Im siebten Jahrhundert n. Chr, eroberten die Araber die Zentren der hellenistischen Kultur Ägyptens. So ging auch die Alchemie in ihre Hand über. In zahlreichen arabischen Texten entwickelten sie eine Lehre von den Gleichgewichten. Diese ordnet allen Körpern die vier "Naturen" - heiß, kalt, feucht und trocken zu. Zu den unterschiedlichsten Stoffen werden zahlenmäßige Verhältnisse der vier Naturen angegebne. Die Alchimisten dieser Zeit gehen davon aus, dass durch Veränderung dieser Verhältnisse eine Stoffumwandlung möglich wird. Die fraktionelle Destillation als Verfahren zur Trennung und Isolierung der einzelnen "Naturen" zum Zweck der späteren Neuverbindung wird detailliert beschreiben.
Erst im 12.Jahrhundert werden arabische Texte ins Lateinische übersetzt und so dem europäischen Kulturraum zugänglich gemacht. Wirkliche Verbreitung findet die Alchemie allerdings erst durch Albertus Magnus und sein Werk " de mineralibus", in dem er versucht seine Vorstellungen über die Vorgänge im Erdinneren mit der Alchemie zu vergleichen. "de mineralibus" ist Quelle für die "summa perfectionis", die am Ende des 13.Jh. entsteht und eine genaue Beschreibung unterschiedlichster Metalle enthält.
Im späten 13.Jahrhundert setzt Kritik an der Alchemie vor allem von Seiten der Dominikaner und Franziskaner ein, obwohl der Franziskaner Johannes von Rupescissa 1350 eine Methode erforscht in der mittels Lösen in Säuren, Extraktion mit Alkohol eine sogenannte Quintessenz aus gewöhnlicher Materie gewonnen werden soll.
|