Um das heutigen Geschehen im Kosovo zu verstehen, muß man dessen Geschichte kennen. Eine große Rolle spielt dabei die Religion. In Serbien wird die Weltreligion des Christentums durch die serbisch orthodoxe Kirche vertreten. Die Ursprünge des serbischen Volkes liegen im südlich gelegenen Teil des Landes, in der Provinz Kosovo. Für die Serben verkörpert der Kosovo die Stadt Jerusalem. Durch die bedeutende Stellung der Kirche, steht die Politik auf dem Balkan ganz im Zeichen des Kreuzes.
Die Situation auf dem Balkan war schon immer durch Unruhen gekennzeichnet. 1389 haben die Türken bereits einen großen Teil des südlichen Balkans erobert. Serbien unterstand dabei einer 500 jährigen türkische Fremdherrschaft, die Sie überlebt haben, ohne dabei ihre Eigenarten zu verlieren. Die Standhaftigkeit und das Selbstbewußtsein der Serben wurzelt in ihrer byzantinisch orthodoxen Tradition. Obwohl der Kosovo das Ursprungsgebiet der Serben ist, ist diese nur zu einem kleinen Teil in der Bevölkerung des Kosovo vertreten.
Diese Verhältnisse entstanden aus den Folgen der Migrationen um
1690, bei denen ungefähr eine halbe Million Serben aus dem Kosovo auswanderten. In Folge dessen übernahmen die Albaner, also die muslimische Bevölkerung die Mehrheit im Kosovo.
Nach der Türkenherrschaft um 1878 bildete sich ein neuer unabhängiger serbischer Staat.
1912 und 1913 brachen die zwei Balkankriege aus. Im ersten wurde das Osmanische Reich geschlagen. Bei der territorialen Aufteilung brach jedoch der zweite Balkankrieg aus, bei dem Serbien als Mächtigster hervorging. Serbien erhob Anspruch auf den Kosovo und auf einen Teil Mazedoniens.
Nach Beginn des 2. Weltkrieges tauchte 1941 ein Partisanenführer auf, den sie Marschall Tito nannten. Er konnte ohne eine Unterstützung der Sowjetunion, aber mit Unterstützung von Seitens Englands, die Armeen von Deutschland und Italien in Schach zu halten.
1944 marschierten die Partisanen von Marschall Tito in Belgrad ein. Unter ihm, als neuen Staatschef, wurde die Provinz Kosovo selbstständig und der serbischen Republik lediglich nur locker angegliedert.
Nach dem Tod von Marschall Tito im Mai 1980 fehlte die Vatergestalt des Vielvölkerstaates Jugoslawiens. Trotz vieler Unruhen im Kosovo setzten sich die Serben durch und brachten die Provinz Kosovo wieder unter die serbische Regierung. Heute hat sie alle Autonomierechte verloren, die Albaner wurden all ihrer Rechte beraubt, die Lokalregierung und das Parlament wurde aufgelöst, sogar die albanische Universität Pristina und albanische Schulen wurden geschlossen. Es entstand eine rein serbische Regierung, die eine Bildung einer albanischen Schattenregierung zur Folge hatte. Zudem entstand eine Untergrundarmee der Albaner, die UCK. Sie kämpfen für die Freiheit des Kosovo.
1989 schlug dann der neue Serbenführer Slodoban Milosevic vor, einen Eid zu leisten um ein neues groß serbisches Reich zu errichten, um das Erbe der Serben zu retten. Er führte das serbische Volk in Kriege auf dem Balkan, vor allem in Jugoslawien.
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