Im Laufe des 8.Jh. vertiefte sich die Kluft zwischen Byzanz und dem römischen Papsttum, u.a. wegen der Frage nach dem päpstlichen Primat über den Patriarchen von Konstantinopel.
Die machtpolitische Annäherung des Papsttums an das Frankenreich und die Kaiserkrönung Karls des Großen 800 verschärften den Gegensatz zwischen Byzanz , das sich als einzig legaler Rechtsnachfolger des römischen Reiches betrachtete, und dem Westen. Wegen dieser Schwierigkeiten geschwächt, verlor Byzanz zu Beginn des 9.Jh. einige Auseinandersetzungen mit den Arabern und Bulgaren, bei denen Syrien, Palästina und Ägypten fielen; Konstantinopel wurde dabei aber erfolgreich verteidigt. Inzwischen war im Inneren wieder eine neue Auseinandersetzung über die Verehrung von Heiligenbildern (= die bildliche Darstellung) entstanden.
Die Siege gegen die Araber, die Christianisierung der Bulgaren und Slawen und die Beendigung der innenpolitischen Konflikte verhalfen dem Reich ab Mite des 9.Jh. zu einem neuerlichen Aufstieg. Unter der makedonischen Dynastie, die 867 von
Kaiser Basileios ll. (991- 1014) begründet worden war und die bis 1059 bestand, erreichte das byzantinische Reich den Höhepunkt seiner Macht.
In den sechziger Jahren des 10.Jh. konnte das byzantinische Reich Kreta, Zypern und den Osten Kleinasiens zurückerobern und bis nach Jerusalem vordringen.
In den siebziger Jahren wurde Bulgarien besetzt. Doch erst Kaiser Basileios ll.
(991- 1014) gelang es, Bulgarien endgültig zu unterwerfen und als Provinz einzugliedern; außerdem gliederte er Armenien in sein Reich ein.
Ab etwa der Mitte des 11.Jh. drangen die Seldschuken in Kleinasien ein und errangen 1071 bei Manzikert einen entscheidenden Sieg über die Byzantiner. Zugleich verlor Byzanz mit Bari sein letzte Befestigung in Italien und damit die Verbindung zum Westen; mit dem morgenländischen Schisma war es bereits 1054 zum Bruch zwischen der römischen und der griechischen Kirche gekommen.
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