Obwohl die Mehrheit des Militärs mit der Politik Hitlers einverstanden war, gab es doch einige hohe Offiziere, die durch die langsame Zerstörung des Reichsstaates, die Kirchenfeindlichkeit der Nazis, den Antisemitismus und den Massenmord an Juden ebenso entsetzt waren wie durch Hitlers aggressive Außenpolitik und Eroberungspläne. Zu ihnen gehörten u. a. Generaloberst Ludwig Beck, der Kontakt zum Goerdeler-Kreis hatte, Admiral Wilhelm Canaris und Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg.
Einen ersten Staatsstreich planten Beck und Goerdeler 1938 und nahmen Kontakt zu Winston Churchill in London auf, als England und Frankreich Deutschlands Annexion des Sudetengebietes billigten.
Während des Krieges war durch die anfänglichen Siege Hitlers auf wenig Rückhalt bei einem Putsch zu hoffen, so das dieser erst einmal verschoben wurde, jedoch führten mehrere Offiziere Attentatsversuche durch, die allerdings jedesmal fehlschlugen.
Als sich 1944 Deutschlands Niederlage abzuzeichnen begann, entschlossen sich die Verschwörer zu einem Putschversuch, um im Ausland ihre Haltung zu demonstrieren. Am 20. Juli 1944 schmuggelte Stauffenberg eine Bombe in Hitlers Lagebesprechung ein und ließ nach der Explosion, ohne zu wissen, daß Hitler nur leicht verletzt worden war, seine Mitverschwörer benachrichtigen, welche in Berlin, Prag, Wien und Paris die führenden SS-Leute verhaften und den Umsturz bekannt gaben.
Der Putsch scheiterte jedoch am Zögern der Wehrkreisbefehlshaber, sich dem Staatsstreich anzuschließen, und dem Bekanntwerden von Hitlers Überleben durch Radiomitteilungen. Die Verschwörer wurden hingerichtet und ihre (unbeteiligten) Angehörigen in Gefängnisse oder Konzentrationslager eingewiesen.
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