Kurden, Ethnie im gebirgigen Grenzgebiet zwischen Türkei, Irak, Iran, Syrien, Armenien und Georgien. Die Gesamtzahl der Kurdi (Eigenbezeichung) beträgt rund 25 Millionen Menschen. Rund 600.000 kurdische Migranten leben meist aufgrund politischer Verfolgung in verschiedenen Ländern, vor allem in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Kurden sind in ihrer Mehrheit Sunniten (orthodoxe Muslime), andere bekennen sich zu den muslimischen Glaubensgemeinschaft der Alewiten. Traditionell leben die meisten Kurden vom Ackerbau und der Schafzucht, einige Gruppen als Halbnomaden. Die soziale Organisation der kurdischen Gesellschaft wird weitgehend durch Haushalt, d. h. durch Kernfamilien bestimmt.
Sprache ist das Kurdische, eine Sprache des westpersischen Zweiges der indogermanischen Sprachen, die in fünf Gruppen untergliedert wird: Nordkurdisch, Mittelkurdisch, Südkurdisch, Zazaki und Gorani.
Die Kurden selbst sehen sich als Nachfolger der Meder (indoiranische Stämme).
1970 sicherte die irakische Regierung den Kurden nach fast achtjährigen Krieg Autonomie im nördlichen Irak zu. Die Durchsetzung dieses Versprechens entsprach jedoch nicht den Forderungen der Kurden und so wurde der Bürgerkrieg 1974 wiederaufgenommen. Der Aufstand brach 1975 zusammen, nachdem der Iran im des Grenzvertrags mit dem Irak die Hilfe für die Kurden eingestellt hatte. 1988 wurden Tausende von Kurden getötet und Hunderte von kurdischen Dörfern von irakischen Truppen zerstört, nachdem sich kurdische Kämpfer im 1. Golfkrieg auf die Seite des Iran geschlagen hatten. Im März und im April 1991 zerschlug die irakische Regierung unmittelbar nach dem ". Golfkrieg einen weiteren kurdischen Aufstand. Mehr als eine Million Kurden flohen damals in die Türkei, in den Irak und in die Bergregionen des nördlichen Iraks; 1992 befanden sich noch etwa 600.000 Kurden unter dem Schutz der Vereinten Nationen (UNO) in Flüchtlingslagern im Nordirak. 1996 kam es wiederholt zu Kämpfen zwischen den beiden großen politischen Fraktionen im nordirakischen Autonomiegebiet.
Seit 1984 sind bei den Kämpfen zwischen Kurden und dem türkischen Militär etwa 32.000 Menschen ums Leben gekommen.
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