Das Parlament war hoffnungslos zerstritten, z. B. bei der Root and Branch
Bill. Sie sah die Abschaffung der Bischöfe vor. Karls Versuch, einige
Parlamentsabgeordnete, die er der Verschwörung bezichtigte, festnehmen zu
lassen, vertiefte diese Kluft nur noch. Nach diesem fehlgeschlagenen
Versuch zog sich der König mit seinen Anhängern, den sogenannten
Kavalieren, aus dem Parlament zurück. Die Abgeordneten des nunmehr
protestantischen Parlaments, die später Rundköpfe genannt wurden, stellten
eine Armee auf. Auch Karl sammelte seine Truppen. Ein Bürgerkrieg war
unvermeidlich. Die erste Schlacht fand bei Edgehill im Oktober 1642 statt.
Am Ende gewannen die Rundköpfe den Englischen Bürgerkrieg. Dies lag zum
Teil daran, daß der Solemn League and Covenant ihnen Unterstützung aus
Schottland brachte. Ausschlaggebend war aber eher ihr militärischer
Befehlshaber Oliver Cromwell. Er stellte das Kavallerieregiment der
Ironsides (Eisenseiten) sowie die New Model Army auf. Der Konflikt regte
viele neue politische Vorstellungen an. Die bekanntesten waren die der
radikal-demokratischen Leveller (Gleichmacher), aber die Diskussion führte
nicht zu einer Lösung. Karl, der sich den Schotten 1646 ergeben hatte und
der 1647 an die Rundköpfe ausgeliefert wurde, konnte in der Verwirrung
fliehen. Er schloß mit den Schotten einen Bund und begann 1648 den zweiten
Bürgerkrieg. Cromwell und die New Model Army trugen erneut den Sieg davon.
Sie säuberten das Parlament von fast all seinen Abgeordneten, so daß nur
ein Rumpf übrigblieb, der sich der Macht der Armee beugte. Das
Rumpfparlament brachte Karl vor Gericht und richtete ihn am 30. Januar 1649
hin. Es schaffte die Monarchie und das Oberhaus ab und erklärte England zu
einem Commonwealth.
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