Geschichtsreferat zum Seekrieg von 1942 bis 1945 unter besonderer Berücksichtigung U-Boot Krieges von 1939 bis 1945 einschließlich Vorgeschichte, Entwicklung, Gegenwartsbericht und Hintergrundwissen
Inhalt:
1.00 Geschichte der deutschen Marine
2.00 Die Seestreitkräfte
2.01 Deutschlands
2.02 Großbritanniens
2.03 der USA
2.04 Japans
3.00 Der Krieg im Pazifik
3.01 Vorgeschichte und Kriegsbeginn
3.02 Der Kriegsverlauf
4.00 Der U-Boot Krieg
4.01 Aussehen, Technik, Ausrüstung, Gefahren, etc.
4.02 Situation der Flotte 4.03 Der Z - Plan
4.04 Die Taktik zu Kriegsbeginn
4.05 Eröffnung der Feindseligkeiten
4.06 Angriff auf \"Scapa Flow\"
4.07 Die Schlacht von Norwegen
4.08 Der Seekrieg nach dem Frankreichfeldzug und erste Geleitzugschlachten
4.09 Der britische Minenkrieg
4.10 Die Rudeltaktik
4.11 Gemeinsamer Kampf mit italienischen Booten
4.12 Luftwaffe und Flotte
4.13 Der schwarze Monat
4.14 Einsatz im Mittelmeer
4.15 Der Paukenschlag
4.16 Nordmeereinsatz von 1941 bis 1942
4.17 Höhepunkt und Wende der Schlacht im Atlantik 4.18 Fernoperationen von 1943 bis 1945
4.19 Neue Waffen
4.20 U-Bootjagd, ein neuer Begriff in der Kriegführung
4.21 Nebenkriegsschauplätze von 1943 bis 1945
5.00 Zusammenfassung und Auswertung
6.00 Nachschub für Großbritannien und Rußland
7.00 Die Landung in der Normandie
8.00 Hintergrundinformationen
8.01 Aufbau von Seestreitkräften und Schiffstypen
8.02 Entwicklung der Kriegsschiffe
8.03 Die Bundesmarine (zum Vergleich)
8.04 Die neue U-Boottechnik
1.00 Geschichte der deutschen Marine
1850 Prinz Adalbert von Preußen gründet die preußische Flotte 1867 Entstehung der Flotte des norddeutschen Bundes 1871 Gründung der kaiserlichen Marine mit Aufgaben im Küstenschutz und Auslandsdienst, von Wilhelm II. besonders gefördert 1898 von Tirpitz fördert die Hochseeflotte, diese wird vor dem ersten Weltkrieg zweit stärkste Seemacht 1919 Im Versailler Vertrag wird eine Flottenbeschränkung verankert, die Reichsmarine verfügt nur noch über veraltet Einheiten und darf nur bedingt neue Kampfschiffe bauen 1935 Flottenabkommen zwischen Deutschland und England, Deutschland darf 35% der britischen Tonnage bauen 1935 Umbenennung am 21. Mai in \"Kriegsmarine\" 1939 Deutschland verfügt nur über 10% der britischen Tonnage 1945 Die noch intakten deutschen Kriegsschiffe werden als Beute verteilt oder verschrottet
2.00 Die Seestreitkräfte Deutschlands, Großbritanniens, der USA und Japans
2.01 Die deutschen Überwassereinheiten waren, wie in der Übersicht dargestellt, den alliierten Seestreitkräften weit unterlegen. Nur wenige größere Schiffe wie der Schlachtkreuzer \"Hood\" konnten versenkt werden. Die großen deutschen Kriegsschiffe wurden dagegen alle recht schnell vernichtet. Das Panzerschiff Graf Spee wurde nahe Montevideo im Dezember 1939 von den Briten aufgebracht und mit einer Übermacht in Brand geschossen. Nach der Flucht in einen neutralen Hafen mußte es erneut auslaufen und der Kommandant ordnete die Selbstzerstörung des stark beschädigten Schiffes an, bevor es dem Feind in die Hände fallen konnte. Mit dem Ruf \"Versenkt die Bismarck\" wurde eine Jagd begonnen, die ihren Abschluß im Mai 1941 fand - eine britischen Flotte stellt die Bismarck und versenkte diese nach einem schweren Gefecht. Die Tirpitz wurde schon 1942 des öfteren angegriffen, konnte jedoch erst 1944 in einem Fjord von Jagdfliegern vernichtet werden. Die übrigen Einheiten kreuzten in den Weltmeeren und erreichten keine nennenswerten Erfolge. Erhebliche Verluste erlitt die Flotte beim Kampf um Narwik und dem Oslofjord. Außer durch den U-Bootkrieg wurde die Kriegsmarine durch die Vorbereitung und Planung zum Unternehmen \"Seelöwe\" berühmt. Wegen der geplanten Invasion wurde begonnen, aus vorhanden und erbeuteten Schiffen aller Art, wie Flußkähnen, Schleppdampfern, Motorschiffen, Frachtern usw. eine Landungsflotte durch Umbauten und Einbau von z.B. Rampen zu schaffen. Im Gegensatz zu den Alliierten verfügte Deutschland über keinerlei Landungsboote. Das Unternehmen wurde auf Eis gelegt und die Arbeiten eingestellt, während die Umbauten bereits in vollem Gange waren. Eine wenig bekannte Tatsache ist, daß der Flottenstützpunkt \"Murmansk\" deutschen Hilfskreuzern und U-Booten in den ersten Kriegsjahren zur Verfügung stand. BISMARCK: Schlachtschiff, 41700t, acht 28 cm Kanonen, 30 Knoten, Anfang des zweiten Weltkrieges ständige Bedrohung für britische Navy, Jagd mit \"Versenkt die Bismarck\", im Mai 1941 von britischer Flotte versenkt TIRPITZ: zweites Schiff der Bismarck Klasse, 25. März 1941 fertiggestellt, acht 38 cm Kanonen, 42900t, Anfang 1942 auf Fahrt nach Trondheim (Norwegen) entdeckt und öfters von Briten angegriffen, immer instandgesetzt, 1944 versenkt GNEISENAU und beides Schlachtkreuzer, Schwesterschiffe, 32000t, 31,5 Knoten, neun 2,8 cm SCHARNHORST: Kanonen, zwölf 15 cm Kanonen, Flak, 1800 Mann Besatzung 2.02 Die britischen Überwassereinheiten waren im Gegensatz zu den deutsche sehr erfolgreich, die großen Schlachtschiffe und Kreuzer, wie Nelson, Rodney, Hood, Prince of Wales, King George V und die übrigen Einheiten waren in allen Ozeanen tätig, das Hauptoperationsgebiet lag jedoch im Atlantik mit den Hauptaufgaben Schutz des Mutterlandes, U-Bootjagd, Geleitschutz für Frachter aus den USA und Kampf gegen deutsche Überwassereinheiten. Mit Hilfe der Marine wurde ein Landungsunternehmen zur Unterbindung schwedischer Erztransporte nach Deutschland durchgeführt, es wurden norwegische Flottenstützpunkte besetzt und an der Küste Minensperren ausgelegt. Aber auch bei den Briten blieben Verluste nicht aus: die Hood wurde in einem Gefecht mit der Bismarck am 24. Mai 1941 versenkt. Die Prince of Wales wurde sogar schon zu Kriegsbeginn zusammen mit der Repulse in malaiischen Gewässern von japanischen Jagdfliegern zerstört. Die Briten waren mit ihren hoch technisierten Marinefliegern und ausgezeichneten Zerstören die erfolgreichsten U-Bootjäger. Nicht unerwähnt bleiben soll die Evakuierung von Dünkirchen vom 27. Mai bis 4. Juni 1940. 1200 Schiffe und Boote evakuierten mehr als 340000 britische und französische Soldaten von Frankreich nach England über. Diese größte Evakuierung aller Zeiten wurde unter ständigen deutschen Luft- und Artillerieangriffen durchgeführt. Auch an der Landung in der Normandie waren die Briten nicht unbedeutend beteiligt. Großbritannien gestattete den USA die Mitbenutzung einiger Flottenstützpunkte und erhielt im Gegenzug 50 Zerstörer. Die Navy griff sogar zwei vor Oran ankernde Kriegsschiffe des von Deutschland besetzten Frankreichs an und vernichtete diese. Als Vergeltung flog die französische Luftwaffe Angriffe auf englische Schiffe um Gibraltar. PRINCE OF WALES und Schlachtschiffe, zur damaligen Zeit einmalige Bewaffnung je zwei KING GEORGE V Vierlingskanonentürme vorn und hinten mit 36 cm plus Turm mit Zwillingsgeschütz, Prince of Wales schon am Anfang des Krieges mit Repulse von japanischen Flugzeugen in malaiischen Gewässern versenkt, Stolz der King George V Klasse, Untergang großer Schock für Briten, King George V Flaggschiff der Home Fleet Schlachtschiff NELSON: Schwesterschiff der Rodney, 35000t, neun 40 cm Kanonen, 14 Jahre Flaggschiff der britischen Flotte, verstärkt durch 40 mm Flak Schlachtkreuzer HOOD: vor zweitem Weltkrieg größtes Schiff mit 41200t, 38 cm Geschütze, am 24. Mai 1941 in Gefecht mit Bismarck versenkt 2.03 Die amerikanischen Überwassereinheiten kämpften großteils im Pazifik, die Kampfaktionen im Atlantik waren vorwiegend Schutz von Truppen- und Materialtransportern gegen U-Boote (erst nach dem Angriff auf Rußland wurde die US Flotte zum Geleitschutz eingesetzt, meist von neu geschaffenen Flottenstützpunkten in Grönland und Island). Im Zuge des \"lend-lease act\" versorgten Schiffslieferungen fast ganz Großbritannien, später auch Rußland mit Kriegsmaterial, diese wurden zu einem großen Teil von britischen Zerstörern geschützt. Erst als die USA