Größe /
Mit 83.858 km2 steht Österreich am 113 Rang der Welt. Auf dieser Fläche leben rund 8.060.000 Menschen, dadurch ergibt sich ein Schnitt von 96 Einnw./km2
Mit einem BSP von 28.130 USD (8. Stelle der Welt) sind wir wirtschaftlich an der Weltspitze und österreichische Produkte finden internationale Anerkennung.
Lage
Würde man diagonale Linien quer durch Europa ziehen, wäre der Schnittpunkt (=Mittelpunkt Europas) in Polen.
Aber Österreich stellt das Herzen Europas dar, da es großen Anteil an den Alpen hat (75 % von Österreich sind Alpen), die wiederum Verkehrsströme anziehen.
Diese zentrale Lage wird verstärkt durch die wirtschaftliche Situation der mitteleuropäischen Staaten, besonders nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Aber Ungarn, Tschechin und Polen entwickeln sich wirtschaftlich sehr stark weiter.
Dadurch wird Wien zum Drehpunkt des europäischen Verkehrsnetzes.
Die Kleinkammerung Europas verhinderte große einheitliche Wirtschaftsräume wie zB die USA. Durch die zentrale geographische Lage wurde Österreich eher zu einem Vermittler.
Klima
Österreich liegt in einer klimatischen Kampfzone, denn es hat Anteil an vielen verschieden Klimaten.
Der Golfstrom verstärkt das westeuropäische und das ozeanische Klima, und von N-Asien kommen kontinentale Einflüsse. Im Sommer werden wir sogar vom Mittelmeerraum und von N - Afrika beeinflußt.
Aus all diesen Faktoren entsteht das "Mitteleuropäische Übergangsklima".
Österreich hat nun Anteil an folgenden Klimaprovinzen: Mitteleuropäisches Übergangsklima, Alpines Klima, Atlantisches Klima, Pannonisches Klima, Illyrisches Klima.
Das Klima wird von der Höhe bestimmt, nicht vom Breitengrad. Der Bodensee und der Neusiedlersee erzeugen günstige Kleinklimate (hoher Jahresdurchschnitt und lange Übergangszeiten). Im NO vom Böhmischen Massiv bis zum Drautal herrscht mitteleuropäisches Übergangsklima mit kürzeren Sommern und Vergetationsperioden.
Alpines Klima
Diese Klimaform hat eine vertikale Abfolge, dadurch treten total unterschiedliche JahresØ - Werte bei Orten auf die sich nur durch die Höhenlage unterscheiden. In tiefen Lagen kann diese Klima atlantisch beeinflußt sein, aber nach oben hin werden die Temperaturen arktisch.
Nördliche der Alpen, auf der Luv - Seite, fällt mehr Niederschlag, da die Wolken beim Alpenhauptkamm durch den häufigen NW - Wind gestaut werden und sich entladen.
Es gibt bei dieser Klimaform 2 Besonderheiten: die Inversion und den Föhn.
Inversion:
Damit bezeichnet man eine Temperaturumkehr, bei der es im Tal kalt ist und am Berg schön und warm. Das kommt durch eine Nebelschicht zustande, die die Sonne vom Talboden abhält. Bei einer Inversion können bis zu 8° C Unterschied bestehen. Charakteristisch ist sie für alpine Beckenlagen.
Föhn:
Der Föhn ist ebenfalls eine alpine Besonderheit. Das bald Föhn auftritt erkennt man an den "Lenticularis" - Wolken (lange Wolken). Durch den extrem tiefen Luftdruck der bei Föhn entsteht bekommen viele Leute Kopfweh oder Kreislaufprobleme. Der Föhn ist ein adiabiater Vorgang, dh es findet kein Wärmeaustausch mit der Umgebung statt.
Atlantisches Klima
Kommt im Alpenvorland und im Granit- und Gneißplateau vor. Es ist sehr feucht, da ganzjährig Niederschläge fallen. Und es können bis zu 45°C Temperaturschwankungen pro Jahr vorkommen.
Pannonisches Klima
Hier herrscht schönes Wetter vor und es gibt lange Sommer. Die Temperaturen betragen im Sommer 30°C und im Winter -25°C, was ein Jahresamplitude von ca. 60°C ergibt. Charakteristisch sind geringer Niederschlag und unvermittelter Wintereinbruch. Es stellt den Übergang zwischen atlantischen und kontinentalem Klima dar und kommt in Wien und dem Burgenland vor.
Illyrisches Klima
Es kommt vor allem im Südburgenland, Südkärnten und der Südsteiermark vor. Im Sommer gibt es mediterane lange Schönwetterperioden. Die Hauptniederschlagszeit ist der Spätherbst und in Beckenlagen kann es zur Inversion kommen.
Auch Klagenfurt und Graz stellen illyrische Klimaprovinzen dar, die vom MM - Raum beeinflußt werden und ausgeprägte Inversionswetterlagen und hohen Sonnendurchschnitt haben.
Klimaerwärmung
Wenn die Erwärmung so weitergeht, dann sind in einigen Jahren ca. 50 % der Alpengletscher nicht mehr vorhanden.
