Der Warschauer Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand wurde am 14.5.1955 in Warschau gegründet. Er wurde zwischen Bulgarien, der DDR, Polen, Rumänien, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien auf vorläufig 20 Jahre geschlossen. Er wurde 1975 um 10 Jahre und 1985 um 20 Jahre verlängert. Der Warschauer Pakt wurde hauptsächlich von der Sowjetunion gesteuert. Um Interessenkonflikte zu minimieren, Maßnahmen der UdSSR und anderer Mitglieder zu legitimieren und kleineren Staaten ein beschränktes Mitspracherecht zu gewähren, wurden wichtige Fragen der Blockpolitik im Rahmen des Warschauer Paktes behandelt und formal auch beschlossen.
Nachdem Albanien 1968, die DDR 1990 ausgetreten sind und der Ostblock politisch umgestaltet worden ist, beschlossen die Mitglieder am 1.7.1991 die endgültige Auflösung dieses Kollektivverteidigungsbündnisses.
3.1 Entstehung, Entwicklung und Untergang
Die Sowjetunion ging aus dem zweiten Weltkrieg auch als Sieger hervor. Sie hatte ihren Einflußbereich bis nach Mitteleuropa ausgedehnt, wodurch die Sowjetunion nun gegen den Kapitalismus geschützt wurde. Für die anderen Westeuropäischen Staaten entstand durch den großen Vormarsch eine große Gefahr durch den Kommunismus.
Am 1.10.1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland ausgerufen, was gegen die Vorschriften des Potsdamer Abkommens sprach, da dieses vorsah, daß ein einheitlicher demokratischer deutscher Staat entstehen sollte, also gründete die Sowjetunion am 7.10.1949 die Deutsche Demokratische Republik als Gegenstück.
Versuche der Sowjetunion auf Zusammenkünften mit der USA, Großbritannien und Frankreich einen Vertrag zu schließen, der beinhalten sollte, daß zur kollektiven Sicherheit in Europa alle Bündnisse in Europa aufgelöst werden sollten und Streitfragen friedlich gelöst werden sollten, wurde abgelehnt. Selbst der Versuch mit in die NATO aufgenommen zu werden, da Rußland schließlich auch für die Sicherheit in Europa zuständig ist, wurde von den westlichen Staaten abgelehnt, da sie es nicht wollten, daß der Charakter der NATO durch die Sowjetunion verändert wird..
Am 3.10. 1954 gaben die drei Westmächte auf der Neun-Mächte-Konferenz in London bekannt, daß die BRD als einzige deutsche Regierung anerkannt werde. Somit wurde Deutschland als unabhängiger Staat erklärt und es wurde erlaubt, daß Deutschland ein eignes 500.000 Mann Heer haben dürfe und in die NATO aufgenommen werde. Durch diese Erklärung, die nicht den Vereinbarung von Jalta und Potsdam entsprachen, verurteilte die Sowjetunion die Pariser Verträge, und erklärte, daß diese die Beziehung zwischen Ost und West verschärfen würden und somit zum Wettrüsten führten.
Da sich die Westmächte nicht umstimmen ließen, gründeten Bulgarien, die DDR, Polen, Rumänien, die Sowjetunion, Tschechoslowakei, Ungarn und Albanien einen Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand als \"Gegenmaßnahme zur Gewährleistung ihrer Sicherheit und Aufrechterhaltung des Friedens in Europa\".
Chrutschtschows und seine Politik der Entstalinisierung, die zu größerem Freiraum im Denken, Sprechen und Handeln im Ostblock führte, wurde im Februar 1956 vom 20. Parteitag der KPdSU bestätigt. Dieser Entstalinisierungsprozeß mit seinen Enthüllungen über die Verbrechen Stalins führte in Polen und Ungarn zu einem größerem Bestreben nach Unabhängigkeit und zur Auflehnung gegen die Vorherrschaft der KPdSU. In Ungarn strebten politische Führer einen eigenen Kommunismus an (Unabhängig von der UdSSR), der jedoch von sowjetischen Panzern im November 1956 blutig niedergeschlagen wurde. Zeitgleich entstand auch der Konflikt um den Suez-Kanal durch England und Frankreich, die von den USA zur Zurückziehung gezwungen wurden. Dadurch hatte keine der beiden Seiten einen Vorteil erreichen können.