vermehrt aktiv in Europa auftraten, wurden zunehmend Frachter zum Transport, Landungsboote für Aktionen an den Küsten der \"Festung Europa\" und Kampfschiffe zur Unterstützung der Landungstruppen durch niederhalten der feindlichen Abwehr und Küstenartillerie eingesetzt. Die Berühmtesten Landungsaktionen fanden in Nord- und Südfrankreich, sowie Sizilien statt. Im Pazifik dagegen lieferten sich Amerikaner und Japaner erbitterte Seegefechte, wobei nach Pearl Harbor die japanischen Seestreitkräfte lange im Vorteil waren. Im Gegensatz zum Atlantik spielten hier seegestützte Marineflieger die wichtigste Rolle - der Flugzeugträger wurde das wichtigste Kriegsschiff. Ab 1942 war die Pazifikflotte mit Marinefliegern und Marineinfanteristen an der Rückeroberung der von Japanern besetzten Inseln beschäftigt. Am 2. September 1945 wurde auf dem vor Tokio ankernden US Schlachtschiff \"Missouri\" der Waffenstillstand unterzeichnet - für die Alliierten unterschrieb General Mac Arthur. US Schlachtschiff BB-63 MISSOURI: IOWA Klasse, größte Schiffe der Navy, 45000t Wasserverdrängung, drittes Schiff der Klasse, im Juni 1944 in Dienst, mit Flugzeugträgern im Pazifik, Kapitulationsverhandlungen auf ihr beendeten Krieg, Flugzeugträger ENTERPRISE: 18 große Gefechte im Pazifik, Flugzeuge des Trägers versenkten AKAGI, KAGA, HIRYU, MIKUMA, Beteiligung an Versenkung von 67 Schiffen HORNET: Lt. Col. James H. Doolittle flog von ihr mit Bomber B-25 Mitchell den ersten Angriff auf Tokio, gleiche Klasse wie Enterprise und Yorktown, große Rolle bei Midway 2.04 Die japanischen Überwassereinheiten waren die Widersacher der Amerikaner im Pazifik und verfügten nach dem Überfall auf Perl Harbor für einige Zeit über die größere Schlagkraft. Zu den großen Schlachtschiffen wurden etliche Kreuzer und Zerstörer eingesetzt, auch U-Boote konnten Erfolge erzielen. Die Hauptwaffe bildeten aber die Marineflieger mit leistungsfähigen Trägerschiffen und Flugzeugen. Erst ab 1942 wurden die besetzten Inseln langsam von den USA zurückerobert. Die Japaner waren für ihre Tapferkeit und Opferbereitschaft (siehe Kamikaze), aber auch für ihre Brutalität im Umgang im Gefangenen bekannt. Erst die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki konnten Japan zur Einstellung der Feindseligkeiten bewegen. Schlachtschiffe YAMATO: Schwesterschiffe, neun 46 cm Kanonen und weitere Bewaffnung, mit 65000t und MUSASHI größte Schiffe, neueste Technik, Yamato auf Spezialeinsatz versenkt, Musashi 1942 fertiggestellt, Flaggschiff der japanischen Navy ab Februar 1943, im Oktober 1944 durch alliierten Torpedotreffer (Jagdflieger) bei Mindorn / Philippinen versenkt Flugzeugträger TAIHO: letztes großes japanische Trägerschiff, Flugdeck und Gefechtsdeck, 1944 versenkt SHINANO: drittes Schiff der Yamato Klasse, sechs Jahre im Umbau, kurz nach Stapellauf 1944 zerstört. JUNYO: aus Passagierschiff hergestellt, bei Midway eingesetzt Flugzeugkreuzer MOGAMI: leichter Kreuzer mit fünf 40 cm Kanonen, Umbau zum Flugzeugkreuzer, in Seeschlacht um Philippinen versenkt schwerer Kreuzer SUZUYA: Umbau von 8500t auf 10000t und von fünfzehn 15,5 cm auf zehn 20 cm Kanonen leichter Kreuzer YUBARI: 1923 fertiggestellt, 3100t KISO: letztes Modell der Kuma Klasse, 1932 in Dienst gestellt, bei Aleuten eingesetzt TAMA: 1921 mit 5500t gebaut, Flaggschiff der 3. Flottille, 1923 und 1926 zwei Umbauten, nach 20 Jahren Ende 1942 durch Torpedotreffer versenkt KUMANO: 8500t, fünfzehn 15 cm Kanonen YAHAGI: drittes Schiff der Agano Klasse, bei Okinawa eingesetzt und versenkt, Radar und stärkere Flak als Agano AGANO: Flaggschiff der Torpedo Corps, gute Beweglichkeit, moderne Torpedoabschußrohre, sehr gute Nachrichtenübermittlungsanlage Zerstörer FUBUKI: 1950t, 37 Knoten, 12,5 cm Kanonen, neun 60 cm Torpedoabschußrohre HATSUYUKI: drittes Schiff der Fubuki Klasse, zusätzliche Flak AYANAMI: Schiff der Fubuki Klasse, eins von 24 AKATSUKI: 24. Schiff der Fubuki Klasse, 1932 fertiggestellt, verbessert und 1935 überholt HIBIKI: 1933, 22. Schiff der Fubuki Klasse SHIKINAMI: 17 Monate Bauzeit, Überholung und Umbau, 1944 zerstört SHIRATSUYU: Nachfolgeklasse, 34 Knoten, Verbesserungen HARUSAME: fünftes Schiff der Shiratsuyu Klasse, fünf 12,5 cm Kanonen, erste japanisch Doppeltorpedoabschußrohre, 34 Knoten SHIMAKAZE: Gegenwaffe zu schnellen US Zerstörern, fertiggestellt 1943, 41 Knoten, Radar, Flak U-Boot I-16 bei Angriff auf Pearl Harbor beteiligt U-Boot I-58 mit Aufklärungsflugzeug, versenkte schweren US Kreuzer Indianapolis 3.00 Der Krieg im Pazifik Hier war eigentlich ein Bild von japanischen Soldaten am Strand einer besetzten Insel! 3.01 Vorgeschichte und Kriegsbeginn Die japanische Expansion, die bereits in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts und mit Beginn des 20. Jahrhunderts gezeigt hatte, daß man mit dieser Nation rechnen muß, wurde in den frühen dreißiger Jahren fortgesetzt. Das erste Angriffsziel war China. Während in Europa Krieg geführt wurde, sah Japan neue Chancen, seine Vormachtstellung in Asien auszubauen und neue Länder unter seine Herrschaft zu bringen. Im September 1940 eroberten die Japaner einige Luftstützpunkte in Französisch-Indochina. Noch im selben Monat unterzeichnete Japan mit Deutschland und Italien ein Übereinkommen - es ließ den Achsenmächten freie Hand in Europa, während die Japaner ihrerseits in Ostasien nach ihrem Gutdünken walten konnten. Die USA waren sich der von Japan ausgehenden Bedrohung bewußt und verlegten eine Flotte in den Pazifik, um die Japaner zu überwachen und den Frieden wenn möglich noch zu retten. Außerdem wurden Wirtschaftssanktionen eingerichtet, die den Import von Erzen und Öl nach Japan verhinderten - der Bedarf konnte jedoch leicht anderweitig gedeckt werden und die Kriegsrüstung lief auf vollen Touren weiter. Die Waffenproduktion der USA wurde daraufhin gesteigert, Schiff um Schiff lief vom Stapel, der Bau von 50.000 Flugzeugen wurde festgelegt. Nachdem in Europa auch gegen Rußland vorgegangen wurde, begann Japan neue Aggressionen. Nach Verhandlungen wurde am 6. Dezember 1941 ein Friedensappell an den Kaiser Hirohito gerichtet. Japan versprach einen Antwort in den folgenden Tagen - die Antwort kam prompt. Am 7. Dezember 1941 griffen die japanischen See- und Seeluftstreitkräfte Pearl Harbor an. Es wurden fünf Schlachtschiffe, drei Kreuzer und 177 Flugzeuge zerstört. Über 3000 US Soldaten wurden getötet, Tausende verwundet. Der Krieg im Pazifik begann. 3.02 Der Kriegsverlauf Japanische Armee, Luftwaffe und Flotte errangen einen Sieg nach dem anderen. Sie eroberten Hongkong und Singapur, Malaya und Burma, versenkten im Golf von Bengalen zwei britische Schlachtschiffe, die Nachschubstraßen nach China wurden gesperrt. Thailand und eine indische Nationalarmee schlossen sich den Japanern an. Die US Truppen unter General Douglas MacArthur zogen sich aus Manila zurück und gingen in Bataan in Stellung. Bis zum 9. April konnte die Stadt gehalten werden, dann waren Lebensmittel, Arzneimittel, Munition etc. aufgebraucht - Fort Corregidor auf einer Felseninsel in der Bucht von Manila hielt sogar bis zum 6. Mai durch. Was folgte war der als \"Todesmarsch von Bataan\" bekannte Marsch von 40.000 Amerikanern. Auf der 100 km langen Strecke in japanische Gefangenenlager starben mehr als die Hälfte der verwundeten Gefangenen oder sie wurden von Japanern brutal getötet. In der Javasee errang die kaiserliche Marine einen vollständigen Sieg über amerikanische und englische Seestreitkräfte. Die Eroberung von Guam, Wake, den Aleuten, Niederländisch-Ostindiens und Teile von Guinea machten sie zu Herren des Pazifiks. Im Mai wurde der nordaustralische Seehafen Darwin bombardiert, doch die amerikanischen, australischen und britischen Truppen konnten die Bedrohung abwenden - der Gegner wurde sogar von den \"Flying Tigers\", einer freiwilligen Zivilfliegertruppe in den Lüften über Burma bekämpft. Schließlich gelang