Erklärung des Wortes Hexe
Das Wort Hexe kommt aus dem Althochdeutschen (Hagzissa) o. aus dem Altnordischen (Hagazussa), das heißt so viel wie Zaunreiterin o. Zaunsitzerin. Evtl. aber auch von dem Wort "Hegse" von Hag = Wald (allein).
Merkmale und Fähigkeiten
Ihnen wurde der Pakt mit dem Teufel vorgeworfen, ebenso wie Teufelsbuhlschaft,
d.h. sexueller Verkehr mit dem Teufel. Ebenfalls wurde ihnen der Flug auf Besen o.a. vorgeworfen. Sie konnten angeblich wetterzaubern, Menschen in Tiere verwandeln und die Zeugungskraft des Mannes bzw. die Fruchtbarkeit der Frau vernichten.
Anfänge
1484 ortete Papst Innozens der VIII die Verfolgung der Hexen an. Die eigentliche Verfolgung begann in Frankreich. Über die Hälfte der "Hexen" wurden im deutschsprachigen Europa getötet. Es gab nicht nur in kath. Gegenden, sondern auch in ev. Gegenden Verfolgungen statt.
Verurteilung und Folter
Wenn eine Frau beschuldigt wurde, gestand sie unter den starken Schmerzen der Folter alles, was man ihr vorwarf. Einige Foltermethoden waren: Daumenschrauben, spanische Stiefel, die Arme an einen Flaschenzug zu hängen,
Steckbank, Kopfklammern, mit Schlingen Gliedmaßen abzuschnüren, Ohren abschneiden, Augen ausstechen, Schwefel auf der Haut zu verbrennen,
sie zu rädern, sie zu geißeln und ihnen Pflöcke unter die Nägel zu treiben. Diese Foltermethoden wurden in den Hexenhammer, der von den Dominikanermönchen Jakob Sprenger und Heinrich Institutoris 1487 verfaßt wurde, aufgeführt.
Einige Prozesse
Der Höhepunkt der Hexenverfolgung liegt im 17. Jh.
Hier sind einige Prozesse aufgeführt:
1574 werden drei Frauen bei lebendigem Leib verbrannt, weil sie angeblich einen Bund mit dem Teufel gehabt haben sollen.
Am 2.3.1619 wurde Anna von Steinhorst verbrannt. Sie soll angeblich zum Hexensabbat geflogen sein und sie hatte zwei nichteheliche Kinder.
Johanna d'Arcs, die Jungfrau von Orleans, befreite Frankreich von den Engländern und wurde 1431 zu Rouen als Hexe verbrannt.
1585 wurden so viele Hexenverbrennungen durchgeführt, so dass in zwei Jeweils nur noch zwei Frauen am Leben waren.
1676 wurden 79 Frauen beschuldigt, eine Viehseuche heraufbeschworen zu haben.
Widerstand
Es wurde meistens von Ärzten, Juristen, Gelehrten und Seelsorgern Widerstand geleistet. Der Jesuitenpater Friedrich (von) Spee begleitete die Hexen Während den Prozessen seeelsorglich und veröffentlichte 1631ein Buch ("Cautio criminalis") unter falschem Namen.
Ende der Hexenverfolgung:
Das Ende der Hexenverfolgung rückte nicht mehr die Kirche, sondern die Vernunft in den Mittelpunkt. Es wurde akzeptiert, dass es mehrere Arten von Glauben gibt.
Letze Hexenverbrennung in Holland: 1610
'' " " England: 1684
" " " Frankreich: 1745
" " " Deutschland: 1775
" " " der Schweiz: 1782 (Anna Göldi)
Hexen heute
Heute wird der Hexenglaube nicht negativ gesehen. Er ist ein beliebtes Thema für Kinderbücher geworden (z.B. die kleine Hexe von Ottfried Preußler und Harry Potter von Joanne K. Rowling).
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