Geothermik
(Geothermie), Lehre von der Temperaturverteilung und den Wärmeströmen innerhalb des Erdkörpers. Die G. befasst sich neben der Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit der Gesteine bes. mit dem Nachweis technisch nutzbarer geotherm. Energie und der von der Temperatur abhängigen Beweglichkeit des Erdöls im Speichergestein. (Erdwärme)
geothermische Tiefenstufe
Bez. für die Strecke, bei der die Temperatur der Erdkruste um 1ºC in Richtung Erdmittelpunkt ansteigt, im Durchschnitt 33m (Faustregel: 3ºC/100m). Starke Abweichungen von diesem Mittelwert sind bedingt durch die unterschiedl. Wärmeleitfähigkeit der Gesteine und den geolog. Bau des Gebiets. (Erdwärme)
Erdwärme:
(Geothermik), die Wärme des Erdkörpers. In der äußeren Erdkruste nimmt die Temperatur mit der Tiefe zu (geotherm. Tiefenstufe). Daneben besteht ein kontinuierl. Wärmestrom zur Erdoberfläche hin, der auf rd. 6,5.1020J pro Jahr geschätzt wird und durch Zerfallsprozesse radioaktiver Elemente in den Gesteinen entsteht. Diese nahezu unerschöpfl. Energiequelle ist bes. hoch in Vulkangebieten, im Bereich großer geotekton. Störungen oder an den Rändern der Erdkrustenplatten (Plattentektonik), an geolog. Gräben und im Rückland junger Faltengebirge. Als alternative Energiequelle gewinnt die E. zunehmende Bedeutung. Neben den in E.-Kraftwerken, zur Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung genutzten vulkan. Heißwasser- und Dampfspeichern (Island, Italien) werden auch geotherm. Anomalien interessant (in Dtl. z.B. bei Bad Urach, Landau in der Pfalz und Bremen).
Hot-dry-Rock-Verfahren:
Hierbei wird zunächst eine Bohrung in rd. 5000m Tiefe vorgetrieben und unter hohem Druck (etwa 200 bar) Wasser in das Gestein eingepresst, das dadurch porös gemacht wird. In der eigentl. Betriebsphase wird eine zweite Bohrung niedergebracht. Durch die erste Bohrung wird dabei weiterhin Wasser unter Druck eingepresst, während aus der zweiten Bohrung der durch die Erdwärme gebildete Dampf entnommen und zur Durchführung eines Kraftwerksprozesses genutzt werden kann.
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