Bevölkerungssteigerung, wachsender Konsum und damit ein ständiges Überwiegen der Nachfrage nach gewerblichen Gütern führten noch im 18. Jahrhundert dazu, dass die handwerklichen Produktionsformen allmählich in die fabrikmäßige Produktionsweise übergingen. Der Bevölkerung wurde nicht nur eine größere Auswahl an Lebensmitteln angeboten, sondern auch die Wohnungen wurden von nun an mit den verschiedensten Gebrauchsgegenständen ausgestattet: Möbeln, Geschirr, Uhren, usw. Dem zurückgehenden Grad der Selbstversorgung und dem gesteigerten Verbrauch entsprach die Veränderung des Warenabsatzes: Die Jahrmärkte wichen dem Wochenmarkt und dem Kramladen, der Zwischenhandel ersetzte den Direktverkauf der Waren, der Absatzbereich wurde ausgeweitet. Die Entwicklung eines Transportsystems wurde durch die Insellage Großbritanniens erleichtert. England ist verkehrsgeographisch außerordentlich begünstigt: kein Ort ist weiter als 120 km vom Meer entfernt; Güter müssen nicht weiter als 150 km zum nächsten größeren Hafen transportiert werden.
England hat daher erhebliche Transportvorteile. Die Küstenschiffart und das für die Binnenschifffahrt günstige Flusssystem wurde zunehmend durch Kanalbauten ergänzt. Das Kanalnetz wurde im 18. Jahrhundert von 165 km auf 1000 km erweitert. Finanziers der neuen Schifffahrtstraßen waren meist lokale Geschäftsleute und Grundbesitzer. Die relativ guten Verkehrverhältnisse förderten das Entstehen eines nationalen Binnenmarktes ebenso wie der Wegfall von Binnenzöllen seit der Vereinigung Englands mit Schottland im Jahre 1707.
|