Die Volksrepublik China hält politisch am Einparteienstaat und der Vorherrschaft der kommunistischen Partei fest. Sie gab aber seit 1978 das System der Zentralverwaltungswirtschaft teilweise auf und erlaubt in einzelnen Branchen und Regionen die Marktwirtschaft. Dennoch gelten weiterhin Fünfjahrespläne, welche die großen Ziele der wirtschaftlichen Entwicklung zentral vorgeben. Bis zum Jahr 2000 soll sich das chinesische BIP verdoppeln. China begann seine wirtschaftliche Umgestaltung 1980 mit der Privatisierung der Landwirtschaft. Nach 30 Jahren kollektiver Landwirtschaft in sogenannten Volkskommunen wurden die dörflichen Produktionsgenossenschaften aus der zentralen Planwirtschaft entlassen. Manche Bauern in den fruchtbaren Gebieten konnten ihre Beträge bis zu 35% steigern und brachten es inzwischen zu bescheidenem Wohlstand. Sie verkaufen Reis, Hirse, Gemüse, Hühner- und Schweinefleisch nicht nur an staatliche Stellen, sondern auch auf der Straße und in den nächstliegenden Städten.
Der nächste Schritt war die Privatisierung des Kleingewerbes: Friseure, Imbißstuben, Schuster, Schneider und andere Handwerker wurden ebenfalls aus den Produktionsgenossenschaften entlassen und bedeuten seither für viele staatliche Konsumgüterfabriken verstärkten Wettbewerb. Innerhalb von zwei Jahren füllten sich die Regale der Läden, die Kleider wurden bunter und die Schlangen vor den Geschäften kürzer.
Erst vier Jahre nach Beginn der Reformpolitik begann 1984 die Umgestaltung der Industrie: Kürzung der staatlichen Subventionen, Preiserhöhungen und mehr Leistungsdruck in den Fabriken sollen die Produktivität steigern. Über das Plansoll hinaus produzierte Überschüsse dürfen auf dem freien Markt verkauft werden, sofern die dafür benötigten Zulieferteile selbst (ohne Plan) beschafft werden können.
Ein wesentlicher Bestandteil der Reformpolitik war die Errichtung von Sonderwirtschaftszonen, in denen ausländische Unternehmen zu internationalen Niedriglöhnen und fast steuerfrei produzieren können. Mit Billigtextilien, Spielzeug und Elektroartikel eroberte China bereits europäische Märkte.
Das Bruttosozialprodukt (BSP) Chinas ist niedrig. Mit 1285 RMB (650 DM) pro Kopf (1988) ist es nur geringfügig höher als das Indiens (630 DM, 1986).
Seit der Gründung der VR China 1949 ist die staatlich gelenkte Wirtschaft tiefgreifend verändert worden. Nach Verstaatlichung der Schlüsselindustrien und der Abschaffung des Großgrundbesitzes sollte im ersten Fünfjahresplan (1953-1957) eine Planwirtschaft nach sowjetischem Vorbild aufgebaut werden. Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften wurden eingerichtet, die komplette Industrie verstaatlicht, der Handel staatlich kontrolliert. Trotz rapiden Wachstums (1949-52 ca. 20%; 1953-57 ca. 9%) war 1957 die Wirtschaftskraft Chinas noch gering. Es wurden versucht, mit zahlreichen industriellen Kleinbetrieben das Land zu entwickeln. Schlechte Koordination sowie unwirtschaftliche Investitionen führten 1960/61 zum Scheitern dieser Politik des >>Großen Sprungs nach vorndie Entwicklung der neuen Industriezweige wie Petrochemie und Elektronik forciert werden mußneue Revolution in Wissenschaft, Technik und Industrie eine weitreichende Bedeutung |