Im 13. Jh. kristallisierten sich drei Bündnissysteme von Städten und Talschaften heraus: Bünde der Städte Bern und Freiburg im burgundischen Raum, Bund der Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden (Bundesbrief von 1291 wurde 1315) im Gotthardgebiet, Bünde von Zürich und anderen Städten um den Bodensee. Die Waldstätten erweiterten ab 1315 (Schlacht am Morgarten) ihr Bündnissystem mit Luzern, Zürich, Zug, Glarus und Bern zum Bund der >Acht alten Orte<. Militärisch entscheidend war der Sieg von Sempach (1386) gegen die Habsburger im Rahmen des oberdeutschen Städtekrieges.
Im 15. Jh. bildete sich ein festes Staatssystem, die Eidgenossenschaft der Schweizer. Sie umfaßte die Dreizehn alten Orte: die aristokratisch-zünftigen Stadtrepubliken Zürich, Bern, Luzern, Basel, Freiburg, Solothurn und Schaffhausen und demokratische Länder Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Appenzell, außerdem das halb städtische, halb ländliche Zug. Dazu traten Verbündete als zugewandte Orte, vor allem die Städte Sankt Gallen, Biel, Rottweil, Mülhausen und Genf, die Abtei Sankt Gallen, das Fürstentum Neuenburg und das Bistum Basel.
Die Dreizehn alten Orte und ein Teil der zugewandten Orte waren durch Zweierdelegationen an der Tagsatzung vertreten. Diese wachte als Gesandtenkongress über die gemeinsamen Angelegenheiten, unbeschadet der Souveränität des einzelnen Kantons. Der Bund der Schweizer gelangte zu internationalem Ansehen durch die unerwarteten Siege über Karl den Kühnen von Burgund bei Grandson und Murten 1476 und Nancy 1477. Der Versuch, in den großen Italienkrieg zwischen den Valois und den Habsburgern selbständig einzugreifen (1511-15), mißlang jedoch nach anfänglichen Erfolgen gegen Frankreich (1515 Niederlage von Marignano).
Nach dem Schwabenkrieg von 1499 war die Eidgenossenschaft faktisch aus dem Hl. Röm. Reich ausgeschieden (formell erst 1648).
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