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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Ernährung

Stabilisierungspolitik 2: geldpolitik



1) Theoretische Grundlagen 1.1. Güterwirtschaft und Geldwirtschaft

Funktionen des Geldes:

1) Recheneinheit

2) Zahlungsmittel (auch Kreditmittel)
3) Wertaufbewahrungsmittel


Eigenschaften des Geldes / Anforderungen an das Geld:


1) Das Geld muß teilbar sein
2) Das Geld muß homogen (gleichartig) sein
3) Das Geld muß universell akzeptiert sein

Wichtig: Es muß ein Vertrauen in die Wertbeständigkeit des Geldes geben.


Vertrauen kann geschaffen werden durch:

1) Monopolisieren des Rechts Geld herzustellen und auszugeben.
Geldemission durch die Zentralbanken
2) Erklärung zum gesetzlichen Zahlungsmittel.
3) Knapphalten der Geldmenge durch die Zentralbank, aber die Geldmenge muß
ausreichen, um alle Wirtschaftstransaktionen durchführen zu können.



1.2. Geldnachfrage und Geldangebot


Quantitätsgleichung des Gelds:

- gilt aber nur bei Vollbeschäftigung bzw. Y Vollbeschäftigung


M * V = Y * P

M = Geldmenge V = Umlaufgeschwindigkeit Y = Volkseinkommen P = Preise

Wenn die Umlaufgeschwindigkeit V konstant ist, bewirkt eine Erhöhung der Geldmenge M eine Erhöhung der Preise.


Geldmenge bei Keynes:


L = Lt + Ls = Lt( Y ) + Ls( i )


06.12.1994 Seite 36

1.3. Die Transmission monetärer Impulse

1) Welcher Zusammenhang besteht zwischen Bestimmung der Geldmenge durch die
Zentralbank und der Geldnachfrage durch die Güterwirtschaft?
2) Wie hängen Geldmenge und Inflation zusammen?


a) neoquantitätstheoretischer Ansatz:

Geldpolitik hat die wesentliche Aufgabe in der Stabilisierung und nicht in der
Steigerung der Nachfrage, weil die Steigerung der Nachfrage nur Steigerung

der Preise bewirken würde.

Natürliche Arbeitslosigkeit - Veränderung - Phillips-Kurve
siehe dazu: Kopie 6VL-F2



b) Portfolio-Ansatz (James Tobin):
wird auch vermögenstheoretischer Ansatz genannt

Wirtschaftliche Aktivität besteht darin, die Rentabilität des Vermögens zu maximieren,
bis alle Vermögensarten die gleiche Grenzrentabilität haben.
siehe dazu: Kopie 6VL-F3



c) kredittheoretischer Ansatz:
siehe dazu: Kopie 6VL-F4


1.4. Inflationsbekämpfung durch Geldmengenpolitik

Die Geldpolitik soll Inflation vermeiden. Eine Inflation macht sich durch die Steigerung des Preisniveaus bemerkbar.

Die Deutsche Bundesbank hat folgendes Ziel: Stabilisierung der Preise
aber: Bundesbank hat keinen Einfluß auf die Preise.
darum: Formulierung eines Zwischenziels
Zwischenziel muß von der Bundesbank kontrolliert werden können.

Zentralbank Zwischenziel Ziel

Bundesbank GELDMENGE PREISSTABILITÄT
siehe dazu: Kopie 6VL-F6









06.12.1994 Seite 37

Wie muß sich die Geldmenge verhalten?

Die Geldmenge muß im Maße des Wachstums des Volkseinkommens Y wachsen, aber das Volkseinkommen Y folgt immer dem Produktionspotentials,
deshalb: produktionspotentialorientierte Geldpolitik

m = Produktionspotential + P - V

Beispiel: m = 3% + 2% - 0% = 5% Wachstum der Geldmenge

aber: Bundesbank spricht von einer Erhöhung von 4% - 6%  Geldkorridor
siehe dazu: Kopie 6VL-F7

Die Fähigkeit der Bundesbank, ihre Ziele durchzusetzen, ist aber beschränkt.



1.5. Grenzen der Geldmengensteuerung

- Geldschöpfung und Geldschöpfungsmuliplikator
- Finanzinnovationen und Finanzderivate

- Kredite aus dem Ausland

Kontrollzusammenhang der Bundesbank wird lockerer.


