Keiner der sieben Hügel Roms war zur Festung besser geeignet als das Kapitol. Bei der heutigen Kirche S. Maria in Aracoeli erreicht der Hügel eine Höhe von 46 Metern über dem Meer, wichtiger war jedoch, daß der Hügel von allen Seiten unzugänglich und steil ist. Einzige Ausnahme: ein Sattel, der das Kapitol mit dem Quirinal verband und den später Trajan abtragen ließ, um Platz für das Trajansforum und die Trajansmärkte zu schaffen.
Der Überlieferung zufolge befand sich auf dem Kapitol die älteste Siedlung Roms:
Saturn selbst soll sie gegründet haben. Bestätigt wird dieser Gründungsmythos in gewisser Weise durch bronzezeitliche Keramikfunde aus dem 14.-13. Jahrhundert v. Chr., die ältesten bisher in Rom gemachten Funde.
Einem anderen Mythos zufolge sollen die Sabiner eine Zeit lang das Kapitol beherrscht haben. Ermöglicht hatte ihnen die Eroberung des Hügels eine Verräterin, die Römerin Tarpeia, die den Sabinern die Tore öffnete. Zum Dank sollen die Sabiner Tarpeia getötet haben. Der steil abfallende Südhang des Hügels hat daher seinen Namen und seine grausige Funktion: zum Tode verurteilte Hochverräter pflegte man vom Tarpeischen Felsen hinab in den Tod zu stürzen.
Der Hügel selbst hat zwei Gipfel: zum einen das Capitolium, zum andern die Arx, vom Capitolium durch das Asylum, eine Senke, getrennt. Der einzige befahrbare Weg, der Clivus Capitolinus, führte als Verlängerung der Via sacra vom Forum Romaum hinauf auf das Kapitol. Er beginnt gleich neben dem Saturntempel und bildete die letzte Etappe auf dem Weg der Triumphzüge.
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