Der Impressionismus entwickelte sich in Frankreich. Die erste gemeinsame Ausstellung französischer Impressionisten in Paris erregte zwar Aufsehen, die Bilder stießen aber auf Ablehnung und Spott. Beteiligt waren wichtige Impressionisten: Claude Monet, Camille Pissarro, Alfred Sisley, Auguste Renoir, Paul Cézanne, Edgar Degas, Berthe Morisot und andere. Der neue Stil wurde oft als mangelndes Können ausgelegt. Es dauerte lange, bis die impressionistischen Maler anerkannt wurden, erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden ihre Werke häufiger gekauft.
Das Malen in der freien Natur ist typisch für den Impressionismus, man bezeichnet es auch als "Plein-Air-Malerei" oder Pleinairismus. Vorher war es üblich, auch Landschaftsbilder nach Skizzen in der Natur im Atelier zu malen. Die Künstler versuchten die Lichtverhältnisse wiederzugeben, einzelne Objekte standen nicht mehr im Vordergrund. Die Impressionisten wollten den flüchtigen Eindruck eines Augenblicks und das momentane Aussehen eines Gebäudes oder einer Landschaft malen. Dabei berücksichtigten sie die Veränderung von Farben durch Sonne oder Luft. Sie stellten ihren persönlichen Eindruck dar, der zum Teil von der natürlichen Farbgebung abwich. Die Farben wurden flüchtig und in Form von kurzen Pinselstrichen aufgetragen, man spricht daher von der "impressionistischen Kommastruktur" der Bilder. Meist verwendeten sie helle und leuchtende Farben, im Gegensatz zu den Gemälden des Historismus, die oft in gedämpften Farben gestaltet wurden. Ein weiterer Gegensatz war, dass im Impressionismus die Motive nicht mit dem Rand des Bilds aufhörten, man zeigte oft nur einen Ausschnitt, zB aus einer Landschaft oder einer belebten Straße. Im Historismus wurden oft gestellte Szenen gemalt, die an das Format des Bilds angepasst waren.
Die Impressionisten verwischten oft die Umrisse und stellten Motive unscharf dar, die Gegenstände lösten sich sozusagen im Licht auf. Es wurde ein momentaner Eindruck festgehalten, daher hatten die Künstler nicht die Zeit für Vorzeichnungen, genaue Konturen und Details. Während frühere Maler gleichmäßige, glatte Farbschichten auftrugen, wurden die Farben jetzt oft unterschiedlich dick aufgebracht, man konnte die einzelnen Pinselstriche erkennen. Kleine Flächen und Striche mit kontrastierenden Farben wurden nebeneinander gesetzt, so dass ein "flirrender" Eindruck entstand, man erreichte dadurch auch eine größere Leuchtkraft der Farben. Eine Sonderform ist der Pointillismus. Erstmals wurden im Impressionismus auch farbige Schatten gemalt. Raumwirkung wurde nicht mehr durch eine geometrische Perspektive erzielt, sondern durch die Abstufung der Farben, zB zunehmende Verblauung, je weiter die Entfernung ist. (Bei der geometrischen Perspektive laufen die Linien, die nach "hinten" in die räumliche Tiefe führen, auf einem Punkt zusammen. Dieser Punkt wird als Fluchtpunkt bezeichnet.) Es wurden auch im Vordergrund mehr Details gemalt und der Hintergrund oft undeutlich dargestellt, um den Eindruck von Nähe und Ferne zu erreichen.
Häufige Motive waren neben Landschaften alltägliche Straßenszenen, das Leben auf Rennplätzen und in Gastgärten oder Gewässer. Die bewegte Wasseroberfläche, in der sich die Umgebung spiegelt, oder dicht bewachsene Wiesen und Gärten faszinierten die Maler. Beliebt war die Gegend der Seine bei Paris, besonders der Ort Argenteuil. Im Gegensatz zum Vorimpressionist Courbet wollten sie aber nicht auf benachteiligte Gesellschaftsschichten hinweisen. Politische oder soziale Umstände waren kein Thema in den Bildern der Impressionisten. Sie waren an der äußeren Erscheinung ihrer Umgebung interessiert und wollten eine vollkommene Illusion schaffen, die auch das Licht einbezog.
Die Erfindung der Fotografie beeinflusste auch die Malerei der Zeit. Die Farbe, die in der Fotografie noch nicht möglich war, wurde zum wichtigsten Element der Impressionisten. Die wirklichkeitsgetreue Malerei verlor an Bedeutung. Teilweise verwendeten Maler auch Fotos als Hilfsmittel.
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