2) Die Deutsche Bundesbank und die Geldpolitik
2.1. Das zweistufige (duale) Bankensystem

1. Stufe: Regulierung der Geldmenge durch Zentralbanken
2. Stufe: Verteilung der Geldmenge durch Geschäftsbanken

Die Deutsche Bundesbank:

Unter Geldpolitik versteht man die Eingriffe der Deutschen Bundesbank und auch der Bundesregierung in die Geldversorgung der Wirtschaft.
Das alleinige Recht zur Ausgabe von Banknoten hat die Deutsche Bundesbank als öffentlich-rechtliche Einrichtung (Zentralbank).
Die Deutsche Bundesbank hat darüber hinaus als Notenbank dafür zu sorgen, daß der bankmäßige Zahlungsverkehr im Inland und mit dem Ausland funktioniert und daß durch eine entsprechende Regelung des Geldumlaufs und der Kreditversorgung der Wirtschaft die Kaufkraft erhalten bleibt. Sie wird daher auch als "Hüterin der Währung" bezeichnet. Hierbei ist es wichtig, daß sie bei der Ausübung ihrer Aufgaben von Weisungen der Bundesregierung unabhängig ist. Sie ist aber verpflichtet, die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zu unterstützen.
Das Recht Münzen zu prägen, hat in der BRD nur der Bund. Er setzt nur so viele Münzen in Umlauf, wie zur reibungslosen Abwicklung der Bargeschäfte des täglichen Lebens erforderlich sind. Die Münzen werden über die Banken in den Verkehr gebracht. Abgenutzte Münzen werden, ebenfalls über die Banken wieder aus dem Verkehr gezogen.


06.12.1994 Seite 38

Der Bargeldumlauf betrug Mitte November 1988 142,7 Mrd. DM. Davon entfielen auf Banknoten 132,0 Mrd. DM und 10,7 Mrd. DM auf Münzen.

Zu den Aufgaben der Geldpolitik gehört die Sicherung des Geldwerts im Inland und gegenüber dem Ausland.

Beim modernen Münz-, Papier- und Buchgeld muß die Knappheit des Gelds im Interesse der Stabilität des Geldwerts künstlich geschaffen und erhalten werden. Dies wird u.a. dadurch erreicht, daß die Bargeldschöpfung, d.h. die Ausgabe von Münzen und Banknoten, durch strenge Vorschriften geregelt ist.


DER AUFBAU DER DEUTSCHEN BUNDESBANK (ZENTRALBANK)

Organe der Deutschen Bundesbank sind der Zentralbankrat, das Direktorium und die Vorstände der Landeszentralbanken

. Der Zentralbankrat
Er besteht aus dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten der Deutschen Bundesbank, den Mitgliedern des Direktoriums (siehe unten) und den Präsidenten der Landeszentralbanken.

Der Zentralbankrat bestimmt die Währungs- und Kreditpolitik der Bundesbank. Er kann dem Direktorium und den Landeszentralbanken Weisungen erteilen.


. Das Direktorium
Es besteht neben dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten der Bundesbank aus höchstens acht Mitgliedern, welche eine besondere fachliche Eignung für dieses Amt besitzen müssen.

Aufgabe des Direktoriums ist, die Beschlüsse des Zentralbankrats durchzuführen, insbesondere

- Geschäfte mit dem Bund
- Geschäfte mit Kreditinstituten, soweit sie das Bundesgebiet betreffen
- Devisengeschäfte und sonstige Auslandsgschäfte
- Offenmarktpolitik

Das Direktorium leitet und verwaltet die Deutsche Bundesbank.


. Die Landeszentralbanken
Landeszentralbanken sind Hauptverwaltungen der Deutschen Bundesbank. Sie führen insbesondere Geldgeschäfte mit den Ländern und den öffentlichen Verwaltungen aus, aber auch Geldgeschäfte mit Kreditinstituten in ihrem Bereich.


GELDPOLITISCHE INSTRUMENTE DER BUNDESBANK

- Diskont- und Lombardpolitik
- Offenmarktpolitik
- Mindesreservepolitik

06.12.1994 Seite 39


Geschäftsbanken:

Im Geschäftsbankensektor kann man zwischen Trennbanken- und Universalbankensystem unterscheiden.