es den Alliierten unter MacArthur erfolgreich Widerstand zu leisten und in die Gegenoffensive überzugehen: die japanischen Marineflieger wurden im Mai 1942 bei der Schlacht in der Korallensee geschlagen, die Seeschlacht um die Midway Inseln vom 3. bis 6. Juni 1942 ging zu Gunsten der Alliierten aus, die Amerikaner konnten am 7.8.1942 auf Guadalcanar (Salomoninseln) landen -die Folge war eine Abnutzungsschlacht, die die Japaner erst am 8.3.1943 verloren - die japanische Flotte erlitt am 13. November bei den Salomonen eine schwere Niederlage. Damit ging der japanische Plan den Nachschub zu unterbinden und sich dank der eroberten und für eine längere Kriegführung notwendigen Rohstoffquellen in die Defensive zurückzuziehen und sich dauerhaft festzusetzen. In der Schlacht um Midway verloren die Japaner vier Flugzeugträger, die Amerikaner \"nur\" einen. Wesentlichen Anteil an diesen Erfolgen hatte die Entschlüsselung des japanischen Funkverkehrs, die Wende im Pazifik war eingetreten und die Alliierten ginge zum \"Inselspringen\" über, um sich nach und nach dem das japanischen Mutterland zu nähern. Unter C. Nimitz und MacArthur rückten die Amerikaner auf die Marianen, Neuguinea, Philippinen, Birma, der Insel Saipan am 15.6. - 9. 7. 1944 , usw. vor. Am 19.10.1944 wurde die Rückeroberung der Philippinen begonnen, bei der Seeschlacht vom 23. bis 26. 10. 1944 verloren die Japaner vier Flugzeugträger und drei Schlachtschiffe. Am 23.2.1945 wurde Manila, am 28. 2.1945 Corregidor zurückgewonnen. Von Saipan und Guam wurden schwere Luftangriffe auf Tokio und weitere Großstädte sowie strategische Ziel gestartet. Am 1.4.1945 Landung auf Okinawa und am 21.6. Einnahme, auch dort wurden Luftstützpunkte errichtet. Die Briten unter Lord Mountbatten eroberten im März 1945 Birma zurück, es folgte Rangun - der Weg nach Thailand und Singapur war erneut offen. Nach einer Weigerung Japans die Feindseligkeiten einzustellen, wurden die beiden Atombomben über Hiroschima und Nagasaki abgeworfen. Nach Verhandlungen gaben die Japaner endlich auf. Nun war einer der verbittertsten Kriege zu Ende, der sich durch Versenkung von 36 Großkampfschiffen und der Beschädigung 300 weitere durch Kamikazeflieger, Landungen von 60000 Marinesoldaten und dem Verlust von bis zu 3000 US Soldaten in nur einer Schlachten \" auszeichnete\". Gleichzeitig wurden die Schlachtschiffe als wichtigste Kapfeinheiten von Flugzeugträgern abgelöst, es wurden schlachten geführt, ohne das nur ein Schiffskanone geschossen hatte. Schließlich der Beginn des Atomzeitalters mit den ersten und bis jetzt letzten Einsätzen von Atomwaffen in der Kriegsgeschichte. 4.00 Der U-Boot Krieg 4.01 Aussehen, Ausrüstung, Gefahren, Probleme,Verluste, etc. Schon vor dem ersten Weltkrieg verfügten verschiedene Länder über U-Boote, deutsche U-Boote wurden gegen die britische Flotte eingesetzt, die Hauptstützpunkte waren Ostende und Zeebrügge, sie waren technisch aber noch nicht sehr entwickelt. Nach dem Versailler Vertrag besaß Deutschland keine Unterwassereinheiten mehr, es war jedoch im Z - Plan für den Konfliktfall der Bau von drei kleinen, vier mittleren und zwei großen U-Booten vorgesehen. Am Typ VII C sollen Aussehen und Ausrüstung erklärt werden. Der Stahlrumpf hatte eine langgezogene, runde Form und verjüngte sich an beiden Seiten und nach unten, wobei sich der Bug nach oben abflacht, das Heck entgegengesetzt. Das Deck ist flach, auf ihm sind Antennen, Verankerungen zum Festmachen an Schiffen oder Landungsbrücken, ein Notausstieg, die 8,8 cm U-Bootkanone sowie Mittschiffs nach hinten versetzt, Brücke und Turm angeordnet - Rumpfdurchmesser und Höhe waren hier am größten. Auf der Brücke, die nur im aufgetauchten Zustand betreten werden konnte, waren der obere Teil des Luftzielsehrohr, Antennen, der Hauptaus/einstieg, der obere Teil des Angriffssehrohrs Kommunikationseinrichtungen zum Inneren die 2 cm Flak, Rettungsringe und Leitern zum Deck. Bei aufgetauchter Fahrt war dies der Platz der Brückenwache. Eine \"Etage\" darunter im Turm befand sich der Kommandant am Angriffssehrohr bzw. Luftzielsehrohr, die Seemännische NR. 1 am Torpedorechner, der Rudergänger und verschiedene Überwachungsinstrumente, Karten, etc. . Im Bug waren die vier Bugtorpedorohre mit Torpedo - Offizier und Torpedomechanikern, im Bugraum Mannschaft und darunter Reservetorpedos untergebracht. Auf längeren Einsätzen wurden zusätzliche Torpedos auch noch bei der Mannschaft gelagert. Auf das WC folgen die Aufenthalts und Schlafräume der Oberfeldwebel und Offiziere, die Oberfeldwebel - und Offiziersmesse, der Funkraum und der Horchraum mit Horcher und II. WO, gegenüber der Kommandantenraum und neben diesem auf gleicher Länge der vorher genannten vier Räume der Akkuraum. Der nächste Rumpfabschnitt beherbergte die Zentrale (unter Turm und Brücke ) mit Leitendem Ingenieur (L.I.), Tiefenrudergänger, Zentralenmaat, Obersteuermann am Navigationstisch, Überwachungsinstrumenten, etc... Es folgten Unteroffiziers - Raum, Kombüse und hinterer Akkuraum. Danach Dieselraum mit Dieselobermaschinist, Dieselmaat und 2 Mann sowie E-Maschine mit E-Obermaschinist, E-Maat und zwei Mann. Schließlich die beiden Hecktorpedorohre mit zwei Torpedomechanikern. Außen am Bug befanden sich noch das erste Höhenruderpaar, am Heck zweites Höhenruderpaar, Seitenruder und die Schiffsschrauben. Tauchtanks, Akkus, sowie der Dieselvorrat waren größtenteils im unteren Rumpfteil oder dem Bauch Mittschiffs untergebracht und nahmen einen großen Teil des Raumvolumens ein. Bewaffnung: Die Bewaffnung bestand aus vier Bugtorpedo- und zwei Hecktorpedorohre mit 14 bis 24 Torpedos unterschiedlicher Typen, wie: Drucklufttorpedos, E - Torpedos, Geräuschtorpedos T5 \"Zaunkönig\", flächenabsuchende FAT Torpedos,... sowie der 8,8 cm U-Bootkanone und der 2 cm Flak. Bewaffnung, Manschafftsstärke und Ausrüstung variierte je nach Bootstyp. Der hier beschriebene Typ hatte durchschnittlich 14 Torpedos, machte bei Überwasserfahrt und Tauchtiefe bis 16m ca. 15 bis 17 Knoten, in getauchter Fahrt mit E - Antrieb 7 Knoten und konnte ca. 200m tief tauchen, in Ausnahmefällen bis 270m (diese Zahlen sind Schätzwerte und für die Richtigkeit wird nicht garantiert!) - im Gegensatz dazu verfügten die ersten Boote über keinerlei Schnorchel und konnten daher die Diesel nur an der Wasseroberfläche einsetzen. Dies war gefährlich und die Fahrzeiten waren sehr begrenzt. Erst nach dem Einbau von Schnorcheln im Sommer 1944 konnten die Boote unbegrenzt tauchen, die Diesel konnten bei U-Fahrt benutzt und die Akkus aufgeladen werden. Auch ein Bootstyp mit größerer Unterwasser - als Oberwassergeschwindigkeit wurde entwickelt. Zu den Gefahren ist zu sagen, daß die U-Boote mit das gefährlichste Kampfmittel des zweiten Weltkrieges waren. Im getauchten Zustand waren die schnellen Zerstörer mit ihren nach vorn katapultierten kleinen und den nach hinten weggeschleuderten riesigen, faßähnlichen Wasserbomben die Hauptgefahrenquelle. Dabei wurde nicht mal ein direkter Treffer benötig um ein Boot zu versenken, schon die Druckwelle einer in der Nähe detonierten Bombe konnte das Boot zerstören, den Bootskörper soweit beschädigen, daß Wasser eindringen kann. Wenn das Leck nicht geschlossen werden konnte, bestand die Möglichkeit, den betreffende Teile durch Schotte zu verschließen. War dies auch nicht möglich, blieb nur das Auftauchen und damit die Gefahr, je nach Laune der feindlichen Besatzungen gefangengenommen oder beim Auftauche durch gezielte Schüsse mit Kanonen versenkt zu werden. War das Auftauchen nicht möglich, so ertrank die gesamte Besatzung im langsam ansteigenden Wasser, da nur bei geringer Tauchtiefe der Notausstieg wegen des enormen Wasserdrucks möglich war. Die Versenkungen von U-Booten nahmen stetig zu, als mit Sonar und Radar ausgerüstete Geleitschiffe die Ortung auch unter Wasser ermöglichten. Die zweite Gefahrenquelle war die Überwasserfahrt. Um