Aufgrund der Lage des Kontinents zu beiden Seiten des Äquators verlaufen die Klimazonen in Afrika mehr als in jedem anderen Erdteil annähernd parallel zu den Breitengraden. Dies ergibt sich auch aus der großen Fläche, die von den Tropen eingenommen wird, aus dem Einfluss kühler Meeresströmungen und aus dem Fehlen von Gebirgszügen als klimatische Barrieren.
Afrika kann man in mehrere große Klimazonen einteilen. Der zentrale Teil des Kontinents und die Ostküste Madagaskars haben ein tropisches Regenwaldklima. Der Jahresmittelwert der Temperatur liegt hier bei 26,7 °C, die Jahresniederschläge betragen rund 1 780 Millimeter. Während es in den inneren Tropen, dem äquatornahen Gebiet, zu allen Jahreszeiten regnet, konzentrieren sich die Niederschläge in den äußeren Tropen und den Subtropen auf einzelne Jahreszeiten. In weiten Teilen des afrikanischen Kontinents werden diese Jahreszeiten aber nicht - wie etwa in Europa - von der Temperatur bestimmt, sondern durch die Regenfälle. Somit werden Regen- und Trockenzeiten voneinander abgegrenzt. Mit zunehmender Entfernung vom Äquator fallen die Niederschläge nicht mehr ganzjährig, sondern während zweier Regenzeiten zur Zeit des höchsten Sonnenstandes. Diese Gebiete werden als wechselfeuchte Tropen bezeichnet. Zu den äußeren Tropen hin vereinigen sich diese beiden Regenzeiten zu einer einzigen, die mit weiterer Annäherung an die Wendekreise - der polwärtigen Grenze der Tropen - immer weniger Niederschlag bringt.
Entsprechend ändert sich das Vegetationsbild. Nach Norden und Süden werden die Regenwälder von Savannen abgelöst, die sich über rund ein Fünftel des Kontinents erstrecken. Das Klima ist dort somit durch eine Regenzeit während der Sommermonate und eine Trockenzeit während der Wintermonate gekennzeichnet. Die Jahresniederschläge reichen von 550 bis zu mehr als 1 550 Millimetern. Nach Norden und Süden geht das Feuchtsavannenklima allmählich in das Klima der Trockensavanne über. Jährlich fallen zwischen 250 und 550 Millimeter Regen, konzentriert auf eine Regenzeit.
Afrika hat - mit Ausnahme von Australien - proportional größere Zonen mit Trocken- oder Wüstenklima als jeder andere Kontinent. Jedes dieser Gebiete - die Sahara im Norden, die Somalihalbinsel im Osten sowie die Kalahari und die Namib im Südwesten - verzeichnet weniger als 250 Millimeter Niederschlag im Jahr. In der Sahara liegen die täglichen und jährlichen Extremwerte bei der Temperatur weit auseinander; im Juli beträgt die Durchschnittstemperatur über 32,2 °C; in der kälteren Jahreszeit fällt die Temperatur während der Nacht oft unter den Gefrierpunkt. Teile der zentralen und östlichen Sahara gehören zusammen mit einigen Abschnitten an der Küste des Roten Meeres zu den heißesten und trockensten Gebieten der Erde.
Mediterrane Klimazonen findet man im äußersten Nordwesten an der marokkanischen Küste und im äußersten Südwesten an der Küste der Republik Südafrika. Diese Regionen sind gekennzeichnet durch milde, feuchte Winter und warme, trockene Sommer. Eine das Klima modifizierende Rolle spielt das Relief. Auch wenn Gebirgszüge nicht - wie etwa in Nord- oder Südamerika - als Klimabarrieren wirken, so herrschen in den höher gelegenen Gebieten natürlich andere Bedingungen als im Tiefland gleicher geographischer Breite. In den Hochländern Ostafrikas, besonders in Kenia und Uganda, verteilt sich der Regen gleichmäßig auf das ganze Jahr, die Temperaturen sind ausgeglichen. In diesen kühleren Höhenlagen fällt auch Schnee; allerdings tragen nur die Gipfelregionen der höchsten Berge (Kilimanjaro, Mount Kenya, Ruwenzori) Firn- und Gletscherkappen.
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