Der weitaus größte Teil der Europäer lebte im Mittelalter auf dem Land und von der Landwirtschaft.
Im Frühmittelalter erzeugten die Gutshöfe des Adels ebenso wie die bäuerlichen Höfe möglichst alle Güter des täglichen Bedarfes selbst. Der Handel spielte eine geringe Rolle. Weite Teile Europas waren mit Wald bedeckt, indem die landwirtschaftlich genutzten Landschaften wie Inseln lagen. Nur die besten Böden wurden genutzt und auch diese gaben nur bescheidene Erträge. Eine einzige Missernte konnte eine Hungersnot zur Folge haben.
Die bäuerliche Bevölkerung war in sehr unterschiedlichem Maße von ihrem \"Herrn\" abhängig: Es gab \"Freie\" und \"Leibeigene\" und dazwischen viele Formen von Abhängigkeit von Grundherrn, Leib- und Gerichtsherrn.
Im Hochmittelalter stieg die Bevölkerung Europas an, technische Neuerungen, wie etwa der eiserne Pflug und die Verwendung des Pferdes als Zugtier, ermöglichten höhere und sichere Erträge. Auf Rodungsland und in \"Kolonisationsgebieten\" im Osten konnten die Bauern ein hohes Maß an Unabhängigkeit vom Grundherrn erringen.
Auf diese \"Agrarrevolution\" des Hochmittelalters folgte im Spätmittelalter eine schwere Krise.
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