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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das englische mandatsgebiet palästina



Die jüdische Einwanderung in Palästina setzte schon vor dem Ersten WK ein. Die meisten Neuankömmlinge stammten aus Rußland und waren Zionisten. Sie schufen KIBBUZIM, gründeten politische Parteien und eine Gewerkschaft und prägten eine neue jüdische Gesellschaft. Nach dem Erste WK verstärkte sich die jüdische Einwanderung. Die arabischen Grundbesitzer verkauften den Juden Land zu einem viel höheren Preis als zum Vorkriegswert. Auch erschien die Idee zu einer arabisch-jüdischen Koexistenz einem Zwei-Nationen-Staat nicht von vornherein aussichtslos. Als sich jedoch des Zahlenverhältnis zwischen Juden und Arabern rasch veränderte, verschlechterten sich die Beziehungen, zumal die jüdischen Einwanderer mit ihrem technischen Können den unterentwickelten Palästinenser (meist Fellachen) überlegen waren. Die Zionisten kündigten außerdem nach der Erwerbung arabischen Grundbesitzes den arabischen Pächtern und siedelten fast ausschließlich Juden an.
Als nach der nationalsozialistischen Machtergreifung die Einwanderung mittelständischer Juden sprunghaft zunahm, versteifte sich der arabische Widerstand. 1936 brach ein langer arabischer Aufstand aus. 1937 schlug eine englische Kommission (Peel-Kommission) eine Teilung Palästinas vor. Doch Juden wie Araber lehnten ab.
Nach längeren Auseinandersetzungen beschloß die UNO im November 1947 die Aufteilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Die Juden waren zu einem territorialen Kompromiß bereit. Die Araber wollten die Teilung verhindern, da der UNO-Plan das Selbstbestimmungsrecht der arabischen Bevölkerungsmehrheit mißachtete. Sie sahen auch darin einen Versuch der Imperialisten, mit sowjetischer Unterstützung den ölreichen Nahen Osten auch weiterhin in der Rolle des ausgebeuteten Objektes zu halten. Am 14. Mai wurde der Staat ISRAEL durch Ben GURION ausgerufen. Mit dem Angriff der Armeen aus Syrien, Libanon, Transjordanien, Ägypten und dem Irak begann am 15. Mai 1948 der 1.Nahost-Krieg, der mit mehreren Waffenstillstandsverträgen bis 1949 beendet wurde. Infolge des israelischen Sieges entsteht ein zusammenhängendes israelisches Staatsgebiet (78% Palästinas gegenüber 57% nach dem UNO-Teilungsplan), aber es gibt keinen Friedensvertrag. Die arabischen Reste Palästinas bestehen seitdem aus zwei unzusammenhängenden Gebieten, dem West-Jordanland und dem Gazastreifen. Das West-Jordanland wird von Transjordanien annektiert. Ägypten sperrt für Israel den Suezkanal und den Seeweg nach Eilat.
Im Jahre 1952 kam ferner die Frage der Jordan-Wässer in die Diskussion: die theoretisch sehr fruchtbaren Wüstenlandschaften Israels, v.a. der Negev, bedürfen lediglich des Wassers, um sehr viel größere Bevölkerungsmengen ernähren zu können, als Israel sie aufzuweisen hat; solange Arbeiten an nuklearen Entsalzungsanlagen für Meerwasser und Projekte, bestimmte Fruchtarten mit Salzwasser in Wüstengegenden zu tränken und zu ziehen, noch in den Anfangsstadien begriffen sind, ist es für Israel lebensnotwendig die Wässer des Jordans zur Befruchtung der wasserlosen Gebiete zu nutzen; erste Auseinandersetzungen fanden bereits 1951 mit Syrien statt.
Am 29.Oktober 1956 begann wegen neuerlicher Grenzzwischenfällen, insbesondere mit Syrien der 2.israelisch-arabische Krieg, der insbesondere das Ziel hatte, die Gefährdung der Schiffahrt durch den Golf von Akaba zum israelischen Hafen Eilat zu beseitigen. Er war mit einer französisch-britischen Aktion gegen Ägypten gekoppelt, um eine Verstaatlichung des Suezkanals zu verhindern. Intervention durch die USA und die Sowjetunion zwang die israelischen Truppen 1957 die eroberten Gebiete Ägyptens zu räumen.
