Die Wiener Botschafterkonferenz trat am 2. Mai 1955 unter Zuziehung einer österreichischen Delegation unter der Führung von Außenminister Figl und Staatssekretär Bruno Kreisky zusammen. Einige der belastenden Artikel für Österreich wurden bei dieser Konferenz gestrichen. Darunter waren die numerische Beschränkung des österreichischen Heeres und die Verpflichtung zur Mithilfe der Repatriierung versetzter Personen und Flüchtlingen. Ein weiterer Streitpunkt war der festgestellte Räumungstermin des 31. Dezember 1955. Die Westmächte hielten es für schwierig, einen Termin einzuhalten, wenn der Termin des Abschlusses des Staatsvertrages noch nicht feststand. Ein französischer Kompromißvorschlag brachte jedoch die Lösung. Die alliierten Truppen würden sich innerhalb von 90 Tagen und wenn möglich bis zum 31. Dezember aus Österreich zurückziehen.
Nach nochmaligen Verhandlungen mit der Sowjetunion über deutsches Eigentum wurde der österreichische Staatsvertrag am 15. Mai 1955 im Oberen Belvedere endlich unterzeichnet.
Nun mußte der Staatsvertrag durch die Parlamente genehmigt und durch die Staatsoberhäupter ratifiziert werden. Die Ratifizierungsurkunde mußte bei Sowjetunion hinterlegt werden.
Am 7. Juni 1955 wurde der Staatsvertrag vom Nationalrat genehmigt, einen Tag später stimmte der Bundesrat zu und am 14. Juni wurde die Ratifizierungsurkunde im sowjetischen Außenministerium hinterlegt. Schon am 27. Juni hatten auch die Parlamente und Präsidenten der Alliierten die Genehmigungen und Ratifizierungen hinter sich gebracht. An diesem Tag wurde Österreich souverän und die 90 Tage Frist begann zu laufen.
Am 19. September war die Räumung Österreichs durch die Russischen Truppen abgeschlossen. Die Amerikaner und Briten ließen sich bis Mitte Oktober Zeit. Die letzten Soldaten die Österreich verließen, waren britische. Sie nahmen am Vormittag des 25. Oktober 1955, dem letzten Tag der Räumungsfrist Abschied.
|