Mit höchster Wahrscheinlichkeit war das Nordamerikanische Festland mit dem Festland Asiens vor 12000-40000 Jahren mit einander verbunden. Heute hat die Beringstraße (die Verbindung zwischen Asien und Nordamerika) etwa eine Tiefe von 70 m. Durch den Anstieg des Meeresspiegels wurde die Verbindung zwischen den beiden Kontinenten jedoch wieder von
einander isoliert. Während der Zeit, in der es möglich war über die Landbrücke in das neue Land einzuwandern, machten sich viele auf den Weg in das neue Land.
Richtig bekannt wurde Alaska allerdings erst vor ca. 250 Jahren, als der dänische Kapitän Vitus Bering 1741 das Alaska entdeckte. Zu dieser Zeit fuhr er unter Russischer Flagge. Die neu gekrönte Zarin Elisabeth interessierte sich nicht für seine Entdeckung. Allerdings waren die Kaufleute um so mehr interessiert, als sie davon erfuhren, daß dort die Meerotter lebt. Sie ließen Expeditionen machen. Die Alëuter mußten unter dieser Entdeckung sehr leiden, sie wurde versklavt und ausgebeutet. Von ursprünglich 16000 überlebten gerade 2000-3000 das Massaker. Heute ist nach ihm die Zwischen Rußland und Alaska verlaufende Bering Straße (Bering Strait) und die nördlich der Alëuten Inseln Beringmeer benannt.
Das "Pelzfieber" trieb die Russen von Insel zu Insel immer weiter nach Osten bis zu Festland. Allein auf den Beiden Pribilof-Inseln schlachteten die Russen zwischen 1786 und 1830 drei Millionen Tiere ab. Innerhalb von nur wenigen Jahrzehnten war die Seeotter fast ausgerottet.
Ein anderer Pionier war der Engländer James Cook. Nach ihm wurde der Cook-Intel, die Meerenge vor Anchorage benannt. Auf seiner Suche nach einer Nord West Passage ging er vor dem heutigen Anchorage vor Anker. Nach ihm ist auch das heute beste Hotel in Anchorage benannt. Anchorage heißt übrigens übersetzt Ankerplatz.
Zwischen 1799 und 1867 war Alaska eine russische Kolonie, bis sie 1867 von dem damaligen Außenminister Seward für 7,2 Mio. den Russen abgekauft wurde. Es war im Vergleich ein Spottpreis. Die Russen wußten nicht, was ihnen an dem unerforschten und abgelegenem Land verloren. Die Russen machten sich an den Walfang, der zwischen Anfang und Mitte des 19. Jh. einen Boom hatte. Doch schon wenige Jahre nach dem Verkauf Alaskas waren die Walbestände so weit eingegangen, daß die Fänger immer weiter in das Nordpolarmeer vordringen mußten, um Wale zu erreichen. Die Amerikaner ließen Bald vom Fang ab und gingen nun an das unerforschte Alaska. Bald stellte sich heraus, welche ein günstiges Geschäft sie
Allein im Jahr 1903 erwirtschaftete man nur im Bergbau schon das 10 Fache des ursprünglichen Kaufpreis. Man schätzt, daß bis heute alleine nur durch Fischfang und Bergbau sollen schon 5 Milliarden US$ verdient worden sein. ¼ des US Bedarfs an Öl werden von alaskanischem Öl gedeckt, das per Pipeline nach Anchorage und danach weiter mit dem Schiff in die USA gelangt.
Seit 1959 ist Alaska der 49. Staat der USA. Davor stand es unter einer Selbstregierung.
Viele Journalisten, insbesonders Horace Greeley, der Herausgeber der New York Tribune stellten den Kauf Alaskas stark in Frage.
1880 finanzierte der deutsche Bergbauingenieur Georg Pilz die Goldsuche, in dem er die beiden Mienenarbeiter Joe Juneau und Richard Harris auf die Suche schickte. Beide machten sich mit dem Kanu auf den Weg. Von Sitka einer Kleinstadt am Pazifik, südöstlich von Juneau brachen sie auf. Sie umrandeten die Insel im Süden, und fuhren dann die Chathamstraße hinauf. An einem Bachzulauf stießen sie dann tatsächlich auf Gold.