1958 kam es zur Vereinigung der sich selbst als Vormacht der ostarabischen Völker fühlenden Republik Syrien mit dem fellachischen Ägypten. Die Spannungen zwischen den auf das Idealbild der arabischen wüstennomadischen Kultur eingeschworenen Syrern und der dieser Kultur völlig fremden, aus einer Vermischung semitischer Nomaden mit negriden Bauernstämmen stammenden ägyptischen Bevölkerung brachten diesen Zusammenschluß bereits 1961 wieder zum Zusammenbruch.
In der Folgezeit gewann die von Syrien ausgehende radikal-arabische Agitation sowie die von Nasser formulierte antizionistische Propaganda in den arabischen Länder bei ständiger Unterstützung der Sowjetunion immer mehr Gewicht. Einerseits distanzierten sich immer mehr arabische Staaten von der nasseristischen Politik, andererseits gingen immer mehr arabische Länder auf Zusammenarbeit mit der Sowjetunion oder anderen Staaten des europäischen Ostblocks ein, ständig mit dem Akzent eines Ausbaus einer arabischen Front gegenüber Israel, wobei das Argument immer wieder lautete, Israel sei die Speerspitze des von den USA gesteuerten und der BRD unterstützten kapitalistischen Imperialismus gegen das Lager der sozialistischen Araber.
1964 gründeten in Kairo die arabischen Staatschefs unter Nassers Führung die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO).
Nach zahlreichen Terroraktionen, erneuten Spannungen um die Jordanquellen, die Golanhöhen und Sperrung des Zugangs nach Eilat am Roten Meer für Israel, sowie ägyptische Truppenkonzentrationen auf der Sinai-Halbinsel beginnt am 5.Mai 1967 durch einen israelischen Präventivkrieg gegen Ägypten, Syrien und Jordanien. Die israelischen Truppen besetzen die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, den Gazastreifen, ganz Jerusalem und das Westjordanland. Erneute Fluchtwelle der Palästinenser. USA und UdSSR erzwingen einen Waffenstillstand. Der Zugang zum Roten Meer wird wieder geöffnet. Fast 1 Million Araber geraten zusätzlich unter israelische Verwaltung. Ein palästinensisches Nationalbewußtsein entsetht. Die PLO macht die Welt durch Terroraktionen auf das Palästinaproblem aufmerksam.
1969 wird Jassir Araft, der Führer der Guerillaorganisation El-Fatah zum Vorsitzenden des Exekutivkommitees der PLO gewählt.
1970 König Husseins Armee besiegt die PLO-Guerillas in einem Bürgerkrieg um die Vorherrschaft in Jordanien
Im Jahre 1973 waren es dann die Israelis, die überrumpelt wurden. Am Jom-Kippour, dem höchsten jüdischen Feiertag, marschierten die Ägypter auf dem Sinai ein und konnten einen schmalen Streifen des an den Suezkanal angrenzenden Gebietes, das sie im 6-Tage Krieg verloren hatten, zurückerobern, ehe sie von israelischen Gegenangriffen zum Halten gebracht wurden. Einer ägyptischen eingeschlossen Armee droht die Vernichtung. Die Araber sperren die Erdöllieferungen und somit veranlassen die USA und die UdSSR einen Waffenstillstand und einen Teilrückzug Israels auf der Sinai-Halbinsel und den Golanhöhen. UNO-Truppen kontrollieren die Waffenstillstandslinien. Es folgt die "Pendeltiplomatie" des amerikanischen Außenministers Henry Kissinger und einer weitgehend ergebnislos verlaufenden internationalen Nahost-Friedenskonferenz in Genf.
1974 bestätigt die arabische Gipfelkonferenz in Rabat die PLO als "einzigen und legitimen Repräsentanten" des palästinensischen Volkes. Noch im selben Jahr spricht Arafat vor der UNO. Die UNO-Vollversammlung verurteilt den Zionismus als Rassismus und erkennt mit Mehrheit das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit an.
1977/78 startet Ägyptens Präsident Anwar el-Sadat eine Friedensinitiative und besucht Israel, spricht vor der Knesseth und bietet einen umfassenden Frieden an, vorausgesetzt, Israel zieht seine Truppen vollständig aus dem Sinai zurück.

