Republik Kubar /
Mittelamerika
11,1 Mio. Einwohner
110861 Km2 Flächenmaße (Weltrang 103) davon
24% Wald, 30% Ackerland, 24% Wiesen/Weiden
100,7 Menschen je km2
Hauptstadt: Havanna (2,2 Mio. Einw.)
Währung: 1 Peso =
100 Centavos
MEZ -6 Std.
Autokennzeichen: C
Sprachen
Spanisch, Englisch
Ethnische Gruppen
Weiße (70%); Schwarze (12,5%);
Mulatten (17,5%)
Religionen
Christen (42,9%):Katholiken 39,3%,
Protestanten 3,3%
Sonstige (2,0%); Konfessionslose (55,1%)
Politik
Regierungsführung
Präsident
Staatsoberhaupt
Fidel Castro
Staatsform
Sozialistische Republik (seit 1959)
Parlament
Nationalversammlung (589 Sitze)
Mitgliedschaften
OAS, UNO
Soziales/ Wirtschaftsleistung
Urbanisierung: 76%
Alphabetisierung: 95,4%
Einw. Pro Arzt: 231
Industrie: 52,6%
Dienstleistung: 31,5%
Landwirtschaft: 15,9%
Geographie
Lage
74°-85° westliche Länge, 20°-23° nördliche Breite
Landesgrenzen
29km (US-Marine-Stützpunkt in Guanatamo Bay 29km)
Küste
3735 km
Gliederung
14 Provinzen (Camaguey, Ciego de Avila, Cienfuegos, Ciudad de La Habana, Granma, Guantanamo, Holguin, La Habana, Las Tunas, Matanzas, Pinar del Rio, Sanctí Spiritus, Santiago de Cuba, Villa Clara und "Isla de la Juventud")
Höchster Berg
Pico Turquino (2005 m)
Tiefster Punkt
Cayman Graben (7000m unter NN)
Längster Fluss
Rio Cauto (249 km)
Ausdehnung
Nord-Süd: 110 km; Ost-West: 1200 km
Gerichtswesen
1 Oberster Gerichtshof, mehrere Volksgerichte
Kurzinfos: Nach der Besitznahme Kubas durch die Spanier 1511 wurde Havanna zum bedeutendsten Handelshafen für das neu entdeckte Amerika. Im Landesinneren legten weiße Siedler Zucker- und Tabakplantagen an, für die afrikanische Sklaven importiert wurden. Mehrere, vor allem von Kreolen getragene, Aufstände gegen das Mutterland (1868 - 1878) schlugen fehl. Erst die Intervention der USA verhalf den Rebellen unter Führung von José Marti zum Sieg. Der spanisch-amerikanische Krieg 1898, ausgelöst durch die Explosion des zum Schutz von US-Bürgern vor Havanna ankernden Kriegsschiffes \"Maine", endete im Frieden von Paris mit Spaniens Verlust seiner letzten wichtigen Kolonie. Die Explosion des Schiffes war wahrscheinlich nicht auf Sabotage zurückzuführen, sondern auf eine Ansammlung explosiver Gase im Kesselraum. Nach 3 Jahren unter US-Militärbesetzung wurde Kuba 1902 selbständig und Guantánamo als Marinestützpunkt an die USA verpachtet. Sein (bis 1934) verbrieftes Interventionsrecht nahm Washington zur Niederschlagung von Unruhen 1906 und 1912 wahr. Als das Regime von General Gerardo Machado seit 1925 autoritären Charakter annahm, wurde er 1933 durch einen Militärputsch unter Führung von Sergeant Fulgencio Bastita gestürzt. Nach mehrjährigen innenpolitischen Wirren als Folge der Weltwirtschaftskrise wurde Batista 1940 offiziell für 4 Jahre zum Präsidenten gewählt. 1952 ergriff er kurz vor den Wahlen durch einen unblutigen Putsch die Macht, die er mit Duldung der USA diktatorisch ausbaute. Ein gescheiterter Überfall von jungen Oppositionellen auf die Moncada-Kaserne der Stadt Santiago endete 1953 mit der Inhaftierung des Anführers Fidel Castro. Durch eine Amnestie kam er 1955 wieder frei und ging ins Exil nach Mexiko, wo er die revolutionäre \"Bewegung 26. Juli\" (benannt nach dem Überfall-Datum) gründete. Seine Landung mit der Yacht \"Granma\" in Kuba 1956 führte zunächst zur fast völligen Vernichtung seiner bewaffneten Einheit durch Bastitas Truppen; nur 12 von 81 Kampfgefährten blieben ihm erhalten. Doch 2 Jahre Guerillakrieg in der Sierra Maestra machten ihn für die verarmten Massen zum Revolutionshelden und ließen seine Streitmacht auf mehrere tausend Mitglieder anwachsen. 