Am 1. März 1814 kamen die Außenminister der gemeinsam gegen Frankreich kämpfenden, auf Grund ihrer militärischen, wirtschaftlichen und anderen Ressourcen als Großmächte bezeichneten Länder zusammen, um ein offizielles Bündnis zur Fortführung des Krieges gegen Napoleon zu schließen. Dieser Quadrupelallianz schlossen sich England, Preußen, Österreich und Russland an. Im Vertrag von Chaumont, der zwanzig Jahre lang gültig sein sollte, garantierten die Signatarmächte ihre gegenseitige militärische Hilfeleistung für die Dauer des Konfliktes sowie die Aufstellung von je 150.000 Soldaten. Großbritannien verpflichtete sich, Subsidien in Höhe von maximal fünf Millionen Pfund Sterling zu zahlen. Außerdem garantierten die Mächte in diesem Bündnisvertrag, keinen Separatfrieden mit Napoleon einzugehen, was die Einheit und Entschlossenheit der Unterzeichner dokumentiert. Das geschlagene Frankreich sollte nach dem Willen der Allianz in den Vorkriegsgrenzen von 1792 weiter existieren dürfen. Die Ausführungen in Artikel 16 des Vertragswerks, worin sich die Alliierten verpflichteten jeden Angriff auf das Friedensprogramm und die Neuordnung nach der französischen Niederlage abzuwehren, gab dem Bündnis bis zur Niederlage Frankreichs einen offensiven, danach einen defensiven Charakter. Für eventuelle Konflikte mit Frankreich in der Zukunft sollte jedes Mitglied des Bündnisses ein Heer von 60.000 Mann unterhalten. Diese Tatsache und jene, dass der Vertrag eine 20-jährige Gültigkeit hatte, macht das Mißtrauen der Allianz gegenüber Frankreich deutlich, da es somit noch für zwei Jahrzehnte als potentieller Feind gehandelt wurde. Andererseits kann der Vertrag der Großmächte auch als ein Instrument (zur Absichtserklärung) der Friedenssicherung für die nächsten Jahre gedeutet werden; schließlich führen Verbündete keine Kriege gegeneinander.
Während Kissinger schreibt, die Alliierten gingen bei der Unterzeichnung des Vertrages noch davon aus, "dass der Frieden letzten Endes mit Napoleon zu schließen sei" , wird bei Wolfram Mitte die Meinung vertreten, "Im Vertrag zu Chaumont (...)schlossen die Verbündeten eine (...) Allianz ab, deren Hauptziel die Entmachtung Napoleons war". Nach Kissingers Meinung fand die Absicht der Alliierten, mit Napoleon keinen Frieden mehr schließen zu wollen, aber erst in einer Proklamation Metternichs vom 17. März 1814 ihren Ausdruck. Obgleich hier also unterschiedliche Meinungen darüber vorliegen, wann genau die alliierten Mächte übereingekommen sind, Napoleon nicht mehr als Staatsoberhaupt Frankreichs zu akzeptieren, so herrscht doch bei beiden Autoren Einigkeit darüber, dass dies auf jeden Fall vor Napoleons Abdankung im April stattfand.
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