Die Währungsreform wurde rückblickend oft als hart, ungerecht aber letztendlich wirksam charakterisiert wobei mit Ungerecht das schlechte Abschneiden der Kleinsparer und das gute Abschneiden der Besitzer von Produktionsmitteln gemeint ist. Am 20 Juli \'48 konnte jeder für 40 RM 40 DM eintauschen. Unternehmer und Freiberufler erhielten einen Geschäftsbetrag von 60 DM je Arbeitnehmer. Grundsätzlich wurden alle Reichsmarksverbindlichkeiten im Verhältnis 1:10 umgestellt, wiederkehrende Leistungen (Löhne/Renten/Mieten) wurden in alter Höhe beibehalten und verfallene Barbestände und Bankguthaben wurden im Verhältnis 10:100 umgetauscht und auf einem Festkonto eingefroren. Am 19.August konnten weitere 20 RM frei eingetauscht werden und am 1.Oktober folgte das 4. Gesetz zur Neuordnung des Geldwesens, nachdem 70% der Gelder der Festkontos gestrichen wurden, 10% wurden auf ein Anlagenkonto, daß erst am 31.12.53 verfügbar war überwiesen und 20% wurden freigegeben, womit die Geldsparer mit einem effektivem Wechselkurs von 6.5:100 am schlechtesten abgeschnitten haben. Die Besitzer von Produktionsmitteln konnten dagegen nahezu Schuldenfrei in das aktive Wirtschaftsleben starten konnten und ihre Sachwerte und Fabriken erfuhren eine enorme Wertsteigerung, was man in kauf nahm, da die Unternehmer als Garanten einer goldenen Zukunft galten. Zusammenfassend läßt sich also sagen, daß mit der Währungsreform nicht etwa ein Lastenausgleich angestrebt war, sondern Ziel war es die alte Ordnung der freien kapitalistischen Wirtschaft wiederherzustellen und zwar auf Kosten der Kleinsparer und zugunsten der Unternehmer. Soziale Spannungen wurden jedoch durch die Einführung der sozialen Marktwirtschaft und das Wirtschaftswunder, welches Wohlstand für alle brachte aufgefangen und der kleine Mann begann wieder zu sparen. Auch der Staat profitierte von dem radikalen Währungsschnitt, denn er konnte sich auf diese Weise schnell und günstig entschulden. Banken und Versicherungsgesellschaften hatten daher das Problem, daß Barmittel und alle Forderungen gegen das Reich null und nichtig wurden. Zum Ausgleich ihrer Bilanzen wurden ihnen jedoch Ausgleichsforderungen zugestanden, die zunächst von den Ländern getragen wurden. Diese illiquiden, gering verzinsten und kleinen Schuldtitel in Höhe von 21 Mrd. stellten somit die Konkursmasse für die gigantische Reichsschuld dar, die Schulden fanden also in einer Art Staatsbankrott ihr Ende. Der neue Staat konnte also nahezu schuldenfrei mit seiner Finanzwirtschaft beginnen.
Zusammenfassend läßt sich also sagen, daß die Währungsreform notwendige Grundlage für Wiederaufbau und Aufschwung war, jedoch hatten die Besitzer von Produktionsmitteln und der Großschuldner Staat durch sie die meisten Vorteile, wohingegen Kleinsparer die großen Verlierer waren, jedoch wurde das erneut entstehende soziale Gefälle eine kapitalistischen Wirtschaft durch Wiederaufschwung und die Vorteile der sozialen Marktwirtschaft teilweise aufgehoben oder übertüncht. Einer der großen negativen Aspekte der Währungsreform war jedoch andererseits die Zementierung der deutschen Teilung durch die Existenz zweier Währungen. Auch schaffte die Währungsreform keinen Lastenausgleich, sondern eher eine Restauration des alten kapitalistischen Wirtschaftssystems.
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