Zuerst die Glutwelle:
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. Die dauerte zwar nur Sekunden, war aber ungeheuer heiß. Auf den Dächern schmolzen die Ziegel, in Granitblöcken die Quarzkristalle; im Umkreis von drei Kilometern verkohlten die Telefonmasten an der Seite, die dem Explosionsherd zugekehrt war; und von den Menschen im Zentrum der Explosion blieb nichts übrig als der ins Asphaltpflaster oder in eine Mauer eingebrannte Schattenriss.
. 16000 Meter entfernt spürte man die Glutwelle noch deutlich im Gesicht (als stünde man z.B. nahe an einem großen Feuer).
. In 4000 Metern Entfernung trugen die Menschen Brandblasen davon.
. In einem Abstand von 2500 Metern brannten die Hitzestrahlen auf einer Zeitungsseite die schwarzen Buchstaben aus dem weißen Papier. Bei vielen hundert Frauen versengten sie die dunklen Stellen der Kleidung. Auf der Haut dieser Frauen waren die Blumenmuster der Kimonos genau eingebrannt.
Nach der Glutwelle folgte
Die Druckwelle:
Ein Orkan mit einer Geschwindigkeit von 800 km/h. Abgesehen von Objekten, die nur geringen Luftwiderstand boten, hielten ihm nur die Fassaden einiger erdbebensicher gebauter Bürohäuser stand. Unter dem Druck barsten ferner die Hauptwasserrohre, so dass die wenigen überlebenden Feuerwehrleute den vielen tausend Bränden, die in Sekundenschnelle ausbrachen, machtlos gegenüberstanden. Durch die Druckwelle und das Feuer wurde in einem Gebiet von 13 km2 jedes Haus zerstört.
Der Schwarze Regen:
Und noch weiteres Unheil kam über die Stadt. Wenige Minuten nach der Explosion fiel ein sonderbarer Regen: murmelgroße Tropfen von schwarzer Farbe. Die Luftfeuchtigkeit innerhalb des Feuerballs war verdampft und hatte sich in der aufschießenden Wolke wieder verflüssigt. Dieser schwarze Regen reichte nicht aus, die Brände zu löschen, aber er steigerte noch die allgemeine Panik.
Der Feuersturm:
Und nach dem Regen ein Feuersturm, der in das Zentrum der Katastrophe zurückkehrte, und infolge der zunehmenden Hitze über der brennenden Stadt immer stärker wurde. Er entwurzelte alte Baumriesen in den Parks, wohin viele geflüchtet waren; und er peitschte Springfluten in den Flüssen auf, so dass viele ertranken, die hier Schutz vor Glut und Flammen gesucht hatten.
Spätfolgen:
In Hiroshima starben am ersten Tag ~ 100.000 Menschen und weitere 140.000 bis zum Ende des Jahres. In einer letzten Stufe verursachte die Bombe viele verschiedene Strahlenkrankheiten.
Radioaktive Strahlen schädigen die Zellen von Organismen, gleich ob bei Pflanzen, Tieren oder Menschen. Die geschmack- und geruchlosen radioaktiven Stoffe gelangen über die Atemwege in den Körper, sie werden über die Luft und im Wasser von Flüssen und Meeren transportiert. Radioaktive Stoffe sind schon in kleinster Dosis schädlich. es gibt keine Grenzwerte für ihre Unschädlichkeit. Doch am schlimmsten sind die Langzeitwirkungen. Noch nach Jahrzehnten erkranken Menschen an Krebs, der auf radioaktive Strahlung zurückzuführen ist. Kinder werden mit Behinderungen geboren oder bekommen Krebs, weil die Keimzellen ihrer Eltern vor der Zeugung radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren.
Natürlich war über diese Folgen damals noch nicht viel bekannt.
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