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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die vorbereitung des ostfeldzuges



Während Stalin alle Anzeichen eines deutschen Überfalls ignorierend , nichtsahnend den Krieg im Westen beobachtete , wurde der Ostfeldzug auf deutscher Seite bereits vorbereitet .
Am 18.12.1940 ( nur 23 Tage nach Eingang von Stalins Memorandum ) unterschrieb Hitler die Weisung 21 , die die Vorbereitung des "Falles Barbarossa" befahl .
Die durch die schnellen Siege gegen Frankreich und auf dem Balkan entstandene Selbstüberschätzung der eigenen militärischen Stärke , sowie die Unterschätzung der Stärke der Roten Armee führten zu einer mangelhaften Vorbereitung des Ostfeldzuges . Hitler meinte nach dem Sieg über die stärkste Armee Europas ( Frankreich ) nun spielend mit der führungslosen Roten Armee fertig werden zu können . Am Vorabend des deutschen Überfalls fehlten der Roten Armee 66000 Offiziere , die meisten neuen Offiziere waren noch sehr unerfahren , außerdem hatte sich unter den Offizieren Denunziantentum , Verantwortungsscheu und Mißtrauen breitgemacht.
Die grenzenlose Unterschätzung der militärischen Stärke Rußlands durch Hitler und der Generialität gründete nur auf dem schlechten Abschneiden der Roten Armee im Finnlandkrieg 38/39 und dem Wissen um die Säuberungen . Konkrete Informationen über Stärke , Qualität und Ausrüstung der Roten Armee fehlten jedoch . Somit wurden mögliche Rückschläge und die Möglichkeit eines Winterkrieges nicht berücksichtigt :
Für den Sieg über die SU wurden 180 Divisionen ( 3 000 000 Soldaten ) veranschlagt .
Bis zum September 1941 wurden 475 000 Mann Verlust einkalkuliert , denen aber nur eine 385 000 Mann starke Reserve gegenübergestellt wurde .
Die Ostarmee wurde nur mit Munition für ein Jahr und Waffen und Geräte für 3 Monate ausgerüstet .
Fehlende Kapazitäten in der Rüstungsindustrie wurden durch den Einsatz von im Westfeldzug erbeuteter und nicht vollständiger Ausrüstung ausgeglichen ( Von einer Ausweitung der Kapazitäten der Rüstungsindustrie wurde aus Angst vor wachsender Unzufriedenheit unter der Bevölkerung abgesehen , wegen des noch nicht gewonnen Krieges gegen England konnte die Rüstungsindustrie jedoch nicht ausschließlich für den Ostfeldzug produzieren ) .
In der Rüstungsindustrie arbeitende Frontsoldaten wurden durch unerfahrene und nicht geschulte Soldaten ersetzt .
Die Folgen des Mangels an Ausrüstung zeigten sich am Vorabend des Ostfeldzuges :
1. 40 % der Infanterie und 25 % der Panzerdivisionen waren nicht einsatzbereit
2. Nur 26 von 152 Division hatten ausschließlich deutsche Fahrzeuge , die übrigen Divisionen nutzen Beutefahrzeuge unterschiedlicher Fahrzeugtypen ( Ersatzteilproblem ) .
3. LKW und Panzer hatten Treibstoff für 2 Monate ( Dieser Treibstoffmangel zwang die Wehrmacht zur Eroberung der Ölfelder von Baku , was schließlich zur Katastrophe von Stalingrad führte ) .
Die mangelnde Vorbereitung des Ostfeldzuges ist neben dem wachsenden Widerstand der SU der Hauptgrund für das Scheitern des Ostfeldzuges , da die Wehrmacht im Winter durch das Fehlen adäquater Ausrüstung in ihren Handlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt war und deren Taktik durch den auch den Russen bekannten Treibstoffmangel berechenbar war . Der Ostfeldzug war somit bereits verloren , bevor er überhaupt begonnen hatte .
Propagandistisch wurde der Ostfeldzug seit Beginn 1941 durch diverse von Göbbels erdachte Täuschungsmanöver vorbereitet :
Durch Abwehrspione wurden im Ausland gezielt Falschmeldungen über geplante Angriffe auf englische Mittelmeerstützpunkte bzw. die Invasion Englands verbreitet . Zur Untermauerung dieser Falschmeldungen wurde Dover am 1.Mai.41 mit Fernartillerie beschossen . Die Verlegung von Truppen nach Polen wurde mit den englischen Luftangriffen auf Deutschland begründet . Höhepunkt der Täuschungsaktionen ist der 13. Juni , an dem Göbbels den Völkischen Beobachter bis auf wenige Exemplare beschlagnahmen ließ . Der dort abgedruckte Artikel "Kreta als Beispiel" sollte die SU glauben lassen , daß das nächste Kriegsziel die Invasion Englands sei .

 
 

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