längere Strecken zu überbrücken, waren die meisten Boote auf die Überwasserfahrt angewiesen, da der E-Antrieb nur eine Geschwindigkeit von ca. 7 Knoten schaffte, der nur an der Oberfläche wirksame Dieselantrieb aber 17 Knoten. Die Ü-Fahrt wurde wenn möglich bei Nacht und schlechtem Wetter durchgeführt, da die Patroulienflugzeuge die Boote nicht orten konnten, dies änderte sich jedoch grundlegend nach dem Einbau von Radar und anderen Peilgeräten. Die U-Bootjagd war jetzt bei nahezu jeder Zeit und jedem Wetter möglich. Dazu kamen bei den Einsätzen rund um Großbritannien die landgestützten Radaranlagen, die durch unglaublich viele Antennen an der Küste auch hier eine ständige Überwachung ermöglichten. Aufgetauchte Boote wurden meist durch Beschuß von Bordkanonen und MGs schwer beschädigt bzw. durch Bomben und Raketengeschosse versenkt. Nach dem Bau von Schnorcheleinrichtungen konnten die Auftauchvorgänge stark reduziert werden. Aber auch einfache technische Probleme, ein Feuer oder ähnliche Zwischenfälle waren unter Wasser ungleich gefährlicher, als auf einem normalen Schiff. Dazu kamen noch die Lagerung von Munition für Flak, Bordkanone und die Torpedos, die nicht selten an Bord repariert und neu eingestellt wurden. Die Belastungen für die Mannschaft sollen ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Das Steuern und Kommandieren der Boote erforderte höchstes seemännisches Geschick. Die Navigation war schwieriger, die Berechnungen langwieriger,... . Das \"Betriebsklima\" war im wahrsten Sinne des Worte bescheiden. Hitze und Kälte, Schwüle, Luftfeuchtigkeit, Lärm, Nässe, Gestank und die unerträgliche Enge, das wochenlange eingesperrtsein in einer Röhre brachten nicht nur körperliche sondern auch seelische Probleme mit sich. Verluste: Von 1160 eingesetzten deutschen U-Booten gingen 649 im Einsatz verloren. Bei Kriegsende wurden 89 von ihren Besatzungen selbst versenkt. Von den Besatzungen kehrten 75% nicht mehr nach Hause zurück ! 4.02 Situation der Flotte Der Seekrieg war auf deutscher Seite ausschließlich von den U-Booten beherrscht. Die Marine hatte aber denkbar schlechte Erfolgsaussichten, sie war der schwächste Teil der Wehrmacht und der englischen und französischen Flotte weit unterlegen. Obwohl Karl Dämtz, der Führe der U-Boote um 1939 an einen Krieg mit Großbritannien glaubte und den Ausbau der Marine - ganz besonders aber seiner Flotte - forderte, da sie die Hauptlast im Kriegsfall tragen sollte, lehnte Hitler ab. Er plante einen Krieg mit Großbritannien nicht ein. Die Flotte war schon zu Kriegsbeginn unterlegen, was die folgende Aufstellung zeigt. 4.03 Der Z - Plan Er war die Grundlage für den Aufbau einer Flotte im Konfliktfall und sah den Bau von monatlich drei kleinen, vier mittleren und zwei großen U-Booten vor. Der Chef des Amtes für Kriegsschiffbau erhielt vom Ob.d.M. (Oberbefehlshaber der Marine) freie Hand, um den Bau auf 29 Boote zu steigern. Der Schlachtschiffbau sollte mit Ausnahme von Bismarck und Tirpitz eingestellt werden. Die Werften machten keine Probleme, dafür aber Hitler. Ende 1939 bis 1940 mußte der Ob.d.M. Dr. h. c. Erich Raeder des öfteren zu Hitler, um für die höchste Dringlichkeitsstufe im U-Bootbau zu werben. Doch der erfolg blieb aus, im Gegenteil: gelegentlich wurde dem laufenden Bau sogar Arbeiter und Rohstoffe zu Gunsten von Luftwaffe und Heer entzogen. Da er erst die Lage auf dem Festland bereinigen wollte, verschob Hitler weitere Entscheidungen bis nach dem Frankreichfeldzug. deutsche Flotte zu Kriegsbeginn: 3 Panzerschiffe Deutschland, Graf Admiral Spee, Admiral Scheer 2 Schlachtkreuzer Gneisenau, Scharnhorst 2 schwere Kreuzer Admiral Hipper, Blücher 6 leichte Kreuzer 22 Zerstörer 49 U-Boote französische Flotte zu Kriegsbeginn: britische Flotte zu Kriegsbeginn: 7 Schlachtschiffe 15 Schlachtschiffe 7 schwere Kreuzer 7 Flugzeugträger 1 Flugzeugträger 2 Flugzeugmutterschiffe 1 Flugzeugmutterschiff 15 schwere Kreuzer 11 leichte Kreuzer 49 leichte Kreuzer 73 Zerstörer 194 Zerstörer 79 U-Boote 62 U-Boote Bei diesem Flottenschema fällt auf, daß Deutschland über kein Flugzeugmutterschiff und keinen Träger verfügte. Durch das machthungrige und für die Flotte negative Verhalten des Luftwaffen Ob. Göring, der der festen Überzeugung war, daß die Marine keine Flugzeuge braucht, wurde der Bau des Flugzeugträgers \"Graf Zeppelin\" gestoppt und die Pläne verworfen. Damit fehlte Deutschland eine Entscheidungswaffe im zweiten Weltkrieg. 4.04 Die Taktik zu Kriegsbeginn Nach dem Frankreichfeldzug wurde endlich die wahre Gefährlichkeit Englands erkannt. Das U-Boot war genau betrachtet die einzige Offensivwaffe, da die Überwasserschiffe zwar qualitativ nicht schlecht waren, gegen die Masse der britischen Seestreitkräfte aber keine Chance hatten. Hitler legte jedoch immernoch mehr Wert auf die Rüstung von Luftwaffe und Heer. Der geplante Bau von 29 Booten wurde auf 25 beschränkt. Mit Einsatzreife und ausreichenden Bootszahlen war demnach nicht vor Ende 1941 zu rechnen. Die SKL (Seekriegsleitung) wollte trotzdem mit kleinen \"Sticheleien\" den Feind stören - ein Krieg mit schwachen Mitteln gegen die Übermacht mit kühnen und wendigen Aktionen. Aus einem Befehl der SKL vom 04.08 1939 geht hervor, daß Seeverbindungen anzugreifen, Zusammenstöße mit feindlichen Streitkräften aber zu minimieren sind. 4.05 Eröffnung der Feindseligkeiten Am 03. September 1939 erklärten Frankreich und Großbritannien Deutschland den Krieg. Der SKL Abhördienst fing den Funkspruch eines Senders mit dem Inhalt: \"Total Germany\" - d.h. sofortige Eröffnung der Feindseligkeiten gegen Deutschland auf - Dämtz war sehr erschüttert als um 13.30 Uhr der Angriffsbefehl des Oberkommandos eintraf. Hitler war für eine schwache Flotte, da er nicht mit vielen Feinden im Seekrieg rechnete. Doch jetzt lautete der Befehl für die Kriegsmarine Kampf. Im Einklang mit der Prisenordnung mußten Handelsschiffe, ob bewaffnet oder unbewaffnet zuerst angehalten und untersuchen werde. Wenn die Bestimmungen eine Versenkung zuließen, mußte zuerst für die Sicherheit der \"feindlichen\" Besatzung gesorgt werden - nicht unter die Prisenordnung fielen Handelsschiffe mit Kriegsschiffgeleit oder Luftdeckung sowie Truppentransporter und die Schiffe, die sich der Durchsuchung widersetzen. Die Einhaltung fiel den U-Bootkommandanten schwer, weil es gefährlich war zur Untersuchung aufzutauchen und festzumachen. Am ersten Kriegstag ereignete sich auch schon der erste peinliche Zwischenfall: U-30 war vom 19. bis 21. August vor Nordirland bis Gibraltar unterwegs. Der Kommandant Kapitänleutnant Lemp sichtet nachts ein großes, abgeblendetes Schiff abseits der normalen Route. Im Glaube an einen Hilfskreuzer wurde der Passagierdampfer \"Athenia\" auf USA Fahrt 250 sm westlich Irlands versenkt. Der Propagandaminister Goebbels lies die Nachricht verbreiten, daß die Torpedierung ein britisches Mittel sei, um die USA zu einem Kriegseintritt zu Bewegen. Am 30. September wurde die Prisenordnung aufgehoben, eine belastende Einschränkung für den U-Bootkrieg war beseitigt worden. 