Im September 1978 wurden nach intensiven Bemühungen der USA in Camp David von Israel und Ägypten zwei Rahmenabkommen für eine Nahost-Friedensregelung und einen Friedensvertrag geschlossen. Im März 1979 wird der ägyptisch-israelische Friedensvertrag unterzeichnet. Das Abkommen wurde im April 1982 erfüllt, als Israel den Sinai an Ägypten zurückgab.
1982 begann mit der israelischen Invasion im Libanon der 5.Nahost-Krieg. Am 6.Juni überquerte eine starke israelische Panzertruppe die Nordgrenze in einem Feldzug, der den Namen "Operation Frieden für Galiläa" trug und dazu bestimmt war, die PLO im Libanon zu liquidieren. Die Bombardierung Beiruts und die Einnahme zahlreicher PLO Stellungen führte schließlich zur Evakuierung von rund 8000 PLO-Anhängern. Fallangistenführer Beschir Gemayel fällt kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten des Libanon einem Attentat zum Opfer. Fallangistische Milizen ermorden Hunderte von Palästinenser in den von israelischen Truppen umzingelten Flüchtlingslagern. Soldaten des US.Marine Corps treffen als Teil einer multinationalen Friedenstruppe im Libanon ein. Der Krieg der syrischen Streitkräfte und libanesische Moslemkämpfer ging jedoch bis 1985 weiter, wobei die Verluste auf beiden Seiten eskalierten, selbst als sich die israelischen Truppen zurückzogen.
Im Dezember 1987 begann als Antwort auf die forcierte Siedlungspolitik und die anhaltende Okkupation Israels in Gaza und im Westjordanland die "Intifada", der Palästinenser-Aufstand in den besetzten Gebieten. 1988 rief der palästinensische Nationalrat einen "unabhängigen" Palästinenserstaat aus. Die PLO erkannte das Existenzrecht Israels an und Arafat verurteilte jede Form von Terrorismus. Der amerikanische Außenminister George Schultz stimmt der Eröffnung eines Dialoges mit der PLO zu.
1989 Die UNO-Vollversammlung fordert in einer gegen die Stimmen der USA und Israels angenommenen Resolution die Einberufung einer internationalen Nahost-Friedenskonferenz und verurteilt zugleich die Menschenrechtsverletzungen der "Besatzungsmacht" Israel.
1990 Die in der Frage des Nahost-Friedensprozesses zerstrittene israelische Regierungskoalition zerbricht. Am 31.1. entläßt Ministerpräsident Shamir (Likud-Block) Vize-Premier Shimon Peres (Arbeiterpartei), worauf alle Minister der Arbeiterpartei zurücktreten. Shamir erklärt, aufgrund der zu erwartenden Masseneinwanderungen von Juden aus der UdSSR könne Israel nicht auf die besetzten arabischen Gebiete verzichten. Am 8.6. gibt Shamir die Bildung einer neuen Koaltionsregierung bekannt.
Im Südlibanon kommt es zu heftigen Kämpfen zwischen der pro-iranischen Hisbollah und den Schiitenmilizen der von Syrien unterstützten Amal (Juni). Am 9.7. fliegen israelische Kampfbomber ihren 13. Angriff seit Jahresbeginn gegen Stellungen der Hisbollah.
1991 wurde Israel während des zweiten Golfkrieges Ziel irakischer Raketen. US-Außenminister Baker skizzierte die Grundzüge der amerikanischen Strategie für den Nahen Osten der Nachkriegszeit. US-Präsident Bush appellierte an Israel "Land für Frieden" zu geben. Im März dieses Jahres begann Baker seine Sondierungsgespräche im Nahen Osten über die Einberufung einer regionalen Friedenskonferenz.
Diese Konferenz wurde am 30.November 1991 in Madrid eröffnet. An ihr nahm auch eine gemeinsame palästinensisch-jordanische Delegation teil. Nach dem Auftakt der Konferenz fanden bis Mitte 1993 neun Verhandlungsrunden in Washington statt. Israels Libanon-Operation schien im Juli 1993 den Nahost-Friedensprozeß zum Scheitern zu bringen, ehe die USA einen Waffenstillstand vermittelten. Zehn Runden lang trat die Nahost-Friedenskonferenz mehr oder minder auf der Stelle bis nun eine wage Übereinkunft für die Stadt Jericho und den Gaza-Streifen stattfand.

 
 

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