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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der analytische kubismus



"Analyse" bedeutet "systematische, gliedernde Untersuchung". Im analytischen Kubismus wurde das Motiv in kleine geometrische Formen zerlegt, es wurde kein Unterschied zwischen Hintergrund und Motiv gemacht. Körper und Raum wurden völlig zergliedert, häufig gab es keinen Schwerpunkt auf dem Bild mehr sondern ein gleichmäßiges Netz von Flächen und Linien. Während dieser Phase verwendeten die Künstler hauptsächlich gedämpfte Farbtöne wie Braun, Grau, Grün und Ocker. Die Farbe war ihnen weniger wichtig als der Inhalt des Bilds und die Auseinandersetzung mit den Formen. Auf eine räumliche Wirkung wurde meist verzichtet. Im Gegensatz zu den Bildern der Anfangsphase waren nicht mehr deutliche Quader- oder Zylinderformen zu erkennen, sondern eher zweidimensionale Formen. Es gab keine Lichtquelle mehr, die das Bild einheitlich in beleuchtete und unbeleuchtete Flächen aufteilte, sondern nur hellere und dunklere Farbflächen. Die Künstler begannen auch, Buchstaben und Zahlen in ihre Bilder einzufügen.

Häufige Motive waren Stilleben, jedoch auch Landschaften und Porträts, wie zB das "Bildnis Ambroise Vollard" von Picasso. Man kann zwar die Gesichtszüge noch erkennen, doch ist das ganze Bild von geometrischen Linien durchschnitten, die Konturen der Figur sind nicht genau vom Hintergrund abgegrenzt. Im Gegensatz zu den Stilleben der Anfangsphase, wo mehrere Gegenstände aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen waren, wurde jetzt oft ein einziges Motiv aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. Der analytische Kubismus spaltete das Motiv schließlich so stark auf, dass man kaum noch Anhaltspunkte für den Inhalt erkennen konnte. Man sprach auch vom "hermetischen Kubismus". Hermetisch bedeutet verschlossen, verschlüsselt und nicht entzifferbar. Einzelne Details waren mehrmals, über das ganze Bild verteilt, zu sehen und verschiedene Gegenstände überschnitten sich. Die "übereinandergelegten" Flächen bezeichnete man als "Plans superposés". Obwohl die Bilder abstrakt wirken, so gingen die Maler aber immer noch von einem Gegenstand als Grundmotiv aus. Die Abstraktion war nicht das Ziel der kubistischen Malerei.

 
 

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