4.06 Angriff auf \"Scapa Flow\" Der berühmteste Erfolg eines deutschen U-Bootes ist wohl das Eindringen von U47 unter Günter Prien in den englischen Kriegshafen \"Scapa Flow\". Nicht weniger bekannt sind die Legenden, es gab jedoch nie den \"Uhrmacher von Scapa Flow\", den Spion namens Örtel, der Jahre vorher als harmloser Uhrmacher getarnt Scapa Flow ausgekundschaftet, in der Nacht vor dem Angriff mit dem Schlauchboot zu U 47 übersetzt und wegen der Kenntnis von Minenfeldern, Netzsperren und Liegeplätzen den Angriff geleitet haben soll - das alles sind Gerüchte, um die Versenkung der \"Royal Oak\" zu erklären. Auch die Legende um den Verbleib der Besatz ist frei erfunden, sie kam nicht im KZ um sondern starb am 08. März 1941 während einer Geleitzugschlacht, als ihr Boot von dem britischen Geleitzugzerstörer HMS \"Wolverine\" versenkt wurde. Das Unternehmen lief folgendermaßen: Um den 08. September machte sich Dämtz Gedanken über die Möglichkeit mit einem U-Boot in den stark gesicherten britischen Kriegshafen Scapa Flow einzudringen - zwei Versuche waren im ersten Weltkrieg gescheitert. Chancen standen jetzt besser, weil Aufzeichnungen über Gezeiten, Netzsperren, etc. der beiden engen Zufahrten Holm Sounders und Kirk Sounders vorlagen, die von der Besatzung des U 14 gemacht wurden, als diese unter Wellner unfreiwillig in die Zufahrten gekommen war. Schwierigkeiten waren die Strömung bei Einfahrt und Ausfahrt, komplizierte Berechnungen von Gezeiten, Flutgeschwindigkeit, Fahrgeschwindigkeit, Drift, Navigation sowei Kampf in niedrigen Wassertiefen. Nach Bedenkzeit stimmte Prien dem Unternehmen zu, der Termin wurde auf die mondlose Nacht des 13./14. Oktober 1939 festgelegt. Die Durchführung: U 47 verließ den U-Bootstützpunkt Kiel mit Kommandant G. Prien am 08.Oktober und erreichte unter Vermeidung jeglicher Feindberührung am 13. Oktober gegen 04.30 Uhr Scapa Flow. Das Boot wurde in 90 m Tiefe auf Grund gelegt, nach einer Ruhepause und der Anbringung von Selbstzerstörungs-sprengladungen schlief man. Darauf folgte Wecken um 16.00 Uhr, Essen um 17.00 Uhr und der Befehl \"Alle auf Gefechtsstation\" um 19.15 Uhr. U 47 tauchte auf und man stellte fest, daß die Nacht von einen Nordlicht erhellt war. Trotzdem lief U 47 mit der Strömung in die Bucht ein. Im südlichen Teil befand sich kein Kriegsschiff, die Home Fleet war während das Boot auf Grund lag ausgelaufen. Im Norden wurden aber um 00.58 Uhr zwei Schlachtschiffe gesichtet und sofort angegriffen, die erste Torpedosalve richtete nur geringen Schaden an, während die Bugrohre nachgeladen wurden, drehte man 180° um die Hecktorpedos abzufeuern. Obwohl einige Zeit verstrich rührte sich in der Bucht nichts. Weder Suchscheinwerfer, Zerstörer noch Flugzeuge waren zu sehen. Um 01.23 Uhr feuerte man die zweite Torpedosalve ab und drei Minuten später wurde das Schlachtschiff getroffen. Nun war der Hafen lebendig, Zerstörer und Scheinwerfer suchten die Bucht ab. Da alle Torpedos verschossen waren, ordnete Prien den Rückzug an. Es gelang ihm und seiner Mannschaft mit \"äußerster Kraft voraus\" und seemännischem Geschick gegen die Strömung Scapa Flow zu verlassen und um 02.15 Uhr das offene Meer zu erreichen. Das Ergebnis dieses Einsatzes: ein Schlachtschiff versenkt, ein weiteres schwer beschädigt. Nach Schleichfahrt auf Südkurs erreichten Boot und Besatzung unversehrt Kiel, Prien wurde vom Kommodore zum Konteradmiral befördert. 4.07 Die Schlacht von Norwegen Die Schlacht von Norwegen tobte von April bis Juni 1940. Gegen die britisch-französische Invasionsflotte wurden alle verfügbaren U-Boote eingesetzt. Obwohl etliche auch zum Schuß gegen schwere britische Kriegsschiffe kamen, wurde dieses Unternehmen die erste große Niederlage für die Unterseeboote. Schuld war aber nicht der Gegner sondern die Torpedos - die meisten waren Versager. Obwohl es schon früher (siehe erste Salve von Scapa Flow) Versager gegeben hatte, wurde von der Industrie meist die Mannschaft verantwortlich gemacht. Nach einer derart hohen Versagerzahl und der Beschwerde G. Priens bei Dämtz stellten Untersuchungen fest, daß Magnetzündungen versagten oder nicht richtig arbeiteten und auch die Tiefeneinstellung nicht richtig funktionierte d.h. die Torpedos zündeten nicht oder unterliefen den Rumpf der Zielschiffe. Es dauerte noch ca. zwei Jahre ( Frühjahr 1941) bis der Produktionsfehler ausgemerzt und die ersten einwandfreien Torpedos die U-Boote erreichten. In der Zwischenzeit wurden die elektrischen Torpedos, die sich gegenüber den Drucklufttorpedos nicht durch Luftblasenbildung verrieten, an Bord stetig gewartet, kontrolliert, repariert und neu eingestellt - eine schwierige und gefährliche Notmaßnahme. 4.08 Seekrieg nach Frankreichfeldzug und erste Geleitzugschlachten Nachdem die meisten U-Boote Mitte/Ende April aus Norwegen zurückbeordert wurden, machte sich der Kampf gegen die britischen Überwassereinheiten erst im Juni bemerkbar - die Zahl von 39 Frontbooten der beiden ersten Kriegsmonate wurde im Juni 1941 wieder erreicht und im Juli überschritten. Nur 10 bis 15 Boote waren im Sommer und Herbst 1940 im Einsatz. Eine positive Folge des Frankreichfeldzuges war das um 450 sm nähere Kampfgebiet - das Verhältnis Frontboote zu Boote in See verbesserte sich von 2,35 : 1 auf 1,84 : 1 . Um das Seegebiet zu sichern waren aber weit mehr Einheiten nötig, daher konzentrierte man sich auf das erfolgversprechende Abfangen und Zerstören der noch schwach geschützten Geleitzüge. Einen wichtigen Beitrag zu diesem Plan hätte die Luftaufklärung liefern können, mit deren Hilfe es möglich ist, Konvois schon von weitem zu sichten und den U-Boote Informationen über Stärke, Geschwindigkeit, Art und Größe der Schiffe zu übermitteln. Obwohl die Luftaufklärung technisch möglich gewesen wäre, wurde diese Idee nicht weiter verfolgt. 4.09 Der britische Minenkrieg Großes Interesse bestand bei der der SKL und der U-Bootführung für die technische und taktische Entwicklung des Gegners . Daher wurden die Mannschaften, besonders aber leitende Ingenieure, Offiziere und Kommandanten ausgiebig über Beobachtungen und Erfahrungen befragt, um Anzeichen auf neue Taktiken und Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Verluste durch Minen und feindliche U-Boote konnten jedoch nie ganz vermieden werden, um diesen Fallen zu entgehen wurden fast ausschließlich die Seewege durch den Belt, Kattegat und Skagerrat benutzt. Nach einiger Zeit war das Herein- und Herausbringen der Boote kein größeres Problem mehr, durch die Zusammenarbeit von U-Bootführung und Sicherungsstreitkräften wurden die Verluste relativ gering gehalten - der Minengürtel zeigte sich als relativ nutzlos. 4.10 Die Rudeltaktik Schon seit 1935 beschäftigten sich Admiral Dämtz und die SKL mit der Rudeltaktik, die vorsah, daß der B.d.U.(Befehlshaber der U-Boote) die Boote in einem ausgewählten Gebiet konzentriert und sie keinem Abschnittskommando unterstellt werden. Die Angriffe sollten gemeinsam geführt werden, wobei jeder Kommandant die volle Handlungsfreiheit beibehält. Um diese Taktik erfolgreich in die Tat umsetzen zu können, mußten erst noch einige Probleme aus dem Weg geräumt werden. Die Nachrichtenübermittlung mußte über Langwelle erfolgen, da andere Wellenbereiche unter Wasser unwirksam sind Die Verschlüsselung von Nachrichten war zu optimieren, der Code mußte so schwierig sein, daß der Feind ihn nicht entschlüsseln konnte, aber auch einfach genug, dass das Entschlüsseln von eigenen Funkern schnell und fehlerfrei vorgenommen werden konnte. Zur Standortbestimmung wurde die Atlantikkarte in Quadrate mit Koordinaten eingeteilt - eine schnelle, genaue und einfache Möglichkeit zur Standortbestimmung von Schiffen, Geleitzügen und U-Booten. Die ersten Versuche wurden im Oktober 1940 unternommen, doch wegen der geringen Zahl an eigenen Einheiten wirkte die Taktik erst im März 1941. 4.11 Gemeinsamer Kampf mit italienischen Booten Nachdem der Seekrieg im Winter mit gleicher Stärke, im Frühjahr 1941 mit steigendem Erfolg geführt wurde, machten die immer stärkere landnahe Abwehr und das Wetter Mannschaften und Material im Nordatlantik zu schaffen. Daher erging von der SKL der Befehl zur Verlegung in den Süden, d.h. Azoren und westlich Spaniens. Italien bot Hilfe an, es war aber bald offensichtlich, daß die Italiener technisch und taktisch schwächer waren. Kurse an deutschen U-Boot Schulen und Einsätze unter Leitung deutscher Kommandanten wurden organisiert, um das Ungleichgewicht zu minimieren. Trotzdem funktionierte die Zusammenarbeit nicht besonders gut, nur ein italienischer U-Bootkommandant erreichte nennenswerte erfolge. 