Ulbricht wurde 1971 wegen politischer Eigenmächtigkeiten zum Rücktritt gezwungen. Neuer Parteichef wird Erich Honecker (er übernahm 1976 auch den Staatsvorsitz); er bemühte sich (erfolgreich) um bessere materielle Lebensbedingungen für das Volk. Auch das Verhältnis zu Westdeutschland entspannt sich zu Zeiten Honeckers. Bundeskanzler Wlly Brandt (SPD) reiste 1970 erstmals in die DDR, 1972 wurde der Grundlagenvertrag zwischen BDR und DDR abgeschlossen. Damit verpflichteten sich die beide Staaten zu gutnachbarlichen Beziehungen, wobei sich die Bundesrepublik allerdings weigerte, die DDR völkerrechtlich anzuerkenen. Als Folge dieses Vertrags wurden die beiden Staaten 1973 in die UNO aufgenommen.
Seit Mitte der 70er Jahre verschlechterte sich die Versorgung mit Konsumgütern jedoch wieder. Entstehende oppositionelle Strömungen sowie etwaige Kritik von Künstlern und Intellektuellen wurden erstickt. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre wurde die Stimmung in der DDR sogar noch schlechter, da die SED Reformen entschieden ablehnte. Außenpolitischen Erfolgen stand - 1987 wurde Honecker als offizieller Staatsgast in Bonn empfangen - stand zunehmende Kritik im Innern gegenüber, besonders die politische und wirtschaftliche Lage betreffend.
Als Ungarn im Sommer 1989 seine Grenzen zu Österreich öffnete, begann eine Art Massenflucht von DDR-Bürgern über Ungarn und später auch über die Tschechoslowakei in die Bundesrepublik. Ausgehend von Leipzig kam es, nach anfänglichen Unterdrückungsversuchen seitens der Regierung, zu Massendemonstrationen in den Großstädten; gefordert wurden vor allem Demokratie und Reise- und Meinungsfreiheit. Es formierten sich oppositionelle Gruppen, und die eher zögernden Reformschritte der Staatsführung konnten die Volksbewegung nicht mehr aufhalten; dabei ist vor allem auch zu bemerken, dass die UdSSR mit ihren in der DDR stationierten Truppen nicht ein, obwohl das Regime offensichtlich bedrängt war.
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