Industrie
Brasilien besitzt große Vorkommen an Bodenschätzen. Besonders wichtig sind Eisen; Zinn; Zink; Mangan; und Chromerze sowie Bauxit. Woran es Brasilien mangelt sind Energierohstoffe. Das ist auch der Grund für die Errichtung von Staudämmen und Wasserkraftwerken. Diese liefern heute 90% der Elektrizität Brasiliens.
Die Kohlevorkommen sind so gering, dass Steinkohle und Koks in größeren Mengen importiert werden müssen.
Das Erdgas und Erdölvorkommen sind relativ gering, doch sind 1988 von der Südküste neue Vorkommen entdeckt worden.
Heute nimmt die verarbeitende Industrie eine wichtige Stellung in der Wirtschaft ein. 39% des BIP werden von der Industrie erzeugt, und sie stellt
23% der Beschäftigten einen Arbeitsplatz.
Wichtig ist die Automobilindustrie in Brasilien, die derzeit einen großen Aufschwung erlebt. Die brasilianische Autoproduktion beschränkt sich nicht nur auf den Nachbau europäischer oder amerikanischer Modelle. Bei VW entfallen z.B. 70% aller produzierten Autos auf Modelle, die in Brasilien selbst entwickelt wurden.
Auch ist die Elektronikindustrie relativ weit entwickelt. Bei der Herstellung von Fernsehgeräten liegt Brasilien immerhin auf Platz 11 der Weltrangliste!
São Paulo ist das industrielle Zentrum des Landes und trägt ein Drittel zur Gesamtproduktion Brasiliens bei. Die Städte Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Porto Alegre und Fortaleza sind ebenfalls wichtige Industriestandorte.
Währung und Bankwesen
Die brasilianische Währung ist der Real (seit 1994), der fest an den Dollar gebunden ist. Die brasilianische Zentralbank (1965) mit Sitz in Brasília gibt die Währung aus. Zu den wichtigen Banken gehören die Banco do Brasil, eine Handelsbank mit über 3 300 Filialen, die Banco National de Desenvolvimento Economico mit Sitz in Rio de Janeiro, und die brasilianische Diskontbank.
Außenhandel
Ende der achtziger Jahre gab Brasilien pro Jahr 20 Milliarden US-Dollar für die Einfuhr von Waren aus, während der Export dem Land Einnahmen von 34,4 Milliarden US-Dollar einbrachte. Die Hauptabnehmer brasilianischer Produkte sind die Vereinigten Staaten (etwa 28 Prozent des gesamten Exportvolumens), Deutschland, Japan, Italien, Argentinien, Frankreich, die Niederlande und Großbritannien. Zu den wichtigsten Exportgütern zählen Sojabohnen, Kaffee, Eisenerz, Stahl, Kraftfahrzeugausrüstung, Tierfutter, Maschinen, Schuhe und Textilien. Die USA, der Irak, Deutschland, Japan, Argentinien, Frankreich und Kanada sind die wichtigsten Importeure. Zu den wesentlichen Importgütern zählen Rohöle und das raffinierte Öl, Maschinen, Metalle, Chemikalien und Weizen.
Verkehrswesen
Das brasilianische Eisenbahnsystem besteht aus einem 29 815 Kilometer langen Schienennetz, das überwiegend südlich von Bahia verläuft und für den Gütertransport innerhalb des Landes von herausragender Bedeutung ist. Das Straßen- und Autobahnnetz erstreckt sich über 1 500 300 Kilometer; etwa zehn Prozent davon sind asphaltiert. Der Trans-Amazonas-Highway dient als Ostwestachse und bindet auch abgelegene Regionen Brasiliens und Perus an das Verkehrssystem an. Die inländischen Wasserwege verfügen über eine Gesamtlänge von 35 400 Kilometern und bestehen im wesentlichen aus dem Amazonas und seinen Nebenflüssen. Sie haben sich als wichtige Verbindung zwischen Brasilien und den anderen südamerikanischen Ländern erwiesen und bieten darüber hinaus ausgezeichnete Transportmöglichkeiten innerhalb des Landes. In vielen Gebieten des Amazonasbeckens stellen diese Wasserwege die einzige Transportmöglichkeit dar. Entlang der brasilianischen Küste sind 40 Häfen verstreut, die dem Küstenverkehr und dem internationalen Handel dienen. Zu den bedeutendsten Häfen zählen Santos, Rio de Janeiro, Paranaguá, Recife und Vitória. Zahlreiche Inlandsfluggesellschaften sowie einige internationale Luftgesellschaften, unter ihnen die landeseigene Varig, bieten ihre Dienste an.
Energie
Ende der achtziger Jahre wurden über 90 Prozent des brasilianischen Stromverbrauchs durch Wasserkraftwerke gedeckt. Die wichtigsten liegen an den Flüssen Paraná und São Francisco sowie am Rio Grande. Mitte der achtziger Jahre wurde bei Itaipu am Paraná ein großes Wasserkraftwerk fertiggestellt, darüber hinaus entstand zu dieser Zeit auch das erste Atomkraftwerk des Landes.
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