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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die weimarer republik -



Am 19. Januar 1919 hatte das deutsche Volk seine Abgeordneten zur Nationalversammlung gewählt. Nun rief sie Ebert nach Weimar zur Verfassungsberatung. In Berlin war es zu unruhig. Von den radikalen Linken war ein Generalstreik ausgerufen worden, es kam zu immer mehr Zusammenstössen und Krawallen in der Reichshauptstadt. Am 11. Februar 1919 wählte die Nationalversammlung mit 277 von 421 Stimmen Ebert zum ersten Präsidenten der ersten deutschen Republik.

Die Verfassung: Am 31. Juli beendete die Nationalversammlung in Weimar die Verhandlungen über die neue, demokratische Verfassung des Deutschen Reiches.

Umsturzversuche & Gewalttaten: Die Gegner der neuen Republik: Die Anhänger des alten Kaiserstaates: Sie sprachen vom Verrat an einem unbesiegten Feldheer, und nannten alle, die sich am 9. November 1918 für eine Republik ausgesprochen hatten, \"Novemberverbrecher\"; Anhänger eines Führerstaates: ...die zwar keinen Kaiser, aber trotzdem einen starken Mann in der Führung haben wollten und \"feige Demokraten\" verachteten. Auf der anderen Seite arbeiteten diejenigen an einem Umsturz, denen die deutsche Revolution 1918 nicht weit genug gegangen war. Von nun an brodelte und putschte es bis 1923.
Die Inflation: Banknoten waren vor dem ersten Weltkrieg von Goldreserven gedeckt, die während dem Krieg und nach dem Krieg (Reparationen) verbraucht wurden. Trotzdem druckte die Notenpresse weiterhin Geldscheine. Das gedruckte Papiergeld besass keine Deckung mehr. Die \"Kaufkraft\" der Mark sank. Seit 1918 wurde das Geld mit jedem Jahr, später mit jedem Monat wertloser. Die Geldentwertung stieg im Jahre 1923 so stark, dass schliesslich Löhne und Preise jeden Tag neu festgesetzt werden mussten. Ein Dollar, der 1913 noch 4,20 Mark gekostet hatte, kostete im November 23 4.200.000.000 Mark. Die Inflation galoppierte. Die Inflation verschärfte die Spannungen zwischen Reich und Arm. \'So wurden die reichen immer reicher, während die armen noch ärmer wurden.\' (Golo Mann) - Was den Parteien radikal links und radikal rechts einen starken Zulauf an enttäuschten Bürgern brachte.

Der Ruhrkampf: Die Wirtschaftliche Not und vor allem die Inflation hingen eng mit der Bedrängung der deutschen Republik durch die Siegermächte zusammen. Am 26. Dezember 1922 stellte die \"Internationale Reparationskommission\" einen Rückstand der deutschen Holzlieferung fest. Am 7. Januar 1923 Rückstände in der Kohlelieferung. Am 10. Januar rückten daraufhin Franzosen ins Ruhrgebiet ein, um die Kohlelieferung selbst in die Hand zu nehmen. Die Reichsregierung rief zum passiven Widerstand auf. Der \"Ruhrkampf\" entbrannte. Die Franzosen reagierten darauf mit harten Massnahmen: Es gab Verhaftungen und Standgerichtsurteile; es kam zu Schiessereien und Todesopfern. Tausende \"widerspenstige Beamte und Angestellte\" wurden ausgewiesen. Aber die zerrüttete deutsche Währung zwang die Regierung, den Ruhrkampf am 26. September 1923 erfolglos abzubrechen.

Die Jahre der Stabilisierung: Die Wende zum besseren: Die Jahre 1919 bis 1923 waren Krisenzeit. Wie sollte die junge deutsche Republik diese Notzeit durchstehen? Unter Gustav Stresemann vollzog sich die Wende. Er übernahm im August 1923, in der schwersten Zeit des Ruhrkampfes als Reichskanzler und Aussenminister die Hauptlast der Regierung. Er beendete den (sinnlosen) Ruhrkampf und führte eine Ordnung der Finanzen ein. Er kassierte schwere Angriffe aufgrund des Beendens des Ruhrkampfes. Wenig später wurde seine Regierung gestürzt. Er konnte aber weiterhin als Aussenminister arbeiten. Der ungedeckte Fehlbetrag des Reiches betrug 589 Trillionen (!!) Mark. Ende November folgte die Währungsreform: Die \"Rentenmark\" wurde eingeführt. 1 Billion Papiermark waren eine Rentenmark. Mit dem \"Wunder der Rentenmark\" begann eine allmähliche Erholung der deutschen Wirtschaft.

