Katharina von Bora wurde am 21. Januar 1499 in Lippendorf bei Kieritsch in Sachsen als Tochter eines verarmten Adligen geboren und starb am 20.Dezember 1552 in Torgau. Im Alter von sechs Jahren kam sie in eine Klosterschule, da ihre Mutter schon sehr früh starb. Mit zehn Jahren wurde sie zu ihrer Tante ins Zisterzienserkloster nach Nimbschen geschickt und legte mit 16 Jahren das Gelübde ab (in der katholischen Kirche ein Gott gemachtes Versprechen, das zur Leistung eines sittlichen Werks verpflichtet). Damit wurde sie zum frühestmöglichen Zeitpunkt Nonne. Im Kloster las Katharina mit ihren Ordensschwestern die ersten Schriften des Reformators Martin Luther und der Gedanke zur Flucht reifte bei ihr und anderen Nonnen. In einem Versorgungswagen mit leeren Heringsfässern gelang Katharina mit acht anderen Nonnen die Flucht am Karsamstag 1523 von Torgau nach Wittenberg zu Luther, der sich bemühte, die jungen Frauen in Bürgerfamilien unterzubringen. Katharina konnte nicht nach Hause, weil dort auf die Rebellion und das Brechen des Gelübdes die Todesstrafe stand. Katharina verweigerte jedoch die Heirat mit einem Freund Luthers und ließ diesen durch Bekannte wissen, dass sie Luther heiraten würde. Am 13. Juni 1525 fand die Verlobung und Trauung statt. Die Hochzeit wurde am 27. Juni 1525 gefeiert. Aus der adeligen Nonne wurde eine bürgerliche Hausfrau. Obwohl Luther ein gutes Einkommen als Theologieprofessor erhielt, hatte er nie Geld, denn täglich kamen Bettler und Hilfesuchende und Luther gab mit freien Händen. Oft musste Katharina die beiden Kelche, welche sie zur Hochzeit vom Kurfürsten geschenkt bekommen hatten, im Pfandhaus einlösen, um Bargeld zu haben. Katharina brachte 6 Kinder zur Welt. 1526 wurde der älteste Sohn Johannes(Hans)geboren. Tochter Elisabeth wurde 1527 geboren, aber sie starb schon nach 8 Monaten. Im Jahr 1529 wurde Magdalena geboren; sie starb im Alter von 13 Jahren. Im Jahre 1531 wurde Martin und 1533 wurde Paul geboren. Und 1534 kam die jüngste Tochter Margarethe zur Welt. Sie nahmen noch 11 weitere Kinder aus der verarmten und verwitweten Verwandtschaft auf. Katharina Luther ordnete den Haushalt, nutzte das auf dem Kloster liegende Braurecht, betrieb Viehzucht, pachtete mehrere Grundstücke. Sie verlor ihren Mann schon am 18.Februar 1546 in Eisleben. Nach seinem Tod geriet sie in wirtschaftliche Not. Geldgeschenke des Königs von Dänemark halfen beim Kampf ums Überleben. Die Freunde Luthers ließen sie im Stich, andere verhöhnten sie bereits zu Lebzeiten, doch sie kämpfte unverdrossen für ihr Recht und die Zukunft ihrer Kinder. Noch im selben Jahr floh Katharina wegen einer Pestepidemie nach Torgau. Auf einer erneuten Flucht vor der Pest fuhr Katharina 1552 nach Torgau. Als die Pferde scheuten, sprang sie, um ihre Kinder zu schützen, vom Wagen, stürzte in einen Wassergraben und zog sich eine Lähmung und eine Erkältung zu, von der sie sich nicht mehr erholte. Aber einige sind auch der Meinung, dass Katharina von Bora an der Pest starb. Dies ist nun leider nicht mehr nachzuweisen. So wurde sie in Torgau begraben, unter großer Anteilnahme der lutherischen Freunde, die in den letzten Jahren ihres Lebens nichts mehr von ihr hatten wissen wollen.
Anlässlich ihres 500. Geburtstag wurde Katharina von Bora zu Ehren eine Briefmarke herausgegeben. Der Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie . Jedes Jahr am 20. Dezember gedenkt die evangelische Kirche Katharina von Bora.
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