Als 1959 die Macht auf Kuba von Kommunisten übernommen wurde und diese sich der UdSSR anschlossen, war dieses für die UdSSR ein wunderbarer Standort für Mittelstreckenraketen, da diese Insel direkt vor der Haustür Amerikas lag. Die USA bemerkten dieses jedoch und verhängten aus diesem Grunde eine Quarantäne über die Insel , bis die Raketenbasis abgebaut würde. Dieses wurde dann auch am 28.10.1962 eingeleitet und somit blieb die Gefahr eines dritten Weltkrieges aus.
Ab März 1968 unternahm die neue kommunistische Führung unter dem slowakischen KP - Chef Dubcek in der Tschechoslowakei eine Wende zum Reformkommunismus (Prager Frühling: Bez. für die 1968 einsetzenden Bemühungen der tschechischen kommunistischen Partei unter Dubcek, ein Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm durchzusetzen).Unter dem neuen Parteisekretär sollten Reformen in der Wirtschaft, im Staat und der kommunistischen Partei vorgenommen werden. Dieser neue Ansatz bedeutete eine Gefahr für das Verhältnis der sowjetischen Führung, für den Warschauer Pakt und für das sozialistische Lager. Der sozialistische Internationalismus bildete die Basis für die zwischenstaatliche Beziehung zwischen den Warschauer Pakt Staaten. Dieser war gekennzeichnet durch eine gleichartige ökonomische, eine gleichartige Staatsordnung mit der Arbeiterklasse an der Spitze, eine einheitliche Ideologie des Marxismus-Leninismus, gemeinsame Interessen bei der Verteidigung \"revolutionärer Errungenschaften\" gegen einen Angriff des \"imperialistischen Lagers\" und das gemeinsame große Ziel der Entwicklung des Kommunismus im Weltmaßstab. Dieses Prinzip ließ sich mit der neuen Politik nicht vereinbaren und somit war dieses wieder eine Rechtfertigung für militärische Eingriffe. Nach diesem Ereignis wurde von der Sowjetunion die Breshnew-Doktrin aufgestellt, die beinhaltet, daß die sozialistischen Staaten verpflichtet sind, durch brüderliche Hilfe, notfalls mit Waffengewalt, den abirrenden Staat wieder auf den Weg des Sozialismus zu führen. Diese Doktrin hatte zur Folge, daß die Sowjetunion die einzelnen sozialistischen Staaten besser kontrollierte und somit die Vormachtstellung in Osteuropa beibehielt.
Afghanistan entwickelte schon nach dem zweiten Weltkrieg enge Beziehung zur Sowjetunion. Als von Ministerpräsident Daud seit Mitte der 70er Jahre einen Abwendung von der UdSSR vorgenommen wurde, kam es 1978 zu einem blutigen Umsturz , der die kommunistische Partei an die Macht brachte. Die UdSSR unterstütze diese Regierung und schloß 1978 einen Freundschaftsvertrag mit Afghanistan. Innere Entwicklungen in Afghanistan stellten die sowjetische Kontrolle jedoch wieder in Frage und somit marschierte die UdSSR auf ein angebliches afghanisches Hilfeersuchen, dessen Absender nicht ermittelt werden konnte, im Dezember 1979 dort ein. Dieses sowjetischen Vorgehen wurde von den westlichen Ländern verurteilt und somit kündigte man 1988 den Rücktritt an, da die finanziellen Kosten zu hoch wurden und um Vertrauen und Glaubwürdigkeit im Westen zu erreichen.
Nachdem mehrere Länder aus dem Warschauer Pakt ausgetreten sind und der Umbruch des Ostblockes stattfand, wurde auch der Warschauer Pakt aufgelöst. Am 25.2.1991 unterzeichneten die übrigen Staaten (Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei, Sowjetunion) die Auflösung der militärischen Bündnisse, Organe und Strukturen des Warschauer Paktes. Am 1.7.1991 unterzeichneten sie dann schließlich die Endgültige Auflösung des Warschauer Paktes. Man hatte zwar vor der Auflösung des Paktes noch darüber nachgedacht das Bündnis neu umzugestalten, es zu demokratisieren und den Mitgliedern mehr Souveränität zu geben, da dieses Bündnis schließlich auch zur Sicherheit in Europa beigetragen habe, doch dieses wurde, sowie die gleichzeitige Auflösung der NATO abgelehnt.
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