16.10.1962
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Präsident Kennedy erfährt von Luftaufnahmen, die ein Spionageflugzeug U-2 am Tag zuvor in der Nähe von San Christóbal, Kuba genommen hat. Sie zeigen die Errichtung von Raketenstellungen für die Raketensysteme SS-4 und SS-5.
17.10.1962
Weitere Luftaufnahmen beweisen die Existenz von min. 16, vielleicht sogar 32 Raketen mit einer Reichweite bis zu 1600 km, die innerhalb einer Woche einsatzbereit wären; außerdem werden IL-28 Bomber montiert.
18.10.1962
Der sowjetische Außenminister Gromyko trifft mit Präsident Kennedy zu Gesprächen. Er betont, dass keine Offensivwaffen, ausschließlich landwirtschaftliche Hilfe und wenige Defensivwaffen an Kuba geliefert würden.
20.10.1962
Präsident Kennedy ordnet eine Seeblockade Kubas an, entgegen vielen anderen Meinungen, die einen Luftangriff gefordert hatten. Für Raketenmannschaften wird die höchste Alarmstufe ausgerufen, Truppen werden nach Florida gezogen, das Luftkommando verteilt sich auf Zivilflugplätze, die Marine entsendet 180 Schiffe in das Karibische Meer.
22.10.1962
Präsident Kennedy informiert die Öffentlichkeit über die Vorgänge und bezeichnet die Quarantäne als erste Maßnahme.
23.10.1962
Die im Bau befindlichen Abschussrampen auf Kuba werden erst jetzt getarnt.
24.10.1962
Um 10.00 Uhr tritt die Blockade in Kraft, einen Kreis mit einem Radius von 800 Seemeilen um Kuba bildend. Dieser Radius wurde aber schnell auf 500 sm verringert, um den sowjetischen Schiffen Zeit zu geben, sich Instruktionen einholen zu können. Die 20 Schiffe, die der Quarantänezone am nächsten waren, halten oder wenden um 10.32 Uhr.
25.10.1962
Die Arbeiten an den Raketenanlagen und den IL-28 Bombern werden in außerordentlichem Tempo bei Tag und Nacht fortgesetzt.
26.10.1962
Ein erstes (nicht-sowjetisches) Schiff wird gestoppt und durchsucht, darf aber später weiterfahren, da es ausschließlich nicht-militärische Güter geladen hat. Chruschtschow richtet eine Nachricht direkt an Präsident Kennedy, in dem er Verhandlungen über den Status-quo vorschlägt. 12 Stunden später schreibt er eine weitere Botschaft, in der er den Rückzug der sowjetischen Offensivwaffen von Kuba und eine Nichtangriffsgarantie gegen die Türkei im Tausch gegen den Rückzug amerikanischer Jupiter-Raketen aus der Türkei und eine Nichtangriffsgarantie gegen Kuba vorschlägt.
27.10.1962
Präsident Kennedy antwortet nur auf Chruschtschows erstes Schreiben und nennt den Abzug der Angriffswaffen als Bedingung für die Aufhebung der Blockade. Justizminister Kennedy äußert dem sowjetischen Botschafter in Washington, Anatoli Dobrynin, mit dem er während der gesamten Krise über in Kontakt stand, gegenüber die Besorgnis des Präsidenten in Bezug auf die Entwicklung der Dinge und droht mit Angriffen auf die Raketenbasen, wenn diese weitergebaut werden sollten. Außerdem wird eine U-2 über Kuba abgeschossen; für diesen Zwischenfall übernimmt Castro die Verantwortung. Hier hätten beinahe die USA mit einem Atomschlag geantwortet, weil sie eine Verschärfung der russischen Politik zu sehen meinten.
28.10.1962
Am letzten Tag der eigentlichen Kubakrise wird ein Abzug der sowjetischen Offensivwaffen unter UNO-Aufsicht vereinbart, der auch sofort beginnt.
20.11.1962
Nachdem der Rückzug vollzogen ist, wird die Blockade aufgehoben.
Bedeutung:
Die Kubakrise stellt den Höhepunkt und gleichzeitig den Wendepunkt des Kalten Kriegs dar. Da es beinahe aus Versehen zu einem großen Atomkrieg gekommen wäre, der in diesem Moment eigentlich von keiner Seite beabsichtigt war, setzten sich die USA und die UdSSR an den Verhandlungstisch. Heraus kam hierbei der Vertrag über das \"rote Telefon\" und später der Atomwaffensperrvertrag. Mit der Lösung der Kuba Krise beginnt die Politik des Status Quo. Sowohl die USA als auch die UdSSR akzeptieren den Machtbereich des anderen.
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