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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Christenverfolgung: ursachen-örtlich begrenzte verfolgungen-systematische verfolgungen



In den antiken Staaten war die Religion sehr eng mit dem Staatswesen verbunden. Der leiter des Staates war zugleich der oberste Priester. Die Römer tolerierten fremde Religionen, wenn sie neben der eigenen Gottheit auch die römischen Staatsgottheiten verehrten. Und genau das verbot den Christen ihr Glaube an nur einen Gott. Dieser für die Heiden unverständliche Ausschließlichkeitsanspruchwar die eigentliche Ursache für die zunehmenden Feindseligkeiten der einzelnen Bürger und der staatlichen Behörden. Die Verehrung der Götter, ob man an sie glaubte oder nicht, war so etwas wie eine Lovalitätsbezeugung gegenüber dem Staat, deshalb entzündete sich der Unwille der römischen Bürger daran, daß sich die Christen von allen Gelegenheiten zurückzogen, bei denen offiziell geopfert werden mußte.

     (Theaterspiele, Hausfeste bei heidnischen Nachbarn, Gerichtswesen). Diese Absonderung vom Kulturleben erzeugte Mißtrauen, Christen wurden für gottlos, politisch unzuverlässig und sonderlich gehalten, von wo der Weg zu böswilligen Verdächtigungen (Kindesmord, Inzest) nicht weit war. Die feindliche Atmosphäre wurde außerdem noch von den Juden geschürt, die den Christen den Verrat am Judentum nicht verzeihen konnten. So lassen sich zeei Motive für die Verfolgung erkennen, die Sorge der römischen Kaiser um die Zukunft des Reiches und die Unkenntnis und Fehleinschätzung der Christen durch das Volk. Die erste Christenverfolgung brach unter Nero im Jahre 64 nach Christus los, im Anschluß an den Brand von Rom, der den Christen zur last gelegt wurde und weswegen sie der selbst unter dem Verdacht der Brandstiftung stehende Kaiser unter Martern hinrichten ließ. Wegen Ablehnung des Kaiserkults ging Domitian in Rom und Kleinasien gegen die Christen vor.

     Eine juristische Grundlage für die Progrome gab es nicht, sie entzündeten sich an volkstümlichen Gerüchten, wie es sich am deutlichsten an den Progromen zur Zeit Marc Arels zeigt, als das reich von Hunger und Pest heimgesucht und von außen durch die Markomanen und Parther bedroht wurde. Alle bisher aufgeführten Verfolgungen waren örtlich begrenzt, im 3. Jahrhundert begann dann die systematische Verfolgung der Kirche im gesamten reich. 202 erließ Septimius Severus ein Edikt, das den Übertritt zum Christentum mit schweren Strafen bedrohte. In der folgenden Ruhezeit, einer Begleiterscheinung des Reichsverfalls unter den Soldatenkaisern, konnte sich die Kirche weit ausbreiten, jedoch noch der Jahrtausendfeier von Roms Stadtgründung 247/248 erwachte in Kaiser Decius der Gedanke der Restauration von Reich und Religion und er begann mit erneutren Verfolgungen der Kirche, die vor allem unter dem Klerus viele Opfer forderten. Acht Jahre später traf eine neue Welle von Repressalien die Kirche unter Valerian.

     Nach einer Friedenszeit von knapp vierzig jahren begann unter Diokletian die letzte große Verfolgung. Der Kaiser wollte das Reich noch einmal durch Reformen am Leben erhalten. Er begann um 303 mit der Säuberung des Heeres; alle Soldaten mußten opfern oder ausscheiden. Das erste Edikt verfügte die Zerstörung der Kirchen, Auslieferungen und Verbrennung der heiligen Schriften und den Verlust der Bürgherrechte für alle Christen. Zwei weitere Edikte ordneten die Einkerkerung der Kleriker und den Opferzwang an. Betroffen waren unter den ca.

     50 Millionen ungefähr 5-6 Millionen Vhristen. Es war die härteste Verfolgung; besonders im Orient und in Ägypten floß das Blut in Strömen. Christen wurden zu Tode gemartert, gekreuzigt oder mußten in Circen zur Freude der römischen Bürger gegen Gladiatoren oder wilde Tiere kämpfen. Alle diese Maßnahmen konnten das Christentum jedoch nicht besiegen. Im westen des Reiches hörten die Verfolgungen mit dem Rücktritt Diokletians im Jahr 305 auf, im Osten mit dem Edikt Galerius im Jahr 311.

 
 

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