Nachdem die Zeitungen den Fund öffentlich machten, brach ein Goldrausch aus. Viele Abenteurer suchten ihr Glück in der Suche nach Gold. So entstand innerhalb kürzester Zeit eine Goldgräberstadt mit 1200 Einwohnern, die nach Juneau benannt wurde. Dampfer schafften die Tausenden, die vom schnellen Glück durch Gold glaubten nach Alaska. 1886 wurde ein weiteres großes Goldvorkommen am Fortymile River, einem Zufluß des Yukon gefunden. Noch mehr Menschen pilgerten nach Norden, und schon bald fand man Scharen von Schürfern am Yukon sowohl in Alaska, als auch im benachbarten Kanada.
Der größte Fund wurde 1896 am Klondike gemacht. Drei Goldsucher hatten das Glück, die bislang reichste Goldader gefunden zu haben. Allerdings war die Zeit gar nicht so glorreich, wie es immer scheint. Die meisten, die die Gebiete, in denen Gold gefunden wurde erreichten, mußten deprimiert feststellen, daß die besten Claims schon abgesteckt waren.
Sobald die Goldsucher verschwanden, weil die Ausbeute knapper wurde, zeigten sich zerschundene Flußufer und Berge von Abraum. Noch heute, kann man die Narben von damals noch deutlich erkennen. Nach Schätzungen wurde allein am Klondike Gold im Wert von ca. 3000000 US$ gewonnen.
Durch den Goldrausch wurde aber auch das Interesse an anderen Rohstoffen gefördert. So kam es, daß ein Konsortium ein Eisenbahnnetz anlegte, um das gewonnene Kupfer weiter transportieren zu können. Als nach 30 Jahren die Rohstoffpreise stiegen, und Fördermengen nachließen, verabschiedete sich der Zusammenschluß aus dem Geschäft. Sie hinterließen die Geisterstadt Kennicott im östlichen Alaska. Heute liegt sie im "Wrangell-Saint Elias-Nationalpark und Schutzgebiet".
Die gesamte alaskanische Geschichte und Wirtschaft wurde von Raubbau an der Natur geprägt. Sogar die scheinbar unerschöpflichen Lachsgründe waren in den 50er Jahren fast erschöpft. Über Jahre riegelten Fischeruntenehmen Flußmündungen ab und verhinderten so die Regeneration der Bestände.
Durch die vielen Krisen im nahen Osten wurde das Erdöl Alaskas interessant. Zwar konnte es 1950 noch nicht bewiesen werden, daß es Erdölvorräte gäbe, obwohl seit der Jahrhundertwende 165 Probeborungen durchgeführt wurden. Trotzdem sicherten sich bis 1955 alle bedeutenden Ölgesellschaften und private Spekulanten insgesamt 20000 km² Pachtland.
1957 stieß die kleine kalifornische Ölgesellschaft "Richfield Oil" auf das erste nennenswerte Ölvorkommen Alaskas. Es lag unter Rentierweiden am Swanson River 50 km südlich von Anchorage. Zwar gab die Quelle täglich nur 140 Kubikmeter Öl aber trotzdem war es eine historische Entdeckung. Durch diese neuen wirtschaftlichen Perspektiven konnte man den Status eines US Bundesstaates beanspruchen. 1959 konnten die Bewohner Alaskas dann endlich ihren willen durchsetzen. Sie wurden als 49. Staat aufgenommen.
Die Regierung gab den Ölgesellschaften anreize bei ihrer Such weiter nach Norden vorzudringen. Zugleich setzte die Regierung die Aufhebung das Bohrverbot in der nördlichen Küstenregion durch, denn Teams des US Geological Survey hatten dort auf militärischem Sperrgebiet Ölvorkommen gefunden.
