Schweden ist das größte aller Skandinavischen Länder, liegt in Nordeuropa und grenzt an Island, Norwegen, Dänemark und Finnland an.
Gesamtfläche: 449 964 km²
Einwohner: 8,7 Millionen
Hauptstadt: Stockholm
Amtssprache: Schwedisch
Nationalfeiertag: 6.6.
Währung: 1Schwedische Krone (skr) = 100 Öre
Die Hälfte des Bodens ist mit Wäldern, meistens mit Nadelwäldern, bedeckt und weniger als 10% sind landwirtschaftliche Nutzfläche. Schweden ist relativ flach und hat ca. 100 000 Seen. Die höchsten Höhen von etwa 2111 werden in einer langen Gebirgskette im Nordwesten erreicht.
Stockholm hat dank des warmen Golfstroms eine Durchschnittstemperatur von +18°C. Im Winter fällt die Temperatur nur wenig unter 0°C und es schneit mäßig.
Im Norden gibt es dagegen lange und kalte Winter und im Sommer angenehme Temperaturen. Im Juni und Juli scheint dort die Sonne Tag und Nacht.
Die häufigsten Tierarten sind Bären, Luchse, Elche, Rehe, Füchse und Hasen.
1910 richtete Schweden als erstes Land in Europa Nationalparks zum Schutz der Natur- und Kulturlandschaft ein.
Bevölkerung
Der größte Teil der Bewohner lebt in Süd- und Mittelschweden. In der nördlichen Hälfte des Landes leben nur etwa 10% der Bevölkerung. Hauptsächlich die Lappen.
Die Geburtenrate in Schweden ist eher niedrig und die Lebenserwartung, die bei durchschnittlich 80 Jahren liegt ziemlich hoch.
Die größten Einwanderer mit etwa 200 000 pro Jahr sind die Finnen, danach kommen die Jugoslawen (52 000) und die Iraner (48 000).
Die Scheidungsrate liegt mit 50% bei den höchsten Europas. Nicht verheiratete Paare haben in Schweden die gleichen Rechte wie Ehepaare. 85% der Frauen und 88% der Männer arbeiten außer Haus, womit Schweden die höchste Rate an erwerbstätigen Frauen hat. Der Konsum ist in Schweden nicht so sehr verbreitet wie in anderen europäischen Ländern. Statt dessen gehen die Schweden lieber in die Natur und betreiben die beliebtesten Sportarten wie Eishockey, Tennis, Angeln und Wassersport. Etwa 400 000 Schweden spielen nach dem Vorbild ihres Nationalhelden Stefan Edberg regelmäßig Tennis.
Medien
Die Schweden zählen laut Statistiken zu den größten Zeitungskäufern der Welt. Es gibt 100 häufig erscheinende Zeitungen mit einer Gesamtauflage von 4,2 Millionen und 70 regionale Zeitungen.
Es gibt drei Programmgesellschaften, die jeweils für Fernsehen und Rundfunk verantwortlich sind.
Ausbildung
Die 9-jährige Grundschule ist Pflicht für alle Kinder ab dem 6. Lebensjahr. Danach besuchen 90% ein berufsbildendes oder theoretisches Ausbildungsprogramm der Gymnasialschule.
Schweden verfügt über 40 staatliche Hochschulen, in denen der Unterricht kostenlos ist.
Wirtschaft
In den letzten Jahrzehnten hat sich Schweden schnell zu einer dienstleistungsorientierten Gesellschaft verwandelt.
Allein in der Touristikbranche sind etwa 200 000 Menschen beschäftigt.
Der Export Schwedens spielt ebenfalls eine große Rolle.
Die Metallindustrie ist für Schweden von großer Bedeutung (Volvo, Saab). Der am schnellsten wachsende Industriezweig ist jedoch ungeschlagen der pharmazeutische, dem der schwedische Staat hohe Summen zu Forschungszwecken zukommen lässt.
Die Landwirtschaft ist relativ gut entwickelt. 10% des Landes sind Ackerbauland auf dem hauptsächlich Weizen, Gerste, Hafer, Zuckerrüben und Kartoffeln angebaut werden
In der Viehzucht überwiegen Rinder und Schweine und im N Rentiere. Die Fischerei ist besonders an der SW- Küste ausgeprägt.