Die Verständigungspolitik: Stresemann ging nach dem Ruhrkonflikt einen anderen Weg, nämlich den der Verständigung. Er bewirkte eine Senkung der Reparationen und 1926 sogar den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Er wurde (natürlich) nicht von allen Deutschen geschätzt, auch Schmähungen und Beschimpfungen waren das Echo.

Der Tod Friedrich Eberts: Ebert war durch die Hetze seiner Gegner von Links und Rechts förmlich zu Tode getrieben worden. Sie nannten ihn einen \"versoffenen Sattlergesellen\", einen \"roten Hund\", einen \"Arbeiterverräter\". Am härtesten traf ihn aber, als er als \"Landesverräter\" beschimpft wurde, weil er sich 1918 an einem Munitionsarbeiterstreik beteiligt hatte. Er hätte, so hiess es, damit den deutschen Truppen der Front den Dolch in den Rücken gerammt. Dass er der Streikleitung nur beigetreten war,, um den Streik zu beenden, wurde verschwiegen. Ebert stellte Strafantrag. Das Gericht befand, dass Ebert wirklich ein Landesverräter sei. Er legte Berufung ein und kämpfte ohne auf seine angeschlagene Gesundheit zu achten weiter um seine Ehre. Am 28. Februar 1925 starb der erste Präsident der Weimarer Republik an einer verschleppten Krankheit.

Der wirtschaftliche Aufstieg: Die Stabilisierung der Mark brachte die deutsche Wirtschaft in einen deutlichen Aufwind. Das Vertrauen in die Währung förderte die Bereitschaft zur Investition. Die Werke kriegten neue Maschinen, der Mittellandkanal wurde quer durch Deutschland gezogen. Das Verkehrswesen an sich ging aufwärts. In der Elektrotechnik und in der Chemie wurde Deutschland wieder führend.

Der soziale Fortschritt: Sicherung des Arbeitsfriedens; Ausbau der sozialen Fürsorge. Die tägliche Arbeitszeit wurde auf 8 h verkürzt. Die Gewerkschaften wurden als berufene Vertreter der Arbeitnehmer anerkannt. Die Löhne wurden in Verträgen verhandelt & festgesetzt, nicht mehr vom Fabrikherren. 1927 wurde die Arbeitslosenversicherung eingeführt. Sozialversicherung; Krankenversicherung. Jugendfürsorge & Jugendpflege wurde überall ausgebaut. Überall entstanden Jugendherbergen. Gegen den Preiswucher wurden Mieterschutzgesetze erlassen.

Die Gleichberechtigung der Frauen: Politische Gleichberechtigung für Frauen. In Weimar 1919 waren 41 Frauen in der Nationalversammlung.

Volksbildung, Wissenschaft, Kunst: Schon 1925/26 gab Deutschland doppelt so viel für die Förderung der Volksbildung, für Kunst & Wissenschaften aus wie 1913/14. 1929/30 waren diese Ausgaben 3 1/2 mal so gross. 1920 wurde die Grundschule eingerichtet. Nun hatten alle Kinder dieselben Chancen. Von den 28 Wissenschaftlichen Nobelpreisen zwischen 1919 und 1927 fielen 9 auf deutsche Gelehrte.

Schattenseiten & Gefahren: Stabilisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse hiess zugleich: Stabilisierung der politischen Verhältnisse. Die Reichstagswahlen 1928 ergaben Gewinne für die Parteien in der Mitte zu Lasten der Radikalen. Nach 1923 (Währungsreform) war Deutschland auch wieder interessant für Kredite geworden, flossen Kredite aus den USA nach Deutschland. Das war das Problem:

 
 

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