Auch in der Malerei suchte man eigene Ausdrucksformen für das neue Zeit- und Lebensgefühl. Zunächst kam es zu einer Aufhellung der Farbtöne und zu einer neuen Stoffwahl.
Parallel zur naturalistischen Dichtung bevorzugte die neue Kunst zunächst Motive aus den unteren Schichten der Gesellschaft und schreckte auch vor der Darstellung des Häßlichen nicht mehr zurück. Man strebte, wie die Dichter, nach Wahrhaftigkeit und Abbildung der Wirklichkeit. Nicht mehr im Atelier, sondern im Freien wurde gemalt. So setzte die Freiluftmalerei (Pleinairismus) ein.
Doch schon die eigentlichen Naturalisten wandten sich bald vom bloßen Darstellen der Objekte ab. Es entwickelte sich der Wunsch, die Wirkung und den inneren Eindruck der Dinge wiederzugeben. Früh machte man den Schritt vom Naturalismus zu Impressionismus, zu dem sich fast alle naturalistischen Maler schließlich weiterentwickelten.
|