Als Leiv Eiriksson um das Jahr 1000 herum seinen Fuß auf die Küste Amerikas setze, ahnte noch kein Mensch auf dieser Erde, dass sich gerade jenes Land einmal zur Weltmacht entwickeln würde, zumal Siedlungsversuche unter Leivs Bruder Thorvald aufgrund der großen Gegensätze zwischen den Wikingern und den amerikanischen Eingeborenen fehlschlugen.
Doch wieso spricht man heute so viel über die "Weltmacht USA"? Dazu muss man ein wenig in die Geschichte dieses Landes zurückblicken.
Erst ungefähr 500 Jahre nach Eiriksson - im Jahre 1492 - sollte sich die Welt wieder für Amerika interessieren, denn da "entdeckte" der Italiener Christopher Kolumbus den amerikanischen Kontinent, obwohl er eigentlich auf der Suche nach einem westlichen Seeweg nach Indien war.
Der Beginn der flächendeckenden Besiedlung des amerikanischen Kontinents lässt sich mit dem Jahre 1620 datieren. In diesem Jahr gingen insgesamt 101 Puritaner bei Cape Cod an Land und gründeten die Kolonie Plymouth. Diese "Pilgerväter" waren wegen ihres fundamentalistischen protestantischen Glaubens in ihrer englischen Heimat verfolgt worden. In Amerika sahen sie - nach ihrem Exil in den Niederlanden - die Hoffnung auf neue Freiheit, auch für die Ausübung ihrer Religion. Dort gelangten sie letztendlich auch zu entscheidendem religiösen sowie politischen Einfluss und wurden zu frühen Verfechtern des amerikanischen Demokratieverständnisses.
Jene Gedanken derer, die nach Amerika auswanderten, waren es, die auch in der Unabhängigkeitserklärung der nun Vereinigten Staaten von Amerika zum Ausdruck kamen. Alle Menschen sind "gleich erschaffen" und "mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet [.]; darunter Leben, Freiheit und Streben nach Glück" Außerdem ist es "das Recht des Volkes [.], sie [die Regierung] zu ändern oder abzuschaffen und eine neue Regierung einzusetzen, die sich auf solchen Grundsätzen aufbaut".
Diese dort erwähnten Menschenrechte sollten aber noch lange auf ihre Umsetzung warten, denn noch längst kamen sie nicht allen Menschen zu gute: So wurden ganze Indianerstämme und -kulturen regelrecht ausgerottet, die Rassentrennung spielte noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine bedeutende Rolle.
Ein weiterer Kerngedanke dieser Erklärung ist - neben der Verankerung der Menschenrechte - nach einem 1775 begonnenen militärischen Konflikt die Lossagung vom britischen Mutterland und dadurch verbunden die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika, die sich aus den ehemals britischen Kolonien gründeten. Die USA besitzen jegliche Rechte eine freien Landes, darunter auch das Kriegsrecht.
Erst nach Ende des bereits erwähnten Krieges mit England im Jahre 1873 wurde das bis dahin relativ lockere Staatenbündnis auch völkerrechtlich anerkannt. Infolge einer schlechten politischen Lage in Europa und der Verlockung des Goldes kamen immer mehr Menschen nach Amerika, da sie sich dort ein besseres Leben versprachen.
Da auf dem amerikanischen Kontinent eine schier unendliche Weite herrschte und es noch zahlreiche Ressourcen hab, kam es zu einer rasanten Entwicklung der Industrie und damit verbunden auch der Infrastruktur.