Momentan erwärmt sich die Erde alle 100 Jahre um 2°C, und in 30 Jahren wird es unter 1.000 Meter keine zusammenhängende Schneedecke mehr geben. Unsere Gletscher schmelzen schon seit 1850 (ca. plus 0,6°C/Jahr beträgt die globale Erwärmung), stark intensiviert hat sich das in den letzten 20 Jahren. Wenn die Prognosen stimmen, dann ist es in 50 Jahren um 1,8°C wärmer.
Landschaften
Österreich hat Anteil an Hochgebirgen, Mittelgebirgen und Tiefländern. Bei den Tiefländern im Osten findet man fließende, offene Grenzen (zB zu Ungarn).
Es entstand eine starke Kleinkammerung, durch die sich viele verschiedene Dialekte und Kulturen entwickelten. Gleichzeitig vermied sie jedoch auch die Bildung eines großen einheitlichen Wirtschaftsraumes (wie zB USA), durch diese geopolitische Lage wurde Österreich zu einem Vermittler.
Die Alpen
Die West- und die Ostalpen sind Teile des europäischen Faltengebirgsgürtels. Sie haben eine Gesamtlänge von 1.200 km und erstrecken sich vom Golf von Genua (Ligurische Alpen) bis zum Wiener Becken.
Vor 2 Mio. Jahren waren die Alpen noch ein wirkliches Hochgebirge mit bis zu 7.000 m, heute erreichen sie nur mehr ca. 3.000m.
Unsere Alpen sind eine geologische Besonderheit, da sie sowohl ein Deckengebirge als auch ein Faltengebirge sind. Diese Aufschichtung kam durch eine "Sandwich - Bauweise" zustande. durch einen starken Druck der afrikanischen Platte wurden bei uns viele große Längszüge überschoben. Die Gipfel wurden durch die Eiszeiten und exogene Einflüsse gestaltet. Da die meisten Gipfel noch sehr spitz sind kann man erkennen, das die Alpen ein noch relativ junges Gebirge sind.
Sollte sich die Erde jedoch weiterhin so stark erwärmen, dann werden 50 % der Alpengletscher verschwinden. Der Schnee im Frühwinter ist am wichtigsten für unsere Alpen.
Das Tauernfenster: Inmitten der ostalpinen Decke kommen andere geographische Formationen durch.
Die Trennlinie zwischen den Ost- und den Westalpen
Bodensee - Vorderrhein - Hinterrhein - Splügenpaß - Comosee
Die Entstehung der Alpen (Orogonese = Gebirgsbildung)
Man nimmt an, daß die Ozeane die Geburtshelfer der Alpen waren, denn man geht davon aus, daß die Alpen aus den Ablagerungen am ehemaligen Meeresgrund (Tethysmeer = Weltmeer) entstanden sind.
Dieser Theorie zufolge war zB der Dachstein früher ein Gebirge ähnlich dem heutigen Great Barrier Reef in Australien.
Vor ca. 300 Mio. Jahren entstand dann in der Knautschzone zwischen der afrikanischen uns europäischen Platten die Anfänge unseres Alpenmassivs. Als sich Afrika in Richtung Europa schob schloß sich das Meer und die Alpen entwickelten sich nach außen und nach innen in den Erdmantel (bis zu 50 km und schmolzen).
Durch Flüsse entstanden Täler (zB Salzachtal) und das Tauernfenster entstand, als sich südlichen Alpen verschoben, die nördlichen aber blieben.
Die Ostalpen
Sie sind eher nieder und die Pässe sind sehr tief eingeschnitten (zB Brenner 1370 m). Es besteht ein schräger Durchgang quer zu den Alpen, der "Palten - Liesing Paß".
In den Ostalpen gibt es den einzigen Plateaugletscher Österreichs, es ist die "Übergossene Alm" am Hochkönig, aber auch sie ist im Auflösen begriffen und stellt keine zusammenhängende Fläche mehr dar.
Man unterteilt sie von Norden nach Süden in folgende Gebiete:
Flyschzone
Nördliche Kalkalpen
Grauwackenzone (= Gebiet der Grasberge)
Zentralalpen
Südliche Kalkalpen
Diese Zonen verlaufen ziemlich parallel zueinander.
Die südlichen Kalkalpen waren früher ein mächtiges Hochgebiet, doch dann wurden sie nach Norden geschoben und dort überlagert. Durch den beidseitigen Druck entstanden dann die Zentralalpen. Die gesamten Alpen sind noch immer im Aufbau, aber sie werden von den exogenen Kräften auch stark abgebaut.
Außerdem vermutet man, das sich die Alpen auch nach innen entwickelt haben. Wie tief unter die Erde reichen sie? (Bis 30 km tief sind sie meßbar)
Die Zonen unserer Alpen
Flyschzone
Dieser Abschnitt beginnt in der Schweiz und besteht aus sehr weichem Kalk und Sandstein Gestein. Der Name "flysch" kommt von "fließen". Charakteristisch sind sehr flache ockergelbe Berge, runde Formen mit vielen Wiesen, Äckern und Laubwald.