4.12 Luftwaffe und Flotte Da U-Boote sich sehr schlecht zur Aufklärung eigneten und die Kriegsmarine keine fliegende Komponente besaß, bereitete die Lokalisierung von Zielen große Probleme. Nachdem der Forderung nach Luftwaffenunterstützung stattgegeben wurde, unterstellte man dem B.d.U. eine Aufklärerstaffel in Bordeaux. Als Göring, von einem Jagdurlaub zurückgekehrt, von dieser Maßnahme erfuhr, forderte er die Widerrufung des Befehls. Wegen dieser negativen Einstellung Görings zur Zusammenarbeit von Flotte und Luftwaffe (man erinnere sich an die Pläne zum Bau der \"Graf Zeppelin\" ), wurden nur wenige Maschinen des Aufklärers \" Focke Wulf 200 Condor\" bereitgestellt. Die Zusammenarbeit war nie geübt worden und so zog nur ein einziger See-Luft Angriff einen Erfolg nachsich, der B.d.U. verzichtete daher im Frühling 1941 auf weiter Zusammenarbeit. 4.13 Der schwarze Monat Der März 1941 war für die deutsche Marine, ganz besonders aber für die U-Boot Waffe der schwarze Monat. Der legendäre Günter Prien wurde mit Mannschaft und \"seiner U 47\" am 08.03.1941 bei einer Geleitzugschlacht von einem britischen Zerstörer versenkt. Darauf folgte Schepke samt Mannschaft und U 100 am 17.03.1941 und einige Tage später Kretschmar mit U 99. Diese Verluste der drei besten, erfolgreichsten, beliebtesten und legendärsten U-Boot Teams bestürzten ganz Deutschland. Doch nachdem sich die U-Bootflotte von diesem Schock erholt hatte, stieg die Versenkungsziffer von 130.000 BRT auf 250.000 BRT im April. 4.14 Einsatz im Mittelmeer Nach der gescheiterten Zusammenarbeit mit deutschen U-Booten wurden die italienischen Unterwassereinheiten ins Mittelmeer zurückbeordert, denn es mußten die dort eintretenden Verluste unbedingt ausgeglichen werden. Wegen der zunehmend kritischen Lage verlegte man im September sogar deutsche Boote dorthin, denn britische U-Boote, Flugzeuge, Überwassereinheiten und die auf Malta stationierte \"Force K\" verhinderten den Nachschub für die \"Wüstenfüchse\" (Rommels Africacorps), die von der Offensive der britischen 8. Armee in Bedrängnis gebracht wurden. Die Erhöhung der U-Bootzahl auf 24 zeigte sofort die erwartete Wirkung, wegen der schweren Verluste waren die Engländer um die Jahreswende 1941/1942 wieder in der Defensive. Nun wurden die britischen Schiffe von deutsch-italienischen U-Booten versenkt. Im Frühjahr 1942 im Mittelmeer 25.000 BRT, im Atlantik dagegen 240.000 BRT. 4.15 Der Paukenschlag Hitler hatte vor, seine Kriegserklärung an die USA am 11. Dezember 1941 mit einem militärischen Schlag zu unterstreichen, doch das einzig geeignete Mittel war das U-Boot und es dauerte noch Wochen, bis der B.d.U. seine Einheiten aus dem unergiebigen und verlustreichen Raum um Gibraltar über den Atlantik schicken konnte. Nur fünf Boote führten am 14. Januar 1942 den \"Paukenschlag\" an der amerikanischen Atlantikküste durch, erst Ende Januar wurden diese verstärkt. Das Einsatzgebiet befand sich zwischen New York, Kap Hateras und Neufundland, wo sie vorrangig gegen friedensmäßig laufenden, schwach gesicherten Verkehr eingesetzt wurden und wegen der noch ungeübten Abwehr große Erfolgschancen hatten. Wegen den vielen Versenkungen wurden alle neuen Boote sofort in Richtung USA entsendet. Nun sah auch Hitler ein, daß das U-Boot eine sehr erfolgreiche und nützliche Waffe darstellt, er forderte daher den Ausbau der U-Bootflotte. Trotzdem stieg die Zahl der Atlantikboote von 67 im September 1941 nur auf 79 im April 1942. Die einzige größere Verbesserung waren die U-Tanker, die ab März die Unterwassereinheiten auf offener See mit Treibstoff, Torpedos und Nahrungsmitteln versorgten. Durch diese Neuentwicklung konnten trotz der extrem langen Anmarschwege im Mai 1942 ca. 50% der in See befindlichen Boote im Einsatzgebiet gehalten werden. Erst im April wurden US Schiffe auf drängen von England in Geleitzügen zusammengefaßt, die Versenkungszahlen gingen zurück und die Boot wurden aus dem direkten Küstenvorfeld zurückgezogen. Statt der Einzelangriffe mehrten sich Geleitzugschlachten, wobei die U-Boote ihre Torpedos verschossen, bei den U-Tanker ihre Ausrüstung ergänzten und sofort den Kampf gegen übriggebliebene Schiffe oder andere Geleitzüge aufnahmen. Es wurden große Erfolge erzielt. Ab Mitte Juni zeichnete sich die Wende ab und die Einheiten des B.d.U. wurden erneut in den Nordatlantik verlegt, wo sie am 19. Juli den Kampf aufnahmen. 4.16 Nordmeereinsatz von 1941 bis 1942 Durch den Kriegsbeginn gegen die Sowjetunion tat sich für die Marine ein neues Einsatzgebiet auf - das Nordmeer. Die Überwassereinheiten wurden im Juni 1941 durch einige wenige U-Boote ergänzt. Dort griffen sie bis Ende 1941 verschiedene Schiffe an, die zum Teil durch Zerstörer gesichert waren. Nach Beschießungen der norwegischen Küste und britischen Kommandounternehmen machte sich Hitler Ende 1941 Gedanken über eine Landung britischer Truppen. Er ordnete die Sammlung starker Über- und Unterwassereinheiten zur Verteidigung Norwegens an - erst im März 1942 wurden ca. 20 U-Boote vom Tonnagekrieg abgezogen und in den Norden geschickt. Aufklärer vom Typ Focke Wulf 200 Condor sollten die zum Schutz der Geleitzüge eingesetzten Kriegsschiffe lokalisieren und die \"Überwasserstreitmacht\" sollte gegen diese eingesetzt werden. Nachdem einige Konvois erfolglos angegriffen wurden, blieb bei QP . 14 der Erfolg nicht aus, der alliierte Konvoiverkehr wurde darauf während der hellen Sommer- und Herbstmonate eingestellt. 4.17 Höhepunkt und Wende der Schlacht im Atlantik Ende 1942 waren die deutschen U-Boote uneingeschränkte Herrscher des Atlantik, Mittelmeeres und Nordmeeres. Geleitzüge konnten nicht, wie im Jahre 1941, weit genug gestreut werden, um den Angriffen zu entgehen, der immer größer werdende Nachschubbedarf an allen Kriegsschauplätzen und die immer geringer werdende Schiffstransportkapazität bereiteten den Alliierten große Probleme. Zudem wurden auch die Geleitfahrzeuge langsam knapp. Obwohl nur 12, später 18 dann 20 U-Boote zur Verfügung standen, konnten mehr Konvois als üblich angegriffen werden. Im Oktober stieg die Zahl auf 30 und später sogar auf 40 Boote, auf beiden Seiten des Atlantiks bildete man \"Rudel\". Von August bis November folgten wegen der gelungenen Funkführung mit Schiffen und Flugzeugen viele Geleitzugschlachten. Doch auch die Alliierten lernten dazu und 1942 reichten die wenigen U-Boote nicht mehr aus, um die gut trainierten \"Escort Groups\" mit weiterentwickelten Radargeräten und \"Huff Puff\" Funkpeilgeräten vor unlösbare Probleme zu stellen. Die mit technischen Spezialeinrichtungen bestückten Geleitschiffe konnten die Feinde schon von weitem ausmachen. Dazu kam die überraschende Nordafrikalandung der Alliierten am 08. November 1942, es mußten 15 deutsche und 24 italienische Boote abgezogen und gegen Landungsfahrzeuge eingesetzt werden. Im Atlantik erschwerten extrem harte Winterstürme mit Hagel und Schneeschauern den Einsatz, denn die größtenteils noch auf visuelle Ortung ausgelegten Boote konnten kaum einen Geleitzug ausmachen und der Einsatz der Luftaufklärung war bei diesen Wetterverhältnissen nur bedingt möglich. Der B.d.U. verlegte die Einheiten daher erneut auf die USA - Mittelmeer - Route. Da Dönitz einsah, daß für einigermaßen erfolgreiche Operationen ca. 20 Boote nötig waren, wurden die Fernkampffahrten eingestellt und vermehrt Geleitzüge im Nordatlantik angegriffen. Der Erfolg gab ihm Recht, in den ersten 20 Märztagen wurden 85 Schiffe versenkt - die deutschen Unterwassereinheiten brachten die Alliierten abermals in arge Schwierigkeiten, entweder mußte gezielt und intensiv gegen die U-Boote vorgegangen werden oder der Konvoiverkehr war nicht mehr möglich und damit fast der gesamte Nachschub an Truppen und Material aus den USA sowie die Versorgung der verschiedenen Kriegsschauplätze gefährdet. Im März wurde die \"Atlantik Convoy Conference\" einberufen und es wurde beschlossen, daß
1)... der automatische Funkpeildienst an Land und an Bord der Sicherungsfahrzeuge ausgebaut wird.
