Wismut:
- 1947 als Sowjetische Aktiengesellschaft gegründet, um Kriegsreparationen zu bezahlen, in Form von Uran das in der SU
für A-Bomben verwendet wurde
- 1954 in Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft umgebildet
- als \"Staat im Staate\" bezeichnet: von der DDR fast unabhängiges Produktions-, Zuliefer-. Transport-, Energie-, Versorgungs- und Straßensystem, eigene Polizei und Stasi, Abschottung nach außen
- bis zu 150 000 Beschäftigte in Spitzenzeiten (50er Jahre)
- es wurde sowohl Über- als auch Untertage gefördert
- bis 1991 Produktion von 231 000 t Uran bei ungünstigen Lagerstättenverhältnissen
- 6 % der weltweiten Nachkriegsproduktion an Uran wurden in dem relativ kleinen Gebiet um Ronneburg gefördert, 13 % im gesamten Wismutgebiet
Uran:
- radioaktives Metall, dass zur Herstellung von Atomwaffen und Reaktoren benötigt wird
- Uran und seine Zerfallsprodukte senden Strahlung aus, die für den Menschen schädlich bis tödlich wirkt (Krebs, Schädigung des Erbmaterials)
Umweltschäden in Ronneburg
Um 1 t waffenfähiges Uran zu produzieren mussten 3200 t Gestein gefördert werden, da sehr viel Uran gefördert wurde entstanden dementsprechend sehr große Abraumhalden, tiefe Tagebaue und viel radioaktiv kontaminiertes Gebiet.
- 16 Halden mit einem Gesamtvolumen von 187,8 Mio. m³
- 3 Schlammteiche mit einem Inhalt von 0,25 Mio. m³
- 40 Abluftschächte aus dem Untertageabbau
- kontaminierte Gebäude und Anlagen auf 73,4 km²
- großer Tagebau Lichtenberg mit einer Fläche von 160 ha und einem Volumen von 84 Mio. m³
Folgen durch Uran:
- bei Produktion und Transport des Urankonzentrates, des \"Yellow Cake\" fiel konstaminierte Abluft und Abraum aus den Bergwerken, radioaktiver Schlamm und Staub an und verseuchte Boden, Grund- und Oberflächenwasser, verstrahlte Aufbereitungsanlagen und Transportmittel
- die Arbeiter, die das Uran abbauten und verarbeiteten, wurden vor allem durch radioaktiven Staub stark belastet: insgesamt starben mindestens 6000 Arbeiter an Lungenkrebs, 7000 an anderen Krebsarten und 1600 an der Sillikose, der sogenannten Staublunge, die Dunkelziffer liegt weit höher
Sanierung:
Nach der Wende wurde die mittlerweile unwirtschaftliche Produktion
eingestellt. Jetzt versucht man die Umweltschäden durch Sanierung zu beseitigen. Die Wunden in der Landschaft werden abgeschlossen, Tagebaue verfüllt, Halden abgetragen oder abgedeckt, Wasser entseucht, konstaminierte Anlagen abgerissen und entsorgt. Bis 2010 werden rund 13 Milliarden DM in die Sanierung geflossen sein. Die Sanierung zeigt bereits Erfolge, aber es werden immer Narben in der Lanschaft bleiben.
Flutung der Schächte
- umweltverträglichste, technisch sicherste und zugleich kostengünstigste Sanierungvariante
- durch Flutung wird die Belastung durch radonhaltige Abluft gestoppt
- Aufrecherhaltungskosten des Bergwerks fallen weg (Energie für Licht, Luft, Pumpen)
Haldensanierung und Tagebauverfüllung
- Halden, die nicht verfüllt werden, müssen abgedeckt werden damit Niederschlagswasser keine Schadstoffe durch Laugungsprozesse freisetzen kann
- außerdem soll die Migrationsgeschwindigkeit des radioaktiven Gases Radon so weit herabgesetzt werden, dass sein Zerfall in nicht gasförmige Tochternuklide innerhalb der Bodenschichten stattfindet
BILD
- 22 Muldenkipper mit einer Nutzlast bis zu 136 t transportieren täglich über 40 000 m³ Haldenmaterial
Demontage und Abbruch
- viele Gebäude und Anlagen sind baufällig, radioaktiv und/oder chemisch kontaminiert
- weil Sanierung zu teuer Abbruch
- sehr aufwendig, weil nach Abbruch müssen Materialen getrennt und sortiert voneinander entsorgt werden
BILD
Verwahrung der industriellen Absetzanlagen
- da die Dekontamination der Abwässer sehr lange dauert, müssen die ehemaligen Absetzanlangen saniert werden
- Verwahrung heißt:
- Frei- und Sickerwasserentfernung, -behandlung und -abstoß in die Vorflut
- Endabdeckung der konturierten Oberflächen
- Landschaftsgestaltung und Begrünung
- Langzeitüberwachung
Wasserbehandlung
- Abtrennung von Schadstoffen durch selektive Fällverfahren aus kontaminiertem Wasser und Grundwasser
- bisher über 300 Mio. DM für Wasserbehandlung aufgewandt
- Kompliziertheit des Verfahrens wird am folgendem Beispiel verdeutlicht
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