Im Jahr 1959 stellte MUSGRAVE in seinem Buch The Theory of Public Finance" aus¬führlich seine Sichtweise der Tatsache dar, daß staatliche Tätigkeit über die Bereitstellung von öffentlichen Gütern hinausgeht. Er führte den Begriff der merit goods" ein (AULD/BING 257) .
In der nun fast vierzigjährigen Diskussion wurden Argumente für die Unterstützung des MUSGRAVEschen Konzepts aufgestellt und auch wieder verworfen. Selbst MUSGRAVE hat seine Ansichten hinsichtlich meritorischer Güter geändert . Somit fällt es schwer, die derzeitige wissenschaftliche Hauptströmung herauszuarbeiten. Besonders aber auch deshalb, weil verschiedene ökonomische Theoriebereiche mit¬einander verbunden werden. Sowohl die Wohlfahrtsökonomie als auch die Ver¬teilungs¬politik befassen sich mit meritorischen Gütern, was zu einem Sonderstatus der Theorie meritorischer Güter" (PRIDDAT 255) führt.
Zunächst wird die Bedeutung der Konzeption meritorischer Güter heraus¬ge¬stellt und eine kurze Abgrenzung zur Bereitstellung öffentlicher Güter heraus¬ge¬arbeitet. Danach erst werden die wichtigsten gedanklichen Richtungen der Meri¬torik dar¬ge¬stellt.
Ausgehend von dem dargelegten Meritorik-Konzept werden in einem Zwischen¬schritt Möglichkeiten staatlichen Handelns erläutert. Den Abschluß der Arbeit bildet die Einfügung des Meritorik-Konzeptes in die finanzwissenschaftliche Theorie und den Versuch einer Antwort, ob das Konzept dem Bereich der Allo¬kation oder Distribution zuzuordnen ist.
|