2)...das Zentimeterwellenradar in alle Flugzeuge und Geleitfahrzeuge eingebaut wird.
3)...die \"Escort Groups\" der Konvois durch \"Support Groups\" ergänzt werden.
4)...durch \"Support Groups\" Geleitträger und \"Very Long Range\" Flugzeuge die \"air gap\" vervollständigen.
5)...die Anti-U-Bootwaffen, wie \"Hedgehog\" und \"Torpex\" Wasserbomben und Raketengeschosse produziert eingesetzt werden
6)...alle verfügbaren Daten des Gegners gesammelt und von \"Operations Research Sections\" untersucht werden Die direkte Auseinandersetzung im Atlantik stand kurz bevor: die Alliierten verfügten über: - sechs \"Support Groups\" mit zwei bis drei Geleitträgern - rund 40 VLR \"Liberator\" Bombern - zwölf \"Ocean Escort Groups\" die Deutschen verfügten über: - ca. 60 U-Boote verschiedener Typen - wenige Überwasserschiffe - wenige Focke Wulf 200 Condor Nach einem verlustreichen Angriff auf den Konvoi ONS. 5 und zwei Fehlschlägen gegen die Konvois SC. 130 und HX. 239, die die U-Bootlinien ohne ein einziges Schiff zu verlieren passierten, war die Wende des Seekrieges erreicht. Nun wurde durch Funken einiger U-Boote versucht, größere Konzentrationen vorzutäuschen. Nachdem Verlust von 24 Booten im Mai wurde die Nordatlantikgruppe auf die USA-Gibraltar-Route verlegt. Nachdem auch dies keinen Erfolg brachte, erging von Dönitz der Befehl zur Verlegung in Gebiete mit schwacher oder nicht vorhandener Abwehr. Nach begrenzten Erfolgen wurde aber auch in diesen die alliierte Abwehr eingesetzt, schließlich sogar landgestützten Luftwaffen gegen Ein- und Auslaufwege der U-Boote, was zur Folge hatte, daß am 01. August 1943 das Auslaufen aus französischen Häfen gestoppt wurde, da die Verluste auf Dauer unerträglich waren.
4.18 Fernoperationen von 1943 bis 1945 Im Herbst 1942 wurde ein verbesserter, neuartiger U-Boottyp mit der Bezeichnung IX D2 in Dienst gestellt. Bei einer Einsatzdauer von 16 Wochen und einer Bewaffnung über 14 Torpedos sowie leistungsfähigerer Funkausrüstung, etc. stellte es einen enormen Fortschritt im U-Bootbau dar. Bis August 1943 wurden vor Südafrika 165000 BRT bzw. zwischen Madagaskar und Mauritius 244000 BRT von nur vier Booten auf den Grund des Meeres befördert. Aber auch hier blieben die Verluste nicht aus, im Sommer 1943 wurden vier von neun Booten durch die alliierte Abwehr auf dem Weg zur indischen Küste vernichtet. Die Ergebnisse der übrigen fünf blieben unter den Erwartungen zurück, erst nach Überholung und tropenspezivischer Ausrüstung im japanischen Flottenstützpunkt Penang sowie Zusammenarbeit mit japanischen U-Kreuzern konnten erneut größere Erfolge verzeichnet werden. Aber die zunehmende Ersatzteilknappheit und die daraus resultierenden Reparaturprobleme, sowie das Fehlen von Torpedos lies die Versenkungszahlen abermals fallen. Das Fernunternehmen wurde bald eingestellt. Die Fernunternehmen bis 1945 wurden vorallem an der afrikanischen Westküste bis in den Golf von Guinea und an den Ostküsten von Nord- und Südamerika durchgeführt, wobei der Zweck weniger die Versenkung von Handelsschiffen als vielmehr die Bindung der feindlichen Streitkräfte in diesen Gebieten war.
4.19 Neue Waffen Erst zu Beginn des Jahres 1943 griffen deutsche U-Boote wieder, mit neuen oder weiterentwickelten Waffen und Ausrüstungskomponenten, in Geleitzugschlachten im Atlantik ein. Dank den neuen Elektronikgeräten FuMB \"Wanze\" konnte die Biscaya als Anmarschweg zum Operationsgebiet genutzt werden, ohne die Luftüberwachung zu alarmieren. Mit dem neuen Geräuschtorpedo T5 \"Zaunkönig\" wurde der Weg zum Geleitzug freigeschossen und die flächenabsuchenden FAT Torpedos gegen Handelsschiffe eingesetzt. Auch die Unterstützung durch Focke Wulf 200 \"Condor\" und Junkers 290 Aufklärern trug dazu bei, daß die Versenkungszahlen im September 1943 in die Höhe schnellten. Und auch die Begeisterung über die Leistungen des neuen Geräuschtorpedos flaute bald ab, da die neu entwickelten und von Geleitfahrzeugen genutzten Geräuschbojen den \"Zaunkönig\" einfach ablenkten.
4.20 U-Bootjagd, ein neuer Begriff in der Kriegführung Gegen die seit 1942 zunehmende Zahl von durch Flugzeuge versenkten U-Boote konnte man nichts unternehmen. Während sie getauchten vorwiegend von Zerstörern angegriffen wurden, waren die meisten aufgetauchten und zerstörten Boote die Beute von Aufklärungsflugbooten wie der zur U-Bootbekämpfung optimierte Short Sunderland, der Consolidated Catalina, der Supermarine Stranraer oder landgestützten Bombern und Jagdflugzeugen vom Typ Consolidated PB4Y Privateer, Consolidated Liberator, de Havilland Mosquito, Bristol Beaufighter, Lockheed Hudson, Lockheed Ventura, Boeing Fortress, Vickers Wellington, Bristol Beaufort, Armstrong Whitworth, Vickers Warwick, Lockheed Harpoon, Avro Lancaster, de Havilland Sea Hornet, Fairey Firefly, ... . Die Boote verfügten in getauchtem Zustand zur Ortung von Flugzeugen nur über ein Luftzielsehrohr, eine Flugabwehr war jedoch nicht möglich. In aufgetauchtem Zustand war die Brückenbesatzung für Überwachung von See und Luft zuständig, bei Sichtung von Flugzeuge wurde wenn möglich ein Nottauchmanöver eingeleitet. Waren die feindlichen Flieger schon zu nahe, stand der Besatzung eine einzelne 2 cm Flak zur Verfügung. Es zeigte sich jedoch bald, daß man mit solch einer \"Spatzenschleuder\" keine Chance gegen die mit Dutzenden MGs, Bordkanonen, Raketen und tonnenweise Bomben bestückten U-Bootjäger hatte. Von Dezember bis Februar 1944 wurden auf Befehl des B.d.U. nur kleine Kampfgruppen eingesetzt, darauf folgte die Einzelaufstellung. Das Ziel der Zerschlagung der feindlichen Versorgung konnte nicht mehr verfolgt werden, es wurde nur noch versucht, möglichst viele Truppen des Gegners mit Konvoischutz und Abwehr zu beschäftigen und diese von anderen Aufgaben abzulenken. Selbst bei Nacht und schlechtestem Wetter waren die U-Boote nicht mehr sicher. Die Wasseroberfläche wurde im Tiefflug mit an der Rumpfunterseite angebrachten Scheinwerfern abgesucht, auch waren bald alle U-Bootjagd-flugzeuge mit Millimeterwellenradar ausgestattet, was einen technischen Meilenstein darstellte und dem die Deutschen nichts entgegenzusetzten hatten. Die Jäger wurden immer öfter zu Gejagten.
