Im Herbst 66 reiste Nero nach Griechenland, ein Wunsch , den er schon als Kind hegt. Ein Jahr wollte er dort bleiben. So lange war noch kein Kaiser von Rom fortgeblieben.
Vor der Abreise verweigerte Nero dem Senat die traditionellen Abschiedsküsse.
Die Reise nach Griechenland sollte der krönende Abschluss der hellenistischen Kulturrevolution werden. Die Länge der Reise sollte die Gleichberechtigung der östlichen Länder des Reiches betonen, Nero startete seine künstlerischen Auftritte bei Korfu (karte!)
In Korinth (karte!) nahm er ein großes Projekt in Angriff: der Durchstich der Landmenge um die Handelsbeziehungen zu erleichtern. Das Vorhaben wurde aber nach Neros Tod nicht zu Ende geführt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Kanal in genau der Form gebaut, wie bereits Neros Ingenieure ihn geplant hatten.
Im November 67 erklärte Nero Griechenland für unabhängig, ein Novum für das römische Reich, das noch niemals zuvor einer ganzen Provinz die Unabhängigkeit verliehen hatte. Die Freiheit Griechenlands verursachte wenig Kosten, brachte ihm aber die Treue der östlichen Völker ein: ein intelligenter politischer Schachzug!!
In Rom war die Stimmung allerdings weniger gut. Der Adel nutzte Neros Abwesenheit, das Volk war unzufrieden. Im Jänner 68 reiste Nero überstürzt nach Rom zurück.
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