Im Dezember 1967 stieß ein Bohrteam der Atlantic-Richfield Company in Prudhoe Bay am Polarmeer auf Öl. Das vorkommen zeigte sich mit 240000 Kubikmetern pro Tag als das bisher größte Nordamerikas. Wegen Streitigkeiten um Gebietsansprüche der Ureinwohner vergingen 10 Jahre, bis die Ölgesellschaften mit dem Bau der 1300 km Langen Pipeline nach Valdez fertig waren. Durch das viele Öl wurde Alaska sehr reich. Während der Blütezeit nahm der Staat durch Erdölsteuern und Förderabgaben jährlich 4 Mill. US$ ein. Nur wenige Jahre zuvor betrug das Budget gerade 400 Mio. US$. Auf diesen plötzlichen Reichtum folgten nicht nur Glück sondern auch Korruption und Verschwendung des Geldes.(Ölpumpstation siehe Bild)
Durch das Öl konnte Alaska nun die dringend benötigten Schulen, Abwässerkanäle und Kulturzentren bauen. Aber auch hier wurde Geld in überflüssige Projekte, wie z.B. für ein landwirtschaftliches 100 Mio. US$ Projekt, das im rauhen Klima der Region zum Scheitern verurteilt war.
Da das Öl für Alaska eine so wichtige Rolle spielte, wurden Schutzmaßnahmen der Natur und regelmäßige Ölalarm-Übungen vernachlässigt. Diese Versäumnisse machten sich am 24. März 1989 bemerkbar, als der Öltanker Exxon Valdes auf Grund lief, 41 Mio. Liter Öl verlor und damit die größte Umweltkatastrophe Nordamerikas verursachte. Der Staat und die Industrie ergriffen Sofortmaßnahmen, die jedoch nicht sehr hilfreich waren.
Weil die Einkommen immer weiter fallen, hofft die Mehrheit der Bevölkerung auf die Erschließung neuer Ölquellen. Die republikanischen Abgeordneten machten sich in einer Kampagne dafür stark, die Aufhebung eines Bohrverbots in einem 7000 km² großen Küstenstreifen mit geschützter Tundra innerhalb der Arctic Wildlife Refuge durchsetzen. Doch die außenstehende US Bevölkerung macht sich sorgen, daß durch Freigaben von Gebieten die Natur in Alaska zerstört wird. Durch diese große öffentliche Diskussion wurde auch Bill Clinton aufmerksam. Er erklärte öffentlich, daß er gegen eine Ausweitung des Ölabbaus in Alaska ist. Allerdings wird er in der Zukunft wegen des Rechtsrutsches im Kongreß wohl Probleme kriegen, den Standpunkt weiter durch zu setzen.
Ständig finden irgendwelche Kleinkriege statt, in denen über die Freigabe von der Natur zur Ausbeutung die Rede ist. Erst kürzlich verklagte er die Bundesregierung auf einen Schadensersatz von 29 Mill. US$: Der Kongreß habe Land unter der Kontrolle der Bundesbehörde einseitig der Verpachtung an Mienengesellschaften entzogen und den Staat Alaska so um Milliarden gebracht. Der Gouverneur hatte freieren Zugang für Bulldozer in geschützte Gebiete verlangt.
1980 hatte Jimmy Carter durch eine Unterschriftensammlung bewirkt, daß fast ein drittel des Landes unter Naturschutz gestellt und somit keinen Zugang der "Boomer" zuläßt.
Bruce Babbitt ist Kabinett Clintons für alle Naturschutzgebiete der USA verantwortlich. Zum Thema Alaska und deren Zerstörung aus wirtschaftlichen Gründen äußerte er sich einmal folgendermaßen: "Wir haben eine furchtbaren Preis bezahlt, als wir die lower 48 entwickelt haben. Wir haben Flüsse eingedämmt, die Bisons abgeschlachtet, Wälder niedergeholzt. Ich will nicht, daß Alaska diesen Preis ebenfalls bezahlt. Alaska ist der letzte Ort mit einem machtvollen intakten Ökosystemen und großer regenerativer Natur. Wir müssen sie erhalten.
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