Die Sklaverei, zu der v.a. Schwarze gezwungen wurden, teilte den inzwischen straff organisierten Bundesstaat der Vereinigten Staaten: Während in den Nordstaaten vorwiegend von freien Bauern dominiert waren, arbeiteten in den Südstaaten v.a. Sklaven. Dieser Konflikt wurde nicht nur in Wahlkämpfen ausgetragen, wie beispielsweise zwischen Stephan A. Douglas und Abraham Lincoln - nein, er gipfelte 1861 im Amerikanischen Bürgerkrieg. Nach immensen Verlusten, sowohl in materieller als auch in Form von Menschenleben, endete dieser Krieg 1865 mit dem Sieg der Nordstaaten. 1863 wurde die Sklaverei abgeschafft, staatsbürgerliche Rechte erhielten die Schwarzen jedoch erst mit einem Verfassungszusatz von 1868. Die Nachwirkungen der Sklaverei auf den Rassenkonflikt sind in den USA jedoch bis heute spürbar.
Das zeigte sich auch bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko, als die beiden afroamerikanischen 200-Meter-Läufer John Carlos und Tommie Smith ihre Siegerehrung zum ersten und dritten Platz gegen die Rassendiskriminierung und für die Black-Power-Organisation demonstrierten. Diese Handlung erregte natürlich weltweites Aufsehen, da es die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit waren, die gleichzeitig für eine Demonstration genutzt wurden. Black Power war das Schlagwort des radikaleren Teils der sich für ein Ende der Rassendiskriminierung einsetzenden Bürgerrechtsbewegung und bezeichnete den Versuch der Kontrolle der kulturellen, politischen und sozialen Sphären durch die in den USA lebenden Schwarzen.
Trotz dieses im Inneren des Landes herrschenden Konfliktes fühlte sich noch keine Regierung der USA davon abgehalten, andere Staaten von ihrer Vorstellung von Politik und bestimmten Werten zu überzeugen, ja sie ihnen gar aufzuzwingen.
Verstärkt wurde dieser Effekt des Sendungsbewusstsein durch die - nach Meinung offizieller Meinung von islamischen Terroristen verübten - Anschläge des 11. September 2001 in New York City und Washington D.C. Der Geheimdienstexperte Andreas von Bülow greift in seinem Buch "Die CIA und der 11. September" allerdings eine andere Meinung vom Geschehen dieses Tages auf. Ihm fallen in der offiziellen Version einige Ungereimtheiten auf. So fragt er sich zum Beispiel, wie die Regierung George W. Bushs sofort die 19 Täter und die Hintermänner benennen konnte, obwohl sie angeblich nichts von der Terrorgefahr wusste.
Auch für die amerikanische Bevölkerung stand schnell der Feind fest: Osama Bin Laden. Patriotisch wie die Amerikaner sind, baten sie Gott, ihr Land zu schützen. Bald nach den Anschlägen des 11. September begannen am 7. Oktober 2001 unter Beteiligung Großbritanniens die ersten militärischen Militäraktionen in Afghanistan, der Heimat Osama Bin Ladens, den die amerikanische Regierung als Drahtzieher der Anschläge sah. Ziel dieses Krieges war die Stürzung des Taliban-Regimes und die Zerstörung des Terrornetzwerkes Al-Qaida, wobei letzteres bis heute nicht gelungen ist.
Anfang 2003 spitzte sich erneut ein Konflikt zu. Diesmal behauptete die Regierung Bush, dass der irakische Machthaber Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen habe, was ihm aber nach dem Golfkrieg zu Beginn der 1990er Jahre verboten war. Diese Massenvernichtungswaffen, die als Kriegsgrund galten, hat man bis heute nicht gefunden. Stattdessen müssen sich Präsident Bush und sein Verteidigungsminister Donald Rumsfeld nun den Beweisen stellen, die zeigen, dass amerikanische Soldaten unter Billigung der US-Regierung im Irak Kriegsgefangene misshandelten.
Die USA, heute der viertgrößte Staat der Welt, haben sich in ihrer kurzen Geschichte schnell zu einer Weltmacht entwickelt: Sie sind militärisch stärkste Nation der Welt, der Dollar ist durch starken Kapitalexport zur Leitwährung geworden und nach zwei gewonnenen Weltkriegen besitzen die USA einen großen Einfluss auf viele Länder dieser Welt.
|