1959 flüchtete Bastita in die USA, Castro zog als gefeierte Sieger in Havanna ein. Schon 1960 kam es zu ersten Spannungen zwischen den USA und dem anfangs eher nationalistisch, schon bald aber marxistisch orientierten Castro-Regime. Die Beschlagnahme von USA-Besitz beantwortete Washington mit einer Wirtschaftsblockade. Der gescheiterte, vom US-Geheimdienst CIA, organisierte Invasionsversuch in der Schweinebucht 1961 führte zu einer noch stärkeren Anbindung an den Ostblock. Die Installation atomarer Mittelstreckenraketen auf Kuba, durch die Sowjetunion 1961, brachte die beiden Supermächte an den Rand eines Krieges; eine von den USA verhängte Seeblockade veranlasste die Sowjetunion zur Entfernung der Waffen. Das Nachgeben glichen die Sowjets durch verstärkte Wirtschaftshilfe für Kuba und dessen Integration in den Wirtschaftspakt RGW aus (1972). Die UdSSR kaufte kubanischen Zucker zu subventionierten Preisen und lieferte dafür Öl. Der Versuch, das kubanische Modell nach Lateinamerika zu exportieren, endete 1967 mit der Erschießung des Revolutionärs Che Guevara durch Sicherheitskräfte in Bolivien. Von 1975 an kämpften kubanische Einheiten im angolanischen Bürgerkrieg auf Seiten der marxistischen MPLA- Regierung bis 1991. Innenpolitisch festigte Castro durch eine neue Verfassung 1976 seine Position. Die Kommunistische Partei sicherte ihre Macht durch ein flächendeckendes Informantennetz von \"Komitees zur Verteidigung der Revolution\" und Territorialmilizen mit mehr als 5 Millionen Mitgliedern. Castro vereinigt in seiner Person das Oberkommando über mehr als 250.000 Soldaten, den Vorsitz der Partei, des Staats- und des Ministerrats. Die Unterdrückung jeglicher Opposition und wirtschaftliche Schwierigkeiten führten mehrfach zu Massenfluchten in ausländische Botschaften oder per Schiff in die USA. Auch nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende sowjetischer Subventionen 1990 hielt Castro am System zentralistischer Planwirtschaft fest. Unerwähnt sein sollte nicht das Wirtschaftsembargo der USA sein, welches seit mehr als 40 Jahren gilt und zur Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation maßgeblich mit Schuld ist.
Das Provinzgericht von Havanna hat die USA wegen des 40-jährigen Wirtschaftsembargos zu Schadensersatz in Höhe von 121 Milliarden US$ verurteilt. Mit dem am 06. Mai 2000 bekannt gegebenen Urteil sollten \"die durch 40 Jahre Blockade, Wirtschaftskrieg und Aggressionen verursachten Schäden\" abgegolten werden, hieß es.
Das US-Repräsentantenhaus hat sich am 26.07.2001 mit 240 gegen 186 Stimmen dafür ausgesprochen, die Reisebeschränkungen für US-Bürger nach Kuba aufzuheben. Bislang drohen US-Bürgern, die ohne Sondergenehmigung des Finanzministeriums nach Kuba reisen, Geld- oder sogar Haftstrafen. Präsident George W. Bush erklärte den Donnerstag, er lehne jede Art von Reiseerleichterungen ab. In Havanna demonstrierten am 27.07.2001 mehr als eine Million Kubaner für die völlige Aufhebung der US-Wirtschaftsblockade.
Erstmals seit der Verhängung des Handelsembargos vor 40 Jahren liefert eine USA-Firma Lebensmittel an Kuba. Am 16.12.2001 startete in New Orleans ein Frachter mit 24 000 Tonnen Mais an Bord, der am 18.12.2001 in Havanna erwartet wurde.
|