Während und nach der Hungersnot starteten die Industriestaaten und eingenständige Organisationen Programme, um längerfristige Hilfe zu erbringen. Diese Projekte hatten jedoch zweifelhafte Ergebnisse. Gerade heute spitzen ausländische Spenden die Lage eher zu, als daß sie wesentliche Hilfe bringen: Oft arbeiten die Menschen nach dem "Food-for-work-Prinzip". Sie helfen beim Bau von Tiefbrunnen, Straßen usw. und erhalten - wie der Name sagt - dafür Lebensmittel. Manche Dörfer erhalten außerdem regelmäßig Hilfe in Form von Nahrung.
Die Folge: Bauern können ihre eigenen Lebensmittel nicht mehr verkaufen. Zudem stellen sie sich immer mehr auf die regelmäßigen Lieferungen aus Europa und den USA ein, gewöhnen sich daran. Sie vernachlässigen ihre Felder, bemühen sich nicht mehr um den eigenständigen Anbau von Getreide. Die Menschen werden abhängig von den Spenden. Wenn diese schließlich eingestellt werden, ist das Problem meistens um so erheblicher.
Aber auch allgemein bekommen Bauern für ihr Getreide nur sehr wenig Geld. In vielen Sahel-Ländern werden die Preise für die Produkte von der Regierung diktiert, niedrig gehalten, weil zu hohe Preise Unzufriedenheit in den Städten auslösen würden. Dies wiederum würde die Machtstellung der jeweiligen Regierung, welche sich in vielen Sahel-Ländern in die Kategorie "Diktatur" einordnen läßt, gefährden.
Ein weiteres Beispiel:
Während der Dürrezeit waren enorme Zahlen an Rindern gestorben. Als die schlimmste Phase der Dürrezeit vorbei war und die Weiden sich gerade erholt hatten, stockte man die Rinderherden wieder auf - oft auf viel zu hohe Zahlen. Die jungen Tiere zerstörten die Junge Grasnarbe so sehr, daß sich diese nun nicht mehr erholen konnte. Die Folge: Erneut mußten zahlreiche Tiere sterben.
Großprojekte, welche wie alles andere von Spendengeldern finanziert wurden, schafften oft ökologische Probleme. Bewässerungsanlagen wurden gebaut, doch das Budget reichte nicht für das Bewässerungssystem, d.h. für die Rohrleitungen. Für den Bau eines Staudammes wurden oft ganze Bevölkerungsteile aus ihrem zu Hause vertrieben. Der Damm sollte Energie und fruchtbaren Boden erbringen. Jedoch reichte die Energie nur für die reichen Einwohner der Großstadt und das Land rund um den Stausee fing an zu versalzen. Profit trugen meistens nur die europäischen Großfirmen, die den Damm bauten oder die Materialien lieferten.
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