche. Wegen seines überzeugten Glaubens, musste er sich auch für seinen Tod verantworten.
Dietrich Bonhoeffer wurde 1933 in Breslau geboren. In dem Leben seiner Familie lernte er kritisch denken, er lernte den Gehorsam sowie Ordnung. 1923 begann Dietrich B. ein Studium der Theologie, wodurch er dann die Grenzenlosigkeit christlicher Nächstenliebe erfuhr. Die Ernennung Hitler zu Reichskanzler im Jahr 1933 war auch für Dietrich B. ein Schlag und er entschied sich fest für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Er bemerkte aber auch schon bevor Hitler Reichskanzler wurde die Gefahren des Nationalsozialismus und warnte ausdrücklich das Volk davor. Dazu schrieb er auch im Sommer 1932, kurz vor dem Wahlsieg der NSDAP, dass die Hitlerpartei nicht nur für das deutsche Volk schlecht sein würde, sondern für die ganze Welt. Er sprach offen über den Wahlsieg und was er über die Partei dachte. Das war ein
mutiger Mann, denn das was er tat, mussten die Menschen zu der Zeit mit ihrem Leben
bezahlen. Ein Jahr nach dem Wahlsieg der NSDAP, ging Dietrich B. nach London und übernahm dort eine deutsche evangelische Gemeinde. Nun kämpfte er von dort aus weiter und warnte auch vor den Kriegsgefahren, die seiner Meinung nach entstanden waren. Den Gestapoagenten blieben die verbotene Taten Dietrich B. nicht verborgen und schon einige Jahre nach dem Regime, wurde er als ein "Staatsfeind" angesehen. 1943 wurde Dietrich B. dann wegen Amtsmissbrauch zu kirchenpolitischen Zwecken von der Gestapo verhaftet. Man brachte ihn in ein Gefängnis nach Berlin. Aber auch dort schwieg er nicht, sondern er predigte den Gefangenen weiter.
Als das Attentat auf Hitler 1944 gescheitert war, fand man hinweise darauf, dass Dietrich B. bei der Planung des Attentats dabei gewesen war und das bedeutete sein Tod. Nach zwei Jahren Gefangenschaft, wird er im KZ Flossenbürg, kurz bevor die amerikanischen Soldaten eintrafen, erhängt. Seine letzten Worte bevor er erhängt wurde waren:
"Das ist das Ende. Für mich aber der Beginn des Lebens."
Den Widerstand gab es aber nicht nur unter dem Volk, sondern auch in der Partei selber und in der Wehrmacht.
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