Zu Zeiten des Imperialismus hatten die europäischen Mächte sowie Japan und USA große Teile der Welt unter ihrer Herrschaft. Es entstanden viele Krisen dabei, zwischen Japan und Russland kam es sogar zu einem Krieg.
Krisen vor dem Krieg:
Eine große Krisenzone war Marokko. Hier kam es bereits im Sommer 1911 zu einem deutsch- französischen Konflikt als das deutsche Kanoneboot "Panther" vor Adagir aufgekreuzt war. Das Schlimmste konnte aber mit einem Abkommen abgewendet werden.
Ein weiteres Krisengebiet war der Balkan. Hier forderten die Slawen und Albaner ihre Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich oder die Vergrößerung ihrer Staaten. Am Balkan überschnitten sich viele Interessen der Großmächte.
. Österreich verwaltete seit 1817 Bosnien und Herzegowina wo sehr viele Serben beheimatet waren.
. Russland sah sich als Vormacht gegenüber aller Slawen (Panslawismus) und forderte einen freien Zugang zum Mittelmeer.
. Italien forderte die dalmatinischen Küstengebiete ein.
. Deutschland hatte gute Verbindungen zum Osmanischen Reich über Firmen, Banken, etc.
Das Reich war von Krisen mitgenommen, dies nutze Österreich aus, um 1908 Bosnien und Herzegowina zu annektieren.
1912 führten Serben, Bulgaren, Montenegro und Griechenland den 1. Balkankrieg gegen das Osmanische Reich, der eine Verkleinerung des osmanischen Territoriums auf dem europäischem Festland verursacht hat. Uneinigkeiten der Sieger führten bald wieder zum 2. Balkankrieg. Die Großmächte griffen nicht aktiv ein.
Wettrüsten
Die Krisen verursachten ein eifriges Wettrüsten. Bereits seit 1905 konkurrierten Deutschland und Großbritanien zur See mit immer größeren und Stärkeren Flotten. Großbritanien sah in diesem Aufrüstwahnsinn Deutschlands einen Beweis das Deutschland nach der Weltmacht strebt. Die industrielle Revolution begünstigte dies noch indem neue Technologien entwickelt wurden z.B.: Torpedos und U-Boote
Auch zu Land hat sich viel getan. In Deutschland und Russland stiegen die Heeresstärken und in Frankreich wurde die Dienstzeit für Wehrpflichtige verlängert. Die Kriegsräte und Generalstäbe schmiedeten bereits Pläne und Strategien.
Kriegsausbruch
am 28.6.1914 wurden der österreichische Thronfolger Erzherzog Ferdinand und seine Gattin Sophie in Sarajewo von einem serbischen Nationalisten erschossen. Daraus entstand ein österreichisch- serbischer Konflikt. Deutschland sicherte Österreich die volle Unterstützung. Russland würde bestimmt hinter Serbien stehen.
Am 23.7.1914 stellte Österreich an Serbien ein Ultimatum, in dem die Beteiligung an der Untersuchung des Attentates gefordert wurde. Serbien lehnte das Ultimatum ab und so erklärte Österreich am 28.7.1914 Serbien den Krieg.
Innerhalb weniger Tage wurde aus dem "lokalen Krieg" zwischen Österreich und Serbien ein "europäischer Krieg".
Die ersten Tage des Krieges:
29. Juli: Teilmobilmachung Russlands
30. Juli: Generalmobilmachung Russlands
31. Juli: Generalmobilmachung Österreich - Ungarns
Ultimatum Deutschlands an Russland um Einstellung
der Mobilmachung und an Frankreich um Erklärung
der Neutralität im Fall eines deutsch-russischen Krieges
1. August: Französische Ablehnung des Ultimatums und Mobilmachung
deutsche Mobilmachung und Kriegserklärung an Russland
2. August: Englische Mobilmachung der Flotte
3. August: Deutsche Kriegserklärung an Frankreich und Einmarsch in Belgien
4. August: Englische Kriegerklärung an Deutschland
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