Die Europäische Währungsunion (EWU) ist ein Hauptaspekt des Projekts zur politischen und wirtschaftlichen Integration Europas.
Sie wurde erstmals im Werner-Bericht von 1970 als Ziel formuliert. Damals hielt man eine Währungsintegration bis zum Jahr 1980 für machbar. Eine Annäherung im Interventionsspielraum fand wie vorgesehen statt, weitere Fortschritte wurden Mitte der siebziger Jahre durch den Ölpreisschock, die weltweite Inflation sowie starke Schwankungen der Wechselkurse gebremst.
Das Europäische Währungssystem (EWS) und der Wechselkursmechanismus wurden im Jahre 1979 eingerichtet.
Das anfängliche Ziel, die Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) bis 1980 zu erreichen, erwies sich als zu optimistisch. Die Umtauschkurse der Mitgliederwährungen schwankten stark, und die Abwertung einiger Währungen begrenzte das Wachstum und führte zu hoher Inflation. Das EWS sollte die Umtauschkurse stabilisieren und die Inflation eindämmen, indem es Schwankungen nur innerhalb kleiner Abweichungen von einem Mittelkurs erlaubte. Man führte eine gemeinsame künstliche europäische Währungseinheit (englisch: European Currency Unit, ECU) ein, mit der man die mittleren Umtauschkurse festsetzen konnte. In den ECU gehen alle EG-Währungen ein. Sie werden nach der wirtschaftlichen Bedeutung ihres Landes gewichtet. Übersteigen Währungen die Grenze der Schwankungsbereiche, die bei 2,25 Prozent liegt, so müssen die Zentralbanken der jeweiligen Länder durch Verkauf der stärkeren Währung und Ankauf der schwächeren einschreiten. Das EWS verpflichtet auch die Mitgliederregierungen dazu, entsprechende wirtschaftspolitische Schritte zu unternehmen, um eine andauernde Abweichung vom Mittelkurs zu verhindern. Das EWS trug zu niedrigeren Inflationsraten innerhalb der EG bei und verminderte die wirtschaftlichen Auswirkungen der weltweiten Währungsschwankungen in den achtziger Jahren. Weltwirtschaftlich soll so mit dem EWS ein dritter Währungsblock neben US-Dollar und japanischem Yen entstehen, um auch das internationale Wirtschafts- und Währungssystem zu stabilisieren.
1989 legte Jacques Delors einen detaillierten Plan für eine Währungsunion vor, der die Grundlage für den Maastricht Vertrag bildete. Dieser wurde von allen zwölf Mitgliedsländern der damaligen Europäischen Gemeinschaft (EG) im März 1992 unterzeichnet. Dänemark und Großbritannien erhielten jedoch die Möglichkeit zur Aussetzung der Mitgliedschaft im Europäischen Währungssystem, wodurch sie in der Lage waren, ihre endgültige Zustimmung zur Währungsunion zu verschieben.
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