1. September 1939, Danzig.
Um 4.30 Uhr peitscht ein einzelner Pistolenschuß durch den Wald, der die polnische Enklave Westerplatte umgibt. Die polnischen Militärposten rücken zusammen.
15 Minuten später eröffnet die "Schleswig Holstein", ein deutsches Schulschiff, das Feuer und beschießt die Westerplatte.
Ohne Kriegserklärung überfällt Hitler Polen.
Der 2. Weltkrieg hat begonnen.
Von Anfang an haben die Nazis die absolute Luftherrschaft. Mit 2093 modernen einsatzbereiten Flugzeugen, die nur ein Bruchteil ihrer ganzen Flotte sind, stehen sie 745 veralteten Flugzeugen der Polen gegenüber. Auch haben die Deutschen mit 3195 Panzerkampfwagen um knapp 2000 mehr als die Polen.
Noch am 1. September wird der Anschluß Danzigs an das Deutsche Reich verkündet. Hitler gibt den Angriff auf Polen im Reichstag bekannt. Zwischen Berlin, Rom, Paris und London finden fieberhafte diplomatische Beziehungen statt. In Frankreich und Großbritannien wird mobil gemacht. Beide Staaten fordern Deutschland auf, Polen bis zum 3. September um 12.00 Uhr zu verlassen.
Hitler geht nicht darauf ein obwohl die deutsche Bevölkerung kaum Kriegsbegeisterung zeigt. Am nächsten Tag wird das Hören ausländischer Sender verboten und die Zwangsbestimmung für die Kriegswirtschaft tritt in Kraft.
Von Anfang an droht die polnische Verteidigung zusammenzubrechen, obwohl die Deutschen mit ihrem Kriegsmaterial sehr sorgsam umgehen.
Die Deutschen ziehen von Danzig in Richtung Süden nach Warschau.
Am 3. Septembers erklärt Neville Chamberlain, daß Großbritannien im Kriegszustand mit Deutschland ist.
Die Staaten des Commonwealth schließen sich dieser Erklärung an.
Um 17.00 Uhr gibt in Paris Ministerpräsident Edouard Daladier den Beginn des Krieges mit dem Deutschen Reich bekannt.
Die in Polen lebende Deutsche Minderheit arbeitet mit dem deutschen Militär zusammen woraufhin in Ausschreitungen ca. 4000 Menschen dieser Minderheit getötet werden. Hitler macht daraus 50 000 und benützt dies für einen Grund der Weiterführung des Krieges in Polen.
Öffentliche Exekutionen und die sofortige Verfolgung von Juden werden zum Kennzeichen deutscher Besatzungsherrschaft.
Am 8. September 1939 führt der polnische Botschafter in Moskau ein Gespräch mit dem sowjetischen Außenminister Molotow über die angebotene Waffenlieferung für Polen. Die Polen bekommen jedoch eine Absage der Russen, da sich die Lage inzwischen verändert hätte.
Die Franzosen versuchen noch am gleichen Tag ihre Verpflichtung der Luftunterstützung für Polen auf die Engländer abzuwälzen. Die Royal Air Force widersetzt sich den Franzosen. Beide Staaten stellen fest, daß eine Luftunterstützung durch französisch-britische Kräfte ein großes Risiko darstellt.
In der Zwischenzeit können die Deutschen weiter in Richtung Warschau marschieren. Sie kommen von Norden aus Richtung Danzig die Weichsel entlang, aus Westen und aus Süden. Viele polnische Einheiten versuchen nach Warschau zu kommen um die Hauptstadt zu retten.
Am 9. September 1939 stoßen die Deutschen dann doch wieder auf stärkeren Widerstand. Sie werden westlich von Warschau gestoppt. Es entwickelt sich daraus die größte Schlacht des Polenfeldzuges die später als die "Schlacht bei Kutno" genannt wird. Durch Fliegereinsätze können die Deutschen aber doch wieder ihren Marsch nach Warschau fortsetzen. Vereinzelt gelingt es den Polen, Städte zurückzuerobern und die Deutschen geringfügig wieder zurückzuschlagen.
Am Abend des 11. September 1939 erhalten die polnischen U-Boot-Kommandanten den Befehl nach England zu fahren, da die totale Luftherrschaft der Nazis ihren Einsatz unmöglich macht.
Der britische Regierungschef Neville Chamberlaine und der französische Ministerpräsident Edouard Daladier kommen am Dienstag dem 12. September 1939 zu dem Ergebnis, daß Polen bereits verloren ist und eine Fortsetzung der offensiven Anstrengungen zugunsten Polens unzweckmäßig erscheint.
Am 14. September 1939 schließt sich der deutsche Ring um die polnische Hauptstadt Warschau.
Die polnische Regierung und die polnische Heeresleitung überschreiten am 17. September 1939 die Grenze nach Rumänien. Sie werden dort jedoch gefangengenommen.
Die deutschen Fliegerangriffe legen Teile von Warschau in Brand. Menschen die keine polnische Staatsbürgerschaft haben, dürfen Polen verlassen.
Der deutsche Ring um Warschau wird immer enger, doch die Polen denken noch nicht daran, aufzugeben.
Am 17. September 1939 überschreitet die Weißrussische Front mit vier Armeen und die Ukrainische Front mit drei Armeen die ungeschützte Grenze zu Polens Ostprovinzen, nachdem schon im Hitler-Stalin-Pakt vom 23. August 1939 über die Teilung Polens Entscheidungen getroffen worden sind.
An diesem Tag greifen sowjetische Armeen Polen von der Dwina im Norden bis zum Dnjestr im Süden an. Sie übernehmen bald die ersten Städte von den Deutschen. Viele polnische Soldaten halten Abstand von diesen Städten und laufen lieber in Gefangenschaft der Deutschen.
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