Die Landesnatur Schwedens bietet hochwertige Eisenerze und Buntmetallerze. Energiequellen sind die Kohle, vor allem aber die reichl. Wasserkräfte. Auch der Wald bildet, gefördert durch eine Forstpolitik, eine wichtige Rohstoffgrundlage.
Im Maschinenbau hat Schweden ebenfalls eine wichtige Position, vor allem durch die Firma Ericsson erlangt.
Neben Schwedens führendem Schiffbau ist auch der kunstgewerbliche Zweig für Glas, Möbel und Dekoration sehr ausgeprägt (Ikea und H&M).
Eine der bekanntesten Erfindungen der Schweden ist Tetra Pak.
Der Durchschnittslohn für eine Arbeiterin der Industrie beträgt Brutto 3375 DM und ein leitender Angestellter der Industrie etwa 8350 DM.
Schweden ist wegen seiner hohen Steuern bekannt. Zwar trat 1991 ein neues Steuersystem zur Senkung der Steuern in Kraft, das jedoch keine eindeutige Differenz schaffte. Die meisten Schweden führen 30-35% ihres Einkommens als Steuern ab und die Mehrwertsteuer liegt bei 25%.
Tourismus
Schweden ist nicht nur wegen seiner unberührten Natur sondern auch wegen seiner Kultur eines der beliebtesten Familienurlaubsziele Europas.
Das Straßennetz ist gut ausgebaut und es sind gute Flug-, Schiff-, und Zugverbindungen vorhanden. Auch ist es, was heutzutage sicher ein wichtiger Punkt ist, verschont von politischen Unruhen und Naturkatastrophen.
Das beliebteste Reiseziel Schwedens ist Stockholm, das auf 14 Inseln erbaut ist. Auch das östlich gelegene, einmalige Schärengebiet mit seinen 25 000 Inseln zieht im Sommer viele Ausländer an.
Ein weiteres Reiseziel ist Göteborg, die zweitgrößte Stadt Schwedens, die im 16. Jahrhundert von Holländern gegründet wurde. Das umliegendes Schärengebiet lädt zum Baden und zu allen Formen des Wassersportes ein.
Wenn der erste Schnee meist schon im Oktober fällt, kann man schon nach kurzer Zeit viele einheimische Skifahrer auf den Pisten sehen. Die Skier dienen ihnen oft auch als Fortbewegungsmittel. Trotz großer Abfahrten in Are und Björkliden hat der Abfahrtslauf bei ausländischen Besuchern noch nicht viel Anklang gefunden
Eine besondere Attraktion Schwedens ist der Polarkreis Express, der im Sommer von Östersund durch die schönsten Teile Schwedens bis ins Lappland fährt. Die Reisedauer beträgt 12 Stunden.
Ebenso ist das in der zweiten Augustwoche in Stockholm stattfindende Wasser Festival mit der man die Sauberkeit des Wassers in Stockholm feiern will sehr populär.
Die Deutschen reisen von allen Europäern am meisten nach Schweden. Sie bilden etwa 50% der Touristen. Danach kommen die Niederlande mit 10% und Großbritannien und Frankreich mit 8%.
Für die Schweden sind trotz allem die einheimischen Touristen mit 80% die wichtigsten
Alfred Nobel und die Nobelpreise
Alfred Nobel wurde 1833 in Stockholm geboren. Er war Chemiker und Erfinder.
Er meldete 355 Patente an. Unter ihnen auch das Dynamit.
1895 verfaßte er sein Testament, in dem er sein Vermögen stiftete. Er beantragte die Zinsen dieses Vermögens jährlich in fünf Teile zu teilen und denen, die in dem vorangegangen Jahr der Menschheit den größten Nutzen auf den Gebieten Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Frieden gebracht haben, diese in Form von Preisen zu vermachen. Dabei solle keine Rücksicht auf Nationalität und Religion des Preisträgers genommen werden.
Heute gibt es die Nobelstiftung in Stockholm, die die Preisverteilung leitet und das Vermögen Nobels verwaltet.
1968 wurde zusätzlich noch ein Preis für Wirtschaftswissenschaft, den die Schwedische Reichsbank stiftete, eingeführt.
Der Nobelpreis wird seit 1901 jährlich am 10. Dezember, Nobels Todestag, verliehen. Er gilt weltweit als höchste zivile Auszeichnung.
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