Die erste Höhle von Qumran wurde November oder Dezember 1946 von drei Beduinen des Stammes der Ta\'amireh gefunden: Muhammed edh-Dhib, Jum\'a Muhammed und Khalil Musa.
Sie nahmen drei Manuskripte mit und zwei Gefäße. Am 28. Januar 1949 wurde die Höhle von Soldaten der Arbischen Legion unter Captain Akkash el-Zebn wiedergefunden und bereits von 15 Februar -5. März 1949 fand eine erste professionelle archäologische Grabung statt.
Die Verantwortlichen, G. Lankaster Harding und Pater Roland de Vaux O.P. dachten zunächst an einen einmaligen Fund, während die einheimischen Beduinen ahnten, daß dieser Fund nicht der einzige gewesen sein mußte. Sie durchsuchten das gesamte Umfeld, in dem sie aus langer Erfahrung Höhlen wußten, und stießen bereits 1951 etwa 18 km entfernt von Qumran auf die Höhlen von Murabba\'at mit Handschriften- und Keramikresten aus der anti-römischen Erhebung .
Während die Verantwortlichen der staatlichen Altertumsbehörde Jan. bis März 1952 noch in Murabba\'at die neuen Funde untersuchten, kam Ihnen der Fund einer weiteren Höhle in der Nähe der ersten zu Ohren. Die schnell eingeleiteten Nachforschungen führten zu einer zweiten Höhle, die weniger als 100 Meter von der ersten entfernt lag und Spuren illegaler Grabungen aufwies.
In einer Konferenz am 7. Järz 1952 in Jericho, an der Josef Sa\'ad, Sekretär des Archäologischen Museums Palästinas, Pater Dominic Barthélemie von der École Biblique (katholisches Ausbildungszentrum für Bibelwissenschaft in Israel) und William L. Reed von ASOR teilnahmen.
Um weiteren heimlichen und illegalen Grabungen zuvorzukommen, die immer auch eine Schädigung und Zerstörung von Funden bedeuteten, wurde eine sorgfältige Untersuchung des ganzen Qumran-Plateaus beschlossen, die bereits am 10. März mit dem Aufbau einer Zeltsiedlung für die archäologische Forschungsgruppe und der Anwerbung von 20 Beduinen für die Grabungsarbeiten einsetzte. Roland de Vaux, Dominic Barthélemy, Józef Tadeusz Milik und Henri de Contenson bildeten die Leitung dieser archäologischen Grabung. Nach Kapera wurden 275 (!) Höhlen durchwühlt, wovon 39 Reste von Wohn- und Haushaltsgegenständen enthielten. Das Team von Contenson entdeckte am 20. März in Höhle 3 von Qumran die bis heute schwer einzuordnende Kupferrolle. Aufgrund der Hitze und fiebriger Anfälle mehrerer Beduinen mußte die Ausgrabung am 29. März beendet werden, wobei keiner der professionellen Ausgräber bezweifelte, daß nachforschende Beduinen weitere Funde machen würden.
Im Juli und August 1952 wurden von Beduinen Handschriften aus dem 2. Jhdt. nach Christus angeboten, die, wie man später entdeckte, in den Bereich von Nahal (=Wadi) Hever gehörten. Bald dareuf kamen Texte aus der Byzantinischen und Arabischen Periode auf den Markt, die nach Khirbed Mird, einer Fundstätte einige Kilomenter westlich von Qumran lokalisiert werden konnten.
September 1952 gab eine weitere Höhle von Qumran ihre Geheimnisse preis. Ein alter graubärtiger angesehener Beduine erzählte den jungen Leuten seines Stammes aus seinen Erinnerungen. Er sei als junger Jäger einem verwundeten Tier gefolgt, das ganz plötzlich seinem Blickfeld entschwand. Er fand sein Opfer in einer Höhle eingebrochen, und nahm von dort auch eine alte Terracotta-Lampe und \"potsherds\" mit. Die jungen Stammesmitglieder nahmen nach guter orientalischer Tradition die Anweisungen des weisen alten Mannes ernst und suchten nach seinen Angaben jene Höhle, die sie auch tatsächlich fanden. Nachdem sie einige Kubikmeter Schutt beiseite geräumt hatten, fanden sie tausende von Handschriftenfragmenten. Die Beduinenteams (nach de Vaux ca. 100) steckten in der Höhle claims ab und räumten die Höhle aus, um auch diese Funde gewinnbringend zu verwerten.
Besondere Bedeutung für die kommerzielle Seite der Funde von Handschriften hatte der syrische Christ Khalil Iskander Schahin, meist unter dem Pseudonym \"Kando\" bekannt, der in Bethlehem einen Gemischtwarenladen (\"Antiquariat\") und ein Schuhgeschäft betrieb .
Als die Ta\'amireh, die seine Kunden waren, ihm die Pergamentrollen der ersten Höhle anboten, zeigte er wenig Interesse, meinte aber, sie evtl. als Flickzeug für seine Schuhe verwenden zu können. (!) Um sich Rat über die ungewöhnlichen Schriftrollen einholen zu können, ging er zu den gelehrten Repräsentanten seiner Kirche nach Jerusalem ins syrische Sankt- Markus-Kloster.
Der Metropolit lies die Handschriften von Gelehrten in Jeruslem untersuchen, unter anderen von E.L. Sukenik, der als erster das außergewöhnliche Alter und den Wert der Handschriften erkannte. Er ging daher trotz großer Gefahr, der Krieg zwischen Juden und Arabern in Palästina war nach dem Rückzug der Britischen Mandatsverwaltung voll aufgeflammt, nach Bethlehem zu Kando und konnte ihm drei weitere Rollen abkaufen.
Kando selbst bekam es mit der Angst vor den Behörden zu tun und vergrub die restlichen Fragmente in seinem Garten, wodurch sie jedoch anscheinenfd zerstört wurden.
Der syrische Metropolit brachte in der Zwischenzeit über Dr. John C. Trever von der ASOR in Erfahrung, daß es sich bei einer der zur Verfügung gestellten Handschriften um eine alte Handschrift des Buches Jesaja handelte. Trever war es auch, der ihm den Rat gab, die Rollen vor der schwierigen Situation im kriegsversehrten Palästina nach Amerika in Sicherheit zu bringen, obwohl das natürlich illegal war.
Heutzutage steht fest, das die Qumran-Funde die bedeutendsten Entdeckungen zur Klärung Früh-christlicher und Früh-jüdischer Religion und Denkweise sind.
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