Wer einen persönlichen Gegner oder Konkurrenten loswerden wollte, konnte diesen als Ketzer denunzieren und hatte damit eine gute Chance, ihn für immer loszuwerden. Obendrein konnte der Denunziant auf eine Belohnung hoffen. Wer einen anderen als Ketzer anklagte, tat dies meist nicht um seine Seele zu retten, sondern weil es dabei etwas zu holen gab. Selbst das Papsttum kam soweit, dass es politische Widersacher zu Ketzern erklärte.
Für die Bestrafung von Ketzern war zunächst der jeweilige Bischof zuständig. Als das Ketzertum eine Massenerscheinung wurde, betraute der Papst eigene Bevollmächtigte. Den päpstlichen Inquisitoren wurde sogar das Mittel der Folter erlaubt.
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