4.21 Nebenkriegsschauplätze von 1943 bis 1945 Wegen der gestiegenen Seetätigkeit der Alliierten im Mittelmeer waren die ersten Versenkungen erst ab 1943 zu verzeichnen. Obwohl die amerikanischen und englischen Konvois stark geschützt waren, konnten immer wieder Erfolge erzielt werden. Es wurde jedoch auf die Einzeltaktik gesetzt, da im Gegensatz zum Atlantik und Nordmeer im Mittelmeer Überwasserfühlungshalten und Rudeltaktik nicht möglich waren. Besonders viele Schiffe konnten während der Vorbereitungen und der Durchführung der alliierten Landung auf Sizilien zwischen 1943 bis Mai 1944 verzeichnet werden. Außer durch die Unternehmen im Mittelmeer unterbrochen wurden in den dunklen Wintermonaten auch wieder englische Konvois nach Murmansk entsendet. Die U-Boote konnten oft mit den \"Huff Puff\" Peilern umgangen werden, es wurden jedoch trotzdem gelegentlich Konvois angegriffen. Nach der Nachrüstung der Boote mit Schnorcheln wurden sie vor die Kola - Mündung verlegt, wo sie von Februar bis April 1945 einige Schiffe versenkten. Eine interessante Aktion war die Verlegung von sechs U-Booten über die Elbe, die Autobahn Dresden - Regensburg und die Donau nach Konstanz im Jahr 1942, um die Sowjethäfen zu erreichen. Wegen den Entwicklungen auf der karelischen Landenge wurden im Juni 1944 ca. acht Boote in die finnischen Gewässer entsendet, später sogar 12, die gegen die ausbrechende Sowjetflotte kämpften - fünf U-Boote wurden bei diesem Unternehmen versenkt. Dies hatte zur Folge, das die deutsche Kriegsmarine im Mai 1944 nur noch maximal 40 Unterwassereinheiten hatte. Da die meisten alten Boote beim Anmarsch ausfielen, griffen bis August fast ausschließlich Schnorchelboote die Invasionsflotte an - ein Grund dafür waren auch die aufgegebenen U-Boot Stützpunkte in Frankreich. Da die Schnorchelboote Wochenlang getaucht fahren konnten, hatte die Abwehr große Probleme, bis zum Kriegsende war es den Alliierten nicht möglich, ihre gewaltigen an die U-Bootabwehr gebundene See- und Luftstreitkräfte anderweitig einzusetzen. 5.00 Zusammenfassung Für die Niederlage der U-Boote waren etliche Faktoren entscheidend: Das Überlegenheitsgefühl zu Kriegsbeginn war gefährlich, weil man den Gegner unterschätzte, die deutsch- japanischen Streitkräfte waren den Alliierten am Anfang tatsächlich überlegen. Der Krieg dauerte jedoch so lange, daß sich das Kräfteverhältnis änderte. Auch die Fehleinschätzung Hitlers im Bezug auf den Kriegseintritt Englands und Frankreichs, die Konzentration auf den Landkrieg und die daraus resultierende Vernachlässigung der Marine sowie die negativen Haltung von Görings Zusammenarbeit von Luftwaffe und Flotte, die sich in der fehlenden See-Luft-Komponente, Aufklärung und abgebrochenem Bau des Flugzeugträgers \"Graf Zeppelin\" zeigte, waren dem Seekrieg nicht gerade dienlich. Dazu kamen noch die schwierige Zusammenarbeit mit den Verbündeten, was die Beispiele Japan und Italien deutlichmachen. Nicht zu vergessen sind die technischen Neu- und Weiterentwicklungen, wobei die Alliierten fast immer ein Mittel gegen deutsche Erfindungen hatten (siehe \"Zaunkönig\" gegen Geräuschbojen), es jedoch kaum möglich war, den Einsatz von Radar und Sonar zu verhindern. Überhaupt ist das Radar (schon 1922 erfunden) so wichtig, daß es in keinen U-Bootaufsatz fehlen darf, denn es ermöglichte erstmals, U-Boote und Schiffe sowie Flugzeuge und Fahrzeuge bei Nacht und Nebel, schlechtestem Wetter, usw. zu orten und schließlich zu bekämpfen. Einer der wichtigsten Erfolge war die Erbeutung eines deutschen U-Bootes, das von seiner Besatzung nicht mehr rechtzeitig zerstört werden konnte. Dieses Boot barg Informationen über Ausrüstung, Bewaffnung und Leistung, die vorher nicht verfügbar waren. Das Bedeutendste war jedoch die voll intakte Decodiermaschine. Hunderte Spezialisten hatten die ganzen vorherigen Jahre versuchten, den Code zu knacken. Die Alliierten konnten von da an fast alle Funksprüche nutzen. Letztlich bleibt noch die Überlegung, ob es sinnvoll war, daß Raeder und Dönitz die Unterwassereinheiten verstreut einsetzten. Da der Großteil des Transportes im zweiten Weltkrieg per Schiff abgewickelt wurde, wäre ein konzentrierter Einsatz gegen die Handelsschiffe sehr effektiv gewesen. Der Nachschub aus den USA wäre zusammengebrochen und was nützten die größten Streitkräfte ohne Treibstoff ? 6.00 Nachschub für Großbritannien und Sowjetunion Da Großbritannien und die Swjetunion mit zunehmender Kriegsdauer Nachschubprobleme bekamen, wurde Verschiedenes unternommen, um die Truppenversorgung zu sichern: Nach der Niederlage Frankreichs stand Großbritannien im Kampf gegen Deutschland in Europa ohne Partner da. Die USA lieferten im September 1940 ca. 50 Zerstörer. Im Gegenzug wurde ihnen die Mitbenutzung von Flottenstützpunkten in Neufundland, auf den Bermudas, den Bahamas, in Jamaika und in Britisch-Guinea für 99 Jahre gestattet. Alle weiten Lieferungen mußten bezahlt werden. Die \"cash and carry\" Klausel wurde geschaffen. Nachdem aber klar war, daß auf Dauer keine ausreichenden Finanzmittel bereitstehen würden, ermächtigte der Kongreß Roosevelt, Waffenlieferungen zu verleihen bzw. zu verpachten und einen späteren Zahlungstermin zu vereinbaren. Im Rahmen dieses \"lend and lease act\" setzte ein ständiger Fluß von Kriegsmaterial nach England ein. Um die Transporte zu schützen und die ordnungsgemäße Stationierung der Waffen zu kontrollieren, wurden Flottenstützpunkte auf Grönland und Island eingerichtet. Diese Kriegsmittelhilfen hatten eine Umfang von insgesamt 50 Mrd. US-$. Eine weitere aber unwichtigere Hilfe war die Weitergabe von Konstruktionsplänen, so konnten einige Länder Zeit und Entwicklungskosten sparen. Außerdem war die Ersatzteilbeschaffung einfacher. Viele Fahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe wurden in Amerika, England, Rußland, usw. nach den selben Plänen gebaut, taten ihren Dienst in den verschiedene Streikräften - unter anderen Bezeichnungen. 7.00 Die Landung in der Normandie Da man mit einer Landung der Alliierten rechnete, wurde die ganze Küstenlinie von Spanien bis Norwegen, befestigt, mit Minenfeldern versehen, mit Warnanlagen ausgerüstet und durch Küstenartillerie gesichert. Die erwartete Offensive begann im Sommer 1943 Gestalt anzunehmen, da man endlich anfing, einen bestimmten Platz für die Invasion auszusuchen. Als Landepunkt wurde Nordfrankreich ausgewählt und der amerikanische General Dwight D. Eisenhower zum Oberkommandierenden der gesamten alliierten Streitkräfte ernannt. Insgesamt waren 3.000.000 Mann an der Invasion beteiligt. Amerikaner, Kanadier, Engländer, freie Franzosen und Angehörige andere Nationen wurden in Schottland und England zusammengefaßt und ausgebildet. 16.000.000 Tonnen Waffen und Munition, 5000 Schiffe, 4000 Landefahrzeuge und 11000 Flugzeuge standen bereit. Der 5. Juni 1944, der \"D Day\" war als Datum vorgesehen, aber schlechtes Wetter machte einen Aufschub um einen Tag notwendig. Monate hindurch hatten Bomber ihre Ziele gesucht und dadurch die Deutschen beim Ausbau der Befestigungsanlagen behindert. Schlachtschiffe und Kreuzer hielten viele Tage lang mit ihren schweren Geschützen die Küste unter Beschuß. In den frühen Morgenstunden des 6. Juni wurden die ersten Truppeneinheiten über den Kanal transportiert. Die Invasion ging in einer Breite von 70 Kilometern vorsich. Unter einem tödlichen Kreuzfeuer kämpften sich die Alliierten den Weg vom Wasser ins Land frei. Tausende wurden getötet, viele Tausende verwundet.... Hier war eigentlich ein Bild von den Landungsbooten in der Normandie!#
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