Lage: Die Grenzen der Nordsee bilden im Norden der 60. Breitengrad, im Osten der 8. Längengrad, im Süden der 53. Breitengrad und im Westen der 3. Längengrad. Die Nordsee ist ein Randmeer des atlantischen Ozeans und ist mit diesem durch den Kanal (Ärmelkanal) ver-bunden. Einen Zugang zur Ostsee bilden der Nord-Ostsee-Kanal im Osten und Skagerrak und Kattegat (beide zusammen 300 km breit) im Norden. Die Fläche der Nordsee beträgt 575000 km².
Entstehung: Im frühen Perm bedeckte das Zechsteinmeer die heutige Nordsee und Nord-deutschland - Veränderung siehe Abbildung 2. Durch wüstenähnliches Klima trocknete das Zechsteinmeer aus wobei gewaltige Salzlager entstanden. Im Verlauf der Trias-Phase war das Nordseebecken von Gebirgen und Hochländern umgeben, deren Verwitterungsschutt in die Tiefe geschwemmt und dort abgelagert wurde, wodurch mächtige Schichten aus Buntsand-stein entstanden - dem "Baumaterial" der roten Felsen Helgolands (vor etwa 220 Mio. Jahren). Dann, während die britische Insel aus Europa herausbrach und nach Westen driftete stieß die See erneut in die nördlichen Niederungen vor und bewirkte dort über die Ablagerung vom Muschelkalk die Sedimentation von Kreideschichten. Diese wuchsen auf Hunderte von Metern heran und bildete eine harte Gesteinsschicht (Kreidefelsen) - Schichtenübersicht siehe Abbildung 3. Während den Eiszeiten hob und senkte sich der Meeresspiegel, welcher bei der letzten Vergletscherung rund 100 m tiefer lag als heute. Weite Teile der gegenwärtigen Nord-see waren solides, allerdings eisbedecktes Festland. Einer neuerliche Erwärmung des Erd-klimas folgten das Abtauen der polaren Eismassen und ein Ansteigen des Meeresspiegels. Dabei überflutete die Nordsee in mehreren Anläufen ihr heutiges Becken und erreichte vor etwa 8000 Jahren ihre heutige Küstenlinie. Rund 3000 Jahre später, bei Durchbruch des Englischen Kanals durch eine alte Gletscherrinne erhielt diese dann ihre vorerst gültige, von den wiederholten Eisschüben abgeplattete Form.
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