Das Pestbakterium (vgl. Abb. 2) kommt natürlicherweise in Nagetieren der zentralasiatischen Steppen vor. Durch die Blutaufnahme des Rattenflohs gelangen sie von dort in den Magen-Darm-Kanal desselben. Dieser infizierte nun Haus- und Wanderratten, die in Gemeinschaft mit den Menschen lebten, wodurch die Übertragung auf den Menschen stattfand. Durch den Biss des Flohs gelangen die Bakterien in die Blutbahn des Menschen. Die körpereigene Abwehr findet im nächsten Lymphknoten statt. Dadurch schwillt der Lymphknoten bis zu Faustgrösse an und verfärbt sich dunkel. Nach dem Ausbruch der Bakterien aus dem Lymphknoten überschwemmen diese den ganzen Körper. Während ihrer Vermehrung produzieren sie ihr gefährliches Toxin. Dieses zersetzt das Gewebe und verwandelt es in eine einzige geschwollene, sulzige Masse. In der Folge können auch die Lungen befallen werden. Der Tod tritt dann durch Luftknappheit und mit darauffolgendem Kreislaufversagen ein.
Bei direkterworbener Lungenpest fehlen die charakteristischen Beulen, welche bei der Bubonenpest erst nach einigen Tagen auftreten.
Im Mittelalter herrschten nämlich verschiedene Begründungen über die Herkunft der Pest: man beschuldigte Juden, Zigeuner, Aussätzige und fremde Handelsreisende der Brunnenvergiftung, ebenso wurden Geister, Gespenster und Hexen angeklagt; letztere wurden oftmals sogar verbrannt. Als weitere Argumente wurden die verseuchte Luft, die Konstellation der Gestirne und Planeten, die Strafe Gottes und die Bosheit Satans angeführt.
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