Diese Zonen reicht ca. bis St. Pölten und ist vor allem in Salzburg und Oberösterreich gut besiedelbar.
Beispiele: Heuberg, Haunsberg, Gmundner Berg
Nördlichen Kalkalpen
Sie verlaufen parallel zur Flyschzone sind jedoch mächtiger, denn sie ragen bis zu 1.300 m auf und können vereinzelt auch noch vergletschert sein (Hochkönig, Dachsteingletscher). Der Hochkönig ist der einzige Plateaugletscher der Ostalpen. Die Nördlichen Kalkalpen sind im Osten eher ein Plateaugebirge und im Westen ein Kettengebirge.
Beispiele: Tennengebirge, Untersberg, Loferer und Leoganger Steinberge, Steinernes Meer, Hochkönig
In den nördlichen und in den südlichen Kalkalpen findet man verschieden Karsterscheinungen. Da der Kalk leicht vom Wasser gelöst werden kann entstehen Karsthöhlen, Dolinen (= Trichterform), Polyen (= flache Pfannen) und Karren (= Zick - zack Wasserläufe nebeneinander).
Grauwackenzone
Sie befindet sich zwischen den nördlichen Kalkalpen und den Zentralalpen. Auch hier herrschen milde, sanfte Formen vor, die bis zu 1.800 m hinauf reichen. Man nennt diese Berge auch Grasberge oder Schieferalpen. Sie bestehen aus grauem Schiefergestein und sind immer an geologischen Nahtlinien zu finden. Durch den dichten Gras- und Waldbewuchs eigenen sie sich sehr für die Agrarwirtschaft, die Almwirtschaft und den Tourismus (Schigebiet).
Beispiele: Kitzbühler Alpen, Schmittenhöhe, Salzachtal (bis zu den Niederen Tauern), Ennstal, Inntal
Zentralalpen
Diese stellen die höchste Erhebung in den Ostalpen dar. Hier herrschen sehr schroffe Formen vor. Die Seitentäler gehen bis weit in die Gipfelregionen hinauf, sie entstanden durch starke Vergletscherung von beiden Seiten. Die meisten Seitentäler sind Trogtäler und stellen leichte Übergänge dar.
Beispiele: Silvretta, Öztaler Alpen, Stubaier Alpen, Zillertaler Alpen, Hohe Tauern bis Gastein, Ankogl.
Übergänge: Finstermünz Paß ist ein Talpaß im Oberinntal, Mandlingpaß ist ein Talpaß bei Radstadt.
Südliche Kalkalpen
Sie haben die gleichen Eigenschaften wie die nördlichen Kalkalpen.
Beispiele: Lienzer Dolomiten, Geiltaler Alpen, Karnische Alpen, Karawanken
Inneralpine Längstalfurchen
Es gibt zwei inneralpine Längstalfurchen, die jeweils aus mehreren sich aneinander reihenden Täler bestehen, und von Westen nach Osten verlaufen. Die nördl. Längstalfürche liegt zwischen den Zentralalpen + nördl. Kalkalpen und der Grauwackenzone, die südliche liegt zwischen den Zentralalpen und den südlichen Kalkalpen.
Nördliche Längstalfurche: Illtal, Inntal, Oberes Salzachtal, Ennstal, Murtal und Mürztal.
Zwischen dem Ennstal und dem Mürztal gibt es den "Schrägen Durchgang", der aus dem Paltental und dem Liesingtal besteht.
Südliche Längstalfurche: Pustertal und Drautal
Außeralpine Landschaften
Alpenvorland
Dieses liegt zwischen der Flyschzone und der Donau und reicht von der Salzach bis zum Wiener Wald.
Es ist das Ende des vorzeitlichen Molassemeeres, man kann noch Moränen und Schotterflächen ( Akkumulation) als Zeugen aus dieser Zeit finden. Ein Charakteristikum für dieses sehr fruchtbare Land sind die Alpenvorland - Seen. Sie stellen eine Verbindung zwischen den Alpen und dem Alpenvorland dar (zB Traunsee, Attersee, Chiemsee, Trumer Seen).
Granit- und Gneißplateau
Es wird auch "Bolinisches Massiv" genannt und liegt nördlich der Donau, ca. 300 - 400 m über dem Donautal und ist eine Mittelgebirgslandschaft mit Höhenflächencharakter. Dieses Plateau ist ein älteres Gebirge, das teilweise bewaldet ist. Charakteristisch sind die "Felsburgen", das sind 30 - 40 m hohe Granitblöcke, die auch "Härtlinge" genannt werden; man findet sie auch in Großbritannien, zB Dartmoore. Im Süden schneidet sich die Donau ein, dadurch entstehen die Donauengen wie in Wachau oder im Passauertal (= antezidenter Einschnitt)
Wiener Becken
Dieses Becken stellt die Verbindung zwischen den Alpen und den Karparten dar. Es ist ca. 150 km lang und 60 km breit und erstreckt sich von der "Wiener Pforte" nahe Klosterneuburg bis zur "Hainburger Pforte". Man teilt es in ein inneres und ein äußeres Wiener Becken ein.
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