Trennbankensystem:
Für jede Bankenfunktion (z.B. Kreditbank, Wertpapierbank) gibt es eigenständige Banken, die nur diese eine Funktion erfüllen, aber auf diese sehr spezialisiert sind.
Vorteil: Große Erfahrung der Trennbank auf ihrem Gebiet.
Nachteil: Kunde muß mit verschieden Banken arbeiten.

Universalbankensystem:
Eine Bank erfüllt alle oder viele Funktionen.
Vorteil: Kunde braucht nur mit einer Bank zu arbeiten.
Nachteil: Manche Banken fehlt Erfahrung auf gewissen Gebieten.


2.2. Definitionen von Geldmengen

M1 = Bargeld (Notenumlauf + Münzumlauf) + Sichteinlagen
M2 = M1 + Termineinlagen (bis zu 4 Jahren)
M3 = M2 + Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist

Frage: Welche Geldmenge dient der Bundesbank als Zwischenziel?

siehe dazu: Kopien 6VL-F6-8


13.12.1994 Seite 40

2.3. Instrumentarium der Geldmengensteuerung

Ziele allgemein: Verringerung oder Vergrößerung der Geldmenge


- reservepolitisches Instrumentarium

Die Deutsche Bundesbank verpflichtet die Geschäftsbanken, einen bestimmten
Prozentsatz der bei ihnen getätigten Einlagen als Mindestreserve zu hinterlegen.
Durch die Variation der Reservesätze kann die Bundesbank auf die Liquidität der
Geschäftsbanken, und damit auf ihre Fähigkeit durch Kreditvergabe Liquidität im
Nichtbankensektor zu schaffen, einwirken.


- zinspolitisches Instrumentarium

Durch die Variation der sog. Eckzinsen (Diskont- und Lombardsatz) auf die
Refinanzierungsmöglichkeit der Geschäftsbanken einwirken.

Der Diskontsatz wird angewendet, wenn die Geschäftsbanken bei der Bundesbank
Wechsel hinterlegen und sich damit Zentralbankgeld beschaffen. Die Wechsel dienen
hier zur Kreditsicherung.

Der Lombardsatz wird angewendet, wenn Geschäftsbanken Wertpapiere bei der
Bundesbank zur Kreditsicherung hinterlegen.

Der Lombardsatz liegt immer über dem Diskontsatz. Der Diskontsatz markiert den unteren Zins und der Lombardsatz den oberen Zins auf dem Markt.

- marktpolitisches Instrumentarium (Offenmarkt-Politik)

Beim Offenmarkt kauft und verkauft die Bundesbank Wertpapiere an Geschäftsbanken.
Durch den Kauf von Wertpapieren hat die Bundesbank die Möglichkeit, mehr Liquidität
an die Geschäftsbanken zu geben. Durch den Verkauf von Wertpapieren hat die Bundesbank die Möglichkeit, Liquidität von den Geschäftsbanken abzuziehen.


WERTPAPIERPENSIONSGESCHÄFT:
Hierbei verkauft die Bundesbank Wertpapiere an die Geschäftsbanken, die sich
verpflichten, die Wertpapiere nach Ablauf einer bestimmten Frist, die in der Regel einen
Monat beträgt, die Wertpapiere zum Ankaufspreis an die Bundesbank zurück zu

verkaufen.
Beim Wertpapierpensionsgeschäft muß unterschieden werden zwischen:

(a) Zinstender:
Bundesbank kauft oder verkauft an die Geschäftsbanken Wertpapiere. Die
Gesamtsumme des Werts der Wertpapiere und der Zinssatz sind hierbei von der
Bundesbank festgelegt.

(b) Mengentender:
Bei dieser Variante legt die Bundesbank fest, welche "Summe Liquidität" an die
Geschäftsbanken gegeben bzw. von den Geschäftsbanken genommen werden soll. Die Geschäftsbanken machen darauf hin Angebote bzgl. der gewünschten Menge Wertpapiere.
13.12.1994 Seite 41

Mit dem Wertpapierpensionsgeschäft ist die Bedingung verbunden, das Geschäft zu den gleichen Bedingungen nach Ablauf der Frist rückgängig zu machen.
Es dient damit der FEINSTEUERUNG DER GELDMENGE und ist dadurch das wichtigste Steuerungselement